DEL 2004/05

Deutsche Eishockey Liga
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Meister:Eisbären Berlin
Absteiger:Grizzly Adams Wolfsburg (Lizenzentzug)
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Die DEL-Saison 2004/05 war die elfte Spielzeit der Deutschen Eishockey Liga. Die reguläre Saison begann am 17. September 2004 und endete am 13. März 2005, die Play-off-Runde wurde ab 17. März ausgespielt. Deutscher Meister wurden die Eisbären Berlin[1], der sportliche Absteiger Kassel Huskies durfte in der Liga verbleiben, da den Grizzly Adams Wolfsburg die Lizenz durch die Liga entzogen wurde.

Geprägt wurde die Saison vor allem durch Spieler aus der National Hockey League, die nach der Absage der dortigen Spielzeit für ein Jahr in die europäischen Ligen wechselten, um weiterhin hochklassiges Eishockey spielen zu können.[2] Mit Erik Cole wurde einer dieser Legionäre als wertvollster Spieler der Play-offs ausgezeichnet.

Voraussetzungen

Teilnehmer

KlubStandortVorjahrPlay-offs
Play-downs
Augsburger PantherAugsburg9.
Eisbären BerlinBerlin1.Vizemeister
DEG Metro StarsDüsseldorf8.Viertelfinale
Frankfurt LionsFrankfurt5.Deutscher Meister
Hamburg FreezersHamburg3.Halbfinale
Hannover ScorpionsHannover13.Sieger
ERC IngolstadtIngolstadt7.Halbfinale
Iserlohn RoostersIserlohn12.
Kassel HuskiesKassel11.
Kölner HaieKöln4.Viertelfinale
Krefeld PinguineKrefeld10.
Adler MannheimMannheim6.Viertelfinale
Nürnberg Ice TigersNürnberg2.Viertelfinale
Grizzly Adams WolfsburgWolfsburgAufsteiger

Modus und Regelwerk

Während sich die besten acht Teams der Vorrunde für die Play-offs qualifizierten, spielten die beiden Letztplatzierten in einer Play-down-Runde gegen den Abstieg. Für die Mannschaften auf den Plätzen Neun bis Zwölf war die Saison nach der Vorrunde beendet.

Vorrunde

Größte Überraschung der Vorrunde waren die Hannover Scorpions, die von Anfang Januar bis Mitte März fast 20 Punkte auf die Grizzly Adams Wolfsburg aufholen konnten und so die Play-downs noch verhindern konnten.

Abschlusstabelle

ClubSpSNTorePunkte
1.Frankfurt Lions (M)523517197:124103
2.Eisbären Berlin523220166:141101
3.Nürnberg Ice Tigers523319188:13195
4.Kölner Haie522923146:12092
5.ERC Ingolstadt523121149:13991
6.Adler Mannheim522626151:15080
7.Augsburger Panther522428150:15476
8.Hamburg Freezers522626133:14876
9.Krefeld Pinguine522626145:15973
10.DEG Metro Stars522428139:15271
11.Iserlohn Roosters522131138:15664
12.Hannover Scorpions522131133:17560
13.Grizzly Adams Wolfsburg (N)521932134:17458
14.Kassel Huskies521735127:17352

Abkürzungen: Sp = Spiele, S = Siege, SOS = Siege nach Penaltyschießen, SON = Niederlagen nach Penaltyschießen, N = Niederlagen, (M) = Titelverteidiger, (N) = Neuling
Erläuterungen:     = Qualifikation für die Play-offs,     = Saison beendet,     = Play-downs

Ranglisten

KategorieNameTeamAnzahl
TopscorerKanada Patrick LebeauFrankfurt Lions92 Scorerpunkte[3]
Top-TorschützeKanada Patrick LebeauFrankfurt Lions28 Tore
Top-VorlagengeberKanada Patrick LebeauFrankfurt Lions64 Assists
Top-VerteidigerKanada Pascal TrépanierNürnberg Ice Tigers53 Scorerpunkte
Top-TorhüterVereinigte StaatenVereinigte Staaten Chris RoglesKölner HaieFangquote von 92,82 %
Plus/Minus-StatistikKanada Dwayne NorrisFrankfurt Lions+34

Play-downs

Die beiden Tabellenletzten Grizzly Adams Wolfsburg und Kassel Huskies spielten ab dem 18. März in einer Play-down-Serie im Modus „Best-of-Seven“ gegen den Abstieg. Wolfsburg hatte aufgrund der besseren Hauptrundeplatzierung das erste Heimrecht, welches anschließend in jedem der im Zwei-Tages-Rhythmus stattfindenden Spiele wechselte.

Serie1234567
Grizzly Adams Wolfsburg – Kassel Huskies4:32:00:37:02:40:24:13:2

Damit standen die Kassel Huskies als sportlicher Absteiger fest. Kassel verblieb jedoch in der Liga, da den Grizzly Adams die Lizenz entzogen wurde, da der Bau einer neuen, den Vorgaben der DEL entsprechenden Arena nicht fristgerecht abgeschlossen worden war.

