Daniel Keita-Ruel

Daniel Keita-Ruel
Personalia
Geburtstag21. September 1989
GeburtsortWuppertalDeutschland
Größe188 cm
PositionStürmer
Junioren
JahreStation
Wuppertaler SV
2006–2008Borussia Mönchengladbach
Herren
JahreStationSpiele (Tore)1
2008–2009Bonner SC21 0(3)
2009–2011Wuppertaler SV26 0(0)
2009–2011Wuppertaler SV II31 (14)
2014–2016Ratingen 04/1944 (14)
2016–2017SG Wattenscheid 0933 (12)
2017–2018SC Fortuna Köln37 (15)
2018–2020SpVgg Greuther Fürth55 (18)
2020–2022SV Sandhausen41 (13)
2022–2023SV Waldhof Mannheim23 0(1)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: Saisonende 2022/23

Daniel Keita-Ruel (* 21. September 1989 in Wuppertal) ist ein deutsch-französischer Fußballspieler.

Karriere

Jugend

Daniel Keita-Ruels Vater kommt aus dem Senegal, seine Mutter stammt von der französischen Mittelmeerinsel Korsika.[1] Er wurde im nordrhein-westfälischen Wuppertal geboren und begann mit dem Fußball in der Jugend des Wuppertaler SV. Im Jahr 2006 schloss er sich der Jugend von Borussia Mönchengladbach an.

Auf dem Weg zum Profi-Fußballspieler

2008 wechselte Keita-Ruel von der Jugend der Mönchengladbacher in die erste Mannschaft des damaligen Oberligisten Bonner SC. Im Saisonverlauf kam er zu 21 Einsätzen und drei Treffern. Zur Saison 2009/10 ging er zurück zum Wuppertaler SV, der damals in der 3. Liga spielte. In seiner ersten Saison blieb ihm ein Stammplatz verwehrt, er spielte in sechs Spielen. Am Ende stiegen die Wuppertaler aus der 3. Liga ab. In der Regionalliga kam er zu 20 Einsätzen. Sein Vertrag lief im Sommer 2011 aus, ein Probetraining beim FSV Frankfurt blieb erfolglos. Keita-Ruel kehrte nach Wuppertal zurück, um für die WSV-Reserve in der Niederrheinliga zu spielen.[2]

Drei Jahre im geschlossenen Vollzug

Im September 2011 wurde Keita-Ruel festgenommen, weil er an vier Raubüberfällen beteiligt gewesen war.[3][4] Gemeinsam mit sieben Komplizen soll er mehr als 100.000 Euro erbeutet haben.[5] Der Strafprozess begann im März 2012; Keita-Ruel wurde wegen schweren Raubes zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt.[6][7] Keita-Ruel stellte seine Entwicklung – über die Kriminalität und den anschließenden Strafvollzug hin zum Profifußball – in einem autobiografischen Werk dar.[8]

Neuanfang im Ligaalltag

Zur Saison 2014/15 verpflichtete ihn der Oberligist Ratingen 04/19, nachdem er in den offenen Vollzug gekommen war.[9] In der Hinrunde schoss der Stürmer in zwölf Spielen drei Tore. Im Januar 2015 musste er zurück in den geschlossenen Vollzug.[10] Zur Saison 2015/16 kehrte er in den Kader von Ratingen 04/19 zurück und erzielte in 32 Ligaspielen elf Tore. In der Saison 2016/17 stand Keita-Ruel beim Regionalligisten SG Wattenscheid 09 unter Vertrag, für den er zwölf Tore erzielte.

Keita-Ruel wurde in der Sommerpause 2017 vom SC Fortuna Köln für die 3. Liga verpflichtet.[11][12] In der Spielzeit 2017/18 erzielte er insgesamt 15 Tore und gab 7 Torvorlagen, war damit bester Torschütze der Kölner und gehörte insgesamt zu den zehn besten Torjägern der Liga.[13] Am 28. Spieltag dieser Drittligasaison wurde er nach zwei Toren im Spiel gegen den Chemnitzer FC vom Sportmagazin Kicker zum Spieler dieses Spieltages gewählt.[14]

