Daubhausen

Daubhausen
Gemeinde Ehringshausen
Koordinaten: 50° 36′ 20″ N, 8° 21′ 3″ O
Höhe: 224 (224–247) m
Fläche:4,58 km²[1]
Einwohner:457 (30. Jun. 2017)[1]
Bevölkerungsdichte:100 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Januar 1977
Postleitzahl:35630
Vorwahl:06443
Lage von Daubhausen in der Gemeinde Ehringhausen

Daubhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Ehringshausen im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.

Die Ortschaft liegt rechts der Dill am südöstlichen Ausläufer des Westerwaldes.

Geschichte

Archäologische Funde lassen auf eine Besiedlung in der Zeit zwischen 800 und 450 v. Chr. schließen. Erstmals urkundlich erwähnt wird das Dorf im Mai 1255. 1685 wurden etwa 150 glaubensflüchtige Hugenotten aus Frankreich von Wilhelm Moritz Graf zu Solms-Greifenstein im Dorf angesiedelt. Vorher waren die deutschen Einwohner umgesiedelt worden. In der Kirche von Daubhausen wurde noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts in französischer Sprache gepredigt.[2] 1935 wurde in der Kirche eine Gedenktafel mit den Namen der 37 angesiedelten Hugenotten-Familien angebracht. Heute gibt es nur noch Nachkommen von zwei Familien.

Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden zum 1. Januar 1977 die Gemeinden Ehringshausen, Breitenbach, Daubhausen, Katzenfurt, Kölschhausen und Niederlemp kraft Landesgesetz zur neuen Großgemeinde Ehringshausen zusammengeschlossen.[3][4] Für Daubhausen wurde wie für alle nach Ehringshausen eingegliederten Gemeinden ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet. Sitz der Gemeindeverwaltung blieb Ehringshausen.

Territorialgeschichte und Verwaltung

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Daubhausen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[5][6]

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Daubhausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2017
Jahr  Einwohner
1834
  
200
1840
  
239
1846
  
273
1852
  
257
1858
  
270
1864
  
282
1871
  
247
1875
  
232
1885
  
247
1895
  
254
1905
  
253
1910
  
269
1925
  
257
1939
  
269
1946
  
438
1950
  
434
1956
  
385
1961
  
360
1967
  
369
1970
  
373
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
459
2014
  
481
2017
  
457
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: bis 1970[5]; Gemeinde Ehringshausen[1]; Zensus 2011[8]

Religionszugehörigkeit

 Quelle: Historisches Ortslexikon[5]

• 1834:297 evangelische Einwohner (zusammen mit Greifenthal)
• 1961:285 evangelische (= 79,17 %), 73 katholische (= 20,28 %) Einwohner

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die barocke Hugenottenkirche von 1710 hat einen wehrhaften Chorturm des 13./14. Jahrhunderts. Die Alte Schule von 1838 dient seit 2008 als Hugenottenmuseum.

Eine Sehenswürdigkeit in Daubhausen ist der heutige Löschwasserteich, welcher ehemals ein Freibad war. Das Freibad existiert bereits seit 1975 nicht mehr.

Literatur

Weblinks

Commons: Daubhausen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c Gemeinde Ehringshausen und Ortsteile. In: Webauftritt. Gemeinde Ehringshausen, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2019.
  2. Michael Lausberg: Hugenotten in Deutschland. Die Einwanderung von französischen Glaubensflüchtlingen. Marburg 2007, S. 158.
  3. Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 18 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, DNB 770396321, OCLC 180532844, S. 290.
  5. a b c Daubhausen, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 25. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  7. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 249 (Online bei google books).
  8. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;

Auf dieser Seite verwendete Medien