Play-offs

Play-off-Baum

ViertelfinaleHalbfinaleFinale
             
1.Frankfurt Lions4    
8.Hamburg Freezers2 
1.Frankfurt Lions2
 6.Adler Mannheim3 
3.Nürnberg Ice Tigers2
6.Adler Mannheim4 
6.Adler Mannheim0
 2.Eisbären Berlin3
2.Eisbären Berlin4  
7.Augsburger Panther1 
2.Eisbären Berlin3
 5.ERC Ingolstadt1 
4.Kölner Haie3
5.ERC Ingolstadt4 

Viertelfinale

Das Viertelfinale wurde ab dem 17. März 2005 im Modus „Best-of-Seven“ ausgespielt. Das bestplatzierte Team der Hauptrunde, die Frankfurt Lions, traf auf die achtplatzierten Hamburg Freezers, die zweitplatzierten Eisbären Berlin auf den Siebten Augsburger Panther, der Dritte, die Nürnberg Ice Tigers, auf die sechstplatzierten Adler Mannheim sowie die viertplatzierten Kölner Haie auf den ERC Ingolstadt, der die Hauptrunde als Fünfter beendet hatten.

Mit Ausnahme der Auftaktpartie Frankfurt Lions gegen Hamburg Freezers, die im Gegensatz zu den restlichen Spielen am 17. statt am 18. März ausgetragen wurde, fanden die Partien im Zwei-Tages-Rhythmus mit wechselndem Heimrecht statt.

Serie1234567
Frankfurt Lions – Hamburg Freezers4:23:21:25:02:41:0 n. V.1:0 n. V.
Eisbären Berlin – Augsburger Panther4:13:23:02:15:65:1
Nürnberg Ice Tigers – Adler Mannheim2:44:54:3 n. V.0:43:45:31:3
Kölner Haie– ERC Ingolstadt3:44:20:43:2 n. V.2:43:43:12:5

Halbfinale

Die Halbfinalbegegnungen wurden ab dem 1. April und wie das Finale im Modus „Best-of-Five“ ausgetragen. Die bestplatzierte noch verbliebene Mannschaft der Vorrunde traf auf die schlechtplatzierteste, während der Zweitbestplatzierte der Vorrunde gegen den Drittbestplatzierten spielte.

Serie12345
Frankfurt Lions – Adler Mannheim2:33:41:3[4]4:32:1 n. V.0:2
Eisbären Berlin – ERC Ingolstadt3:13:53:24:24:2

Finale

Die Finalserie wurde ab dem 15. April ausgespielt. Die Eisbären Berlin hatten aufgrund ihrer besseren Platzierung in der Hauptrunde das erste Heimrecht.

Serie12345
Eisbären Berlin – Adler Mannheim3:05:34:04:1

Damit wurden die Eisbären Berlin zum ersten Mal in ihrer Geschichte Gesamtdeutscher Meister und gewannen zugleich ihren ersten Titel nach der Wiedervereinigung.[1] Gegen die Adler Mannheim, die zuvor eher überraschend die in der Vorrunde besser platzierten Nürnberg Ice Tigers und Frankfurt Lions geschlagen hatten, schafften die Hauptstädter zudem als zweite Mannschaft in der DEL-Geschichte, nach den Adler Mannheim 1997, einen Sweep.[1] Dies war zuvor nur dem EC Hedos München in der Saison 1993/94 gegen die Düsseldorfer EG gelungen.

Kader des Deutschen Meisters

Deutscher Meister

Eisbären Berlin

Torhüter: Oliver Jonas, Olaf Kölzig, Youri Ziffzer

Verteidiger: Ricard Persson, Rob Leask, Tobias Draxinger, Frank Hördler, Micki DuPont, Jens Baxmann, Derrick Walser, Shawn Heins, Norman Martens, Nathan Dempsey

Angreifer: Steve Walker, Kelly Fairchild, Rob Shearer, Sven Felski, Florian Keller, Mark Beaufait, Alexander Barta, Florian Busch, Denis Pederson, André Rankel, Stefan Ustorf, Christoph Gawlik, Kay Hurbanek, Erik Cole, Marcus Sommerfeld, Richard Mueller

Trainerstab: Pierre Pagé, Hartmut Nickel General Manager: Peter John Lee

NHL-Spieler

Folgende NHL-Spieler verbrachten den Lockout in der Saison 2004/05 in der Deutschen Eishockey Liga:

Eisbären Berlin

DEG Metro Stars

Frankfurt Lions

Hannover Scorpions

Hamburg Freezers

ERC Ingolstadt

Iserlohn Roosters

Kassel Huskies

Krefeld Pinguine

Adler Mannheim

Grizzly Adams Wolfsburg

Die Spieler Aaron Ward, Jamie Langenbrunner und Jim Dowd hatten zum Zeitpunkt ihres Engagements in Deutschland bereits den Stanley Cup gewonnen.

Weblinks

  • Alle Ergebnisse und Tabellen der DEL 2004/05 bei hockey-db.de

Einzelnachweise

  1. a b c Der Spiegel, DEL-Meister: Eisbären wischen Mannheim weg, 19. April 2005
  2. del.org, Die DEL im Rückspiegel - Die Saison 2004/05 - Erster Titel für Berlin - der Beginn einer Ära (Memento vom 2. Dezember 2013 im Internet Archive)
  3. del.org, Topscorer der Hauptrunde 2004/05 (Memento vom 2. Dezember 2013 im Internet Archive)
  4. Der Spiegel, DEL-Halbfinals: Titelverteidiger Frankfurt vor dem Aus

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