Dambach (Bas-Rhin)

Dambach
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Bas-Rhin (67)
ArrondissementHaguenau-Wissembourg
KantonReichshoffen
GemeindeverbandPays de Niederbronn-les-Bains
Koordinaten49° 0′ N, 7° 38′ O
Höhe215–567 m
Fläche30,44 km²
Einwohner745 (1. Januar 2018)
Bevölkerungsdichte24 Einw./km²
Postleitzahl67110
INSEE-Code
(c) Pascal Dihé / www.dihe.eu / CC BY-SA 4.0

Burgruine Schöneck

Dambach ist eine französische Gemeinde mit 745 Einwohnern (Stand 1. Januar 2018) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).

Geografie

Dambach ist ein Haufendorf. Durch den Dorfkern führt die Départementsstraße 35 sowie der Schwarzbach, der in die Moder fließt. Zu Dambach gehört der Ortsteil Neunhoffen, früher ein eigenständiges Dorf.

Geschichte

Wappen

Wappenbeschreibung: In Gold ein roter Balken.

Mittelalter

Dambach war ein Lehen des Bischofs von Straßburg,[1] das 1301 als Teil des zur Burg Schöneck zählenden Besitzes zu einem Viertel an die Herren von Lichtenberg vergeben wurde.[2] 1398 wurde es an Zweibrücken-Bitsch verpfändet.[3] Das lichtenbergische Viertel war dem Amt Wörth zugeordnet,[4] das im 13. Jahrhundert entstanden war. Als 1480 mit Jakob von Lichtenberg das letzte männliche Mitglied des Hauses verstarb, wurde das Erbe zwischen seinen beiden Nichten, Anna und Elisabeth, geteilt. Anna hatte Graf Philipp IV. von Hanau (1514–1590) geheiratet, Elisabeth von Lichtenberg (* 1444; † 1495) Simon IV. Wecker von Zweibrücken-Bitsch. Das Amt Wörth – und damit auch das Dambacher Viertel – kamen bei der Teilung zu Zweibrücken-Bitsch.

Neuzeit

1570 kam es zu einem weiteren Erbfall, der das Amt Wörth zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg brachte: Graf Jakob von Zweibrücken-Bitsch (* 1510; † 1570) und sein schon 1540 verstorbener Bruder Simon V. Wecker hinterließen nur jeweils eine Tochter als Erbin. Die Tochter des Grafen Jakob, Margarethe (* 1540; † 1569), war mit Philipp V. von Hanau-Lichtenberg (* 1541; † 1599) verheiratet. Zu dem sich aus dieser Konstellation ergebenden Erbe zählte auch die zweite, nicht bereits durch Hanau-Lichtenberg regierte, Hälfte der ehemaligen Herrschaft Lichtenberg.

Mit der Reunionspolitik Frankreichs unter König Ludwig XIV. kam das Amt Wörth und damit auch Dambach unter französische Oberhoheit. Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., fiel das Erbe – und damit auch Dambach – 1736 an den Sohn seiner einzigen Tochter, Charlotte, den Erbprinzen und späteren Landgrafen Ludwig (IX.) von Hessen-Darmstadt. Mit dem durch die Französische Revolution begonnenen Umbruch wurde das Amt Wörth Bestandteil Frankreichs und in den folgenden Verwaltungsreformen aufgelöst.

Bevölkerungsentwicklung

1798[5]19621968197519821990199920062017
55574633679652702729755736

Burgen

  • Burgruine Schöneck
  • Burgruine Hohenfels
  • Burgruine Wineck
  • Burgruine Wittschlössel

Siehe auch

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 868–869.
  • Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts. In: Schriften der Erwin-von-Steinbach-Stiftung. 2. Auflage, Im Text unverändert, um eine Einführung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg, Rhenus-Verlag, 1938. Band 10. Pfaehler, Bad Neustadt an der Saale 1985, ISBN 3-922923-31-3 (268 Seiten).
  • Friedrich Knöpp: Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils. [maschinenschriftlich] Darmstadt 1962. [Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Signatur: N 282/6].
  • Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480–1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.

Weblinks

Commons: Dambach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eyer, S. 57.
  2. Eyer, S. 57, 147f.
  3. Eyer, S. 107.
  4. Knöpp, S. 19; Matt, S. 7.
  5. Matt, S. 7.

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(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
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Lithographie der Burgruine Hohenfels bei Dambach
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Die Burgruine Wineck bei Windstein / Obersteinbach im Elsaß
Château de Schœneck (IA67005021).jpg
(c) Pascal Dihé / www.dihe.eu / CC BY-SA 4.0
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Wittschloessel.JPG
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Der Fels an dem Burg Wittschlössel einst stand.