Zur Saison 2018/19 wechselte Keita-Ruel zur SpVgg Greuther Fürth in die 2. Bundesliga. Bei dem fränkischen Verein unterschrieb er einen Zweijahresvertrag.[15] Zur Saison 2020/21 wechselte er zum SV Sandhausen,[16] wo er in seinem ersten Spiel drei Tore erzielte.[17] Am 17. Februar 2022 gab der SV Sandhausen die Vertragsauflösung im beiderseitigen Einvernehmen bekannt.[18]

Im August 2022 schloss er sich dem Drittligisten SV Waldhof Mannheim an.[19]

Veröffentlichungen

  • mit Harald Braun: Zweite Chance. Mein Weg aus dem Gefängnis in den Profifußball. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020, ISBN 978-3-462-05362-3. (Autobiografie)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Christoph Biermann: Wie es Daniel Keita-Ruel aus dem Knast zurück in den Profifußball schaffte. In: 11 Freunde. 10. Februar 2019, abgerufen am 10. Februar 2019.
  2. Krystian Wozniak: Wuppertaler SV II. Keita-Ruel ist zurück. In: reviersport.de. 4. Oktober 2011, abgerufen am 20. August 2017.
  3. Moritz Stanarius und Thomas Besche: „Big Boy“ und seine Bande: WSV-Spieler (22) in U-Haft. In: Westdeutsche Zeitung. 11. Oktober 2011, abgerufen am 20. August 2017.
  4. Kölner Treff - ARD Mediathek. 7. August 2020, abgerufen am 8. August 2020.
  5. Andreas Spiegelhauer: „Big Boy“: Reue und Angst vor dem angeblichen Boss. In: Westdeutsche Zeitung. 26. März 2012, abgerufen am 20. August 2017.
  6. Andreas Spiegelhauer: Little Boy statt Big Boy: Ex-Kicker hofft auf Comeback beim WSV. In: Westdeutsche Zeitung. 11. September 2012, archiviert vom Original am 4. August 2018;.
  7. Andreas Spiegelhauer: Fünfeinhalb Jahre Haft für Ex-Fußballer kommt er gegen Kaution frei? In: Westdeutsche Zeitung. 17. September 2012, archiviert vom Original am 4. August 2018;.
  8. Stefan Seitz: Offen und ehrlich – 218 Seiten lang. Daniel Keita-Ruel: „Zweite Chance. Mein Weg aus dem Gefängnis in den Profifußball“. In: Wuppertaler Rundschau. 30. Januar 2020, abgerufen am 21. September 2020 (Rezension).
    Christoph Schröder: Öde Schönmalerei. Daniel Keita-Ruel: „Zweite Chance“. In: Deutschlandfunk-Sendung „Büchermarkt“. 31. Januar 2020, abgerufen am 21. September 2020 (Rezension).
  9. Thorsten Richter: Vom Knast auf den Platz. In: reviersport.de. 10. Juni 2014, abgerufen am 20. August 2017.
  10. Nils Jewko: 04/19: Daniel Keita wieder im Gefängnis. In: FuPa. 15. Januar 2015, abgerufen am 20. August 2017.
  11. Christian Krämer: Neuzugang aus Wattenscheid. Fortuna Köln verpflichtet Daniel Keita-Ruel. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 27. Mai 2017, abgerufen am 20. August 2017.
  12. Christian Krämer: Fortuna-Neuzugang. Vom Gefängnis auf den Rasen: Keita-Ruels bewegtes Leben. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 2. Juni 2017, abgerufen am 20. August 2017.
  13. 3. Liga 2017/18 Torjäger, Kicker-Sportmagazin, abgerufen am 6. August 2018
  14. 3. Liga 2017/18 Spieler des Spieltages, Kicker-Sportmagazin, abgerufen am 6. August 2018
  15. Kleeblatt holt Stürmer Keita-Ruel. In: greuther-fuerth.de. 15. Juni 2018, abgerufen am 25. Juli 2018.
  16. 2. Bundesliga - Daniel Keita-Ruel wechselt zum SV Sandhausen. Abgerufen am 8. August 2020.
  17. https://www.kicker.de/qualitaetsstuermer-keita-ruel-zahlt-vertrauen-zurueck-785081/artikel
  18. Vertrag aufgelöst: Keita-Ruel verlässt Sandhausen, Kicker-Sportmagazin, abgerufen am 22. Februar 2022
  19. Keita-Ruel geht ab sofort für Waldhof Mannheim auf Torejagd auf kicker.de vom 18. August 2022