Das Geisterschiff der schwimmenden Leichen

Film
Deutscher TitelDas Geisterschiff der schwimmenden Leichen
OriginaltitelEl Buque maldito
ProduktionslandSpanien
OriginalspracheSpanisch
Erscheinungsjahr1974
Länge86 Minuten
AltersfreigabeFSK 16 (neue Fassung) oder FSK ungeprüft (Langfassung und Uncut-Version)
Stab
RegieAmando de Ossorio
DrehbuchAmando de Ossorio
ProduktionJ. L. Bermudez de Castro
MusikAntón García Abril
KameraRaúl Artigot
SchnittPetra de Nieva
Besetzung
  • Maria Perschy: Lillian
  • Jack Taylor: Howard Tucker
  • Manuel de Blas: Sergio
  • Carlos Lemos: Professor Gruber
  • Bárbara Rey: Noemi
  • Blanca Estrada: Katja
  • Margarita Merino: Lorena

Das Geisterschiff der schwimmenden Leichen (Original: El Buque maldito) ist ein spanischer Horrorfilm des Regisseurs Amando de Ossorio, der auch das Drehbuch schrieb.

Der Film ist der dritte Teil einer vierteiligen Horrorfilmreihe, die zwischen 1971 und 1975 entstand und von einem verbannten Orden der Tempelritter handelt, der sich blutgierig Luzifers Kult verschrieb und Menschenblut für sein Fortleben benötigt. Amando de Ossorio hob jene Kreaturen durch markante Zeitlupenszenen hervor.

In der Bundesrepublik Deutschland wurde die ungeschnittene Fassung des Films wegen seines „gewaltverherrlichenden Charakters“ durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien als jugendgefährdend eingestuft (Indizierung) und nach einem Gerichtsbeschluss des AG München 443 Gs 8/87 465 b Js 173061/86 beschlagnahmt bzw. eingezogen. Daraufhin zog der damalige Verleiher VPS alle im Umlauf befindlichen ungeschnittenen VHS-Filme auf Aufforderung der deutschen Behörden ein, um diese gegen eine gekürztere Fassung auszutauschen. Dennoch wurde auch die gekürzte Fassung während dieser zeitintensiven Umtauschaktion beschlagnahmt. Die gekürzten DVD-Versionen sind von dieser Indizierung jedoch nicht betroffen.

Handlung

Bootskonstrukteur und Unternehmer Howard Tucker setzt im Rahmen einer neuartigen PR-Werbeaktion zwei weibliche Fotomodelle in seinem hochseetüchtigen Motorboot in der Nähe von Grönland auf der vielbefahrenen Nordatlantikroute aus. Er hofft, dass seine neueste Erfindung mitsamt den Models medienwirksam von einem Linienschiff „gerettet“ werden kann, um die Aufmerksamkeit auf das unverwüstliche Boot zu lenken. Doch die zwei Frauen melden über Funk eine dichte Nebelbank und kollidieren kurz darauf mit einem vermoderten Segelschiff aus dem 16. Jahrhundert. Der Funkverkehr bricht ab und die jungen Frauen begeben sich an Bord des mysteriösen, augenscheinlich unbemannten Geisterschiffes.

Tucker, ein rechtschaffener Mann mit politischen Ambitionen, startet daraufhin mit einer vierköpfigen Besatzung eine Suchexpedition, die den mittelalterlichen Segler tatsächlich aufspüren kann. Bei ihrer Ankunft an Bord erwachen mumifizierte Kreaturen, die unter Deck in Särgen liegen. Diese exkommunizierten und wegen Teufelsverehrung auf ewig verfluchten Untoten gieren nachts nach Menschenblut. Ihr erstes Opfer wird das Fotomodell Noemi, weitere Opfer folgen. Professor Gruber, Experte für Parapsychologie, identifiziert mit Hilfe eines gefundenen Logbuchs die Wesen als verbannte Tempelritter, die er mit Exorzismus erfolgreich zurückdrängen kann. Dabei attackiert der Wissenschaftler die dunkle Roben tragenden Skelette mit einem brennenden Kreuz, woraufhin sich die Untoten in ihre Särge zurückziehen. Unter Deck entdeckt die Forschungsgruppe einen versteckten Raum, in dem goldene Juwelen aus dem Orient lagern und ein satanischer Totenkopf mit Widderhörnern hängt. In seiner Gier schnappt sich Sergio, der Leibwächter von Unternehmer Tucker, eine kleine Kiste gefüllt mit glitzernden Kostbarkeiten, um sie zu entwenden. Die Gruppe versenkt in den Morgenstunden die Särge mit den schlafenden Untoten im Meer. Dann bricht allerdings ein Feuer aus, in dem Professor Gruber umkommt. Die Verbleibenden, Fotomodell Lillian, Howard und Sergio, springen über Bord und versuchen, das nahe Ufer zu erreichen.

Im Wasser kommt es unter den drei Schiffbrüchigen zu einem Handgemenge, in dessen Verlauf Lillian den wütenden Sergio in Notwehr ersticht. Anschließend treibt der erstochene Sergio mit einer gelben Umhängetasche, in der sich die Kiste mit den Juwelen befindet, auf dem offenen Meer davon. Während die beiden Überlebenden erschöpft das Ufer erreichen und einschlafen, erheben sich am Ende des Films die zuvor versenkten Untoten aus dem Meer und umstellen die zwei Gestrandeten.

Kritiken

Das Lexikon des internationalen Films schrieb, der Film sei ein „schwerfällig inszenierter, plumper Horrorfilm in Abwandlung des Vampir-Motivs.“ Ferner sei er „eine Fortsetzung jener wenig ansehnlichen Serie, die 1971 mit ‚Die Nacht der reitenden Leichen‘ begann.“[1]

Versionen

Der Film existiert in verschiedenen Fassungen mit folgender Lauflänge: 86 min. (neue geänderte Fassung) oder 86 min. (Langfassung des Originals) oder 85 min. (deutsche Uncut-Version)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Das Geisterschiff der schwimmenden Leichen. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.Vorlage:LdiF/Wartung/Zugriff verwendet