DDR-Mannschaftsmeisterschaft im Schach 1963

Bei der DDR-Mannschaftsmeisterschaft im Schach 1963 holte sich der TSC Berlin den Titel zurück und gewann die DDR-Mannschaftsmeisterschaft zum vierten Male.

Gespielt wurde ein Rundenturnier, wobei jede Mannschaft gegen jede andere jeweils vier Mannschaftskämpfe an acht Brettern austrug, dem sogenannten Halb-Scheveninger System. Insgesamt waren es 60 Mannschaftskämpfe, also 480 Partien. Bei dem verkürzten Scheveninger System bilden die ersten vier Spieler jeder Mannschaft das Oberhaus und die zweiten vier das Unterhaus. Auf diese Weise besteht jedes Team praktisch aus zwei Mannschaften, deren Ergebnisse allerdings als Ganzes gewertet werden. Während die erste Halbzeit an Wochenenden ausgetragen wurde, fand die zweite Halbzeit (zehn Runden) zentral in Berlin vom 5. bis 12. Mai 1963 in der Werner-Seelenbinder-Halle statt.

Nach der ersten Halbzeit hatte Berlin I mit 51,5 Punkten vor SC Einheit Dresden (48 Punkte) geführt und konnte diesen Vorsprung bis ins Ziel retten.

DDR-Mannschaftsmeisterschaft 1963

Kreuztabelle der Oberliga (Rangliste)

Verein123456Punkte
1TSC Berlin I18,014,520,020,025,097,5
2SC Chemie Halle14,016,517,521,024,593,5
3SC Einheit Dresden17,515,517,520,522,593,5
4SC Leipzig12,014,514,516,021,578,0
5TSC Berlin II12,011,011,516,024,074,5
6Lok Berlin-Pankow7,07,59,510,58,042,5

Ursprünglich war eine Tabelle veröffentlicht worden, bei der Dresden einen halben Punkt vor Halle auf Platz 2 lag. Spätere Kontrollen ergaben jedoch, dass ein einzelnes Partieergebnis falsch eingetragen war. Nach Korrektur ergibt sich die hier dargestellte Abschlusswertung, wobei Halle aufgrund des Sieges im direkten Vergleich vor Dresden landet.

Die Meistermannschaft

1. TSC Berlin
Schachfiguren

Reinhart Fuchs, Werner Golz, Fritz Baumbach, Horst Handel, Hans Platz, Lothar Kollberg, Hartmut Badestein, Horst Rittner, Franz Stahl

DDR-Liga

Staffel NordStaffel Süd
PlatzVereinPunkte
1Wissenschaft Potsdam69,0
2Lok Mitte Leipzig64,0
3Aufbau Börde Magdeburg58,5
Einheit Rostock58,5
5Wissenschaft Greifswald57,5
6SC Chemie Halle II54,5
7Lok Dessau46,0
8Wissenschaft Potsdam II40,0
PlatzVereinPunkte
1Motor Gotha68,5
2SC Leipzig II65,0
3SC Einheit Dresden II64,5
4Lok Greiz55,5
5Lok Meißen52,0
Aufbau Dresden Mitte52,0
7SC Chemie Halle III45,5
8Motor Jena45,0

Den Stichkampf der Staffelsieger um den Aufstieg in die Oberliga gewann Motor Gotha gegen Wissenschaft Potsdam in Bitterfeld mit 5:3 und 4:4.

Aufstiegsspiele zur DDR-Liga

Staffel 1Staffel 2Staffel 3Staffel 4
PlatzVereinPunkte
1Veritas Wittenberge14,5
2Chemie Köpenick12,5
Lok Waren-Rethwisch12,5
4Vorwärts Greifswald08,5
PlatzVereinPunkte
1Chemie Piesteritz16,5
2Motor SO Magdeburg14,5
3Traktor Niemegk09,0
4Chemie Fürstenwalde08,0
PlatzVereinPunkte
1Aktivist Gölzau13,0
2Aktivist Oelsnitz12,5
Aktivist Lauchhammer12,5
4Lok Dresden10,0
PlatzVereinPunkte
1Motor Gohlis Nord Leipzig14,5
2Motor Gera13,5
3Empor Erfurt11,0
4Chemie Ilmenau09,0

DDR-Mannschaftsmeisterschaft der Frauen 1963

DDR-Liga

Der Sieger der DDR-Liga erwarb das Startrecht gegen den Titelverteidiger SC Chemie Halle.

PlatzVereinPunkte
1Uni Wissenschaft Leipzig23,0
2Lok Erfurt18,0
3Einheit Freiberg15,0
4Lok Dresden15,0
5Rotation Berlin14,0
6Lok Cottbus05,0

Finalspiele der Meisterschaft

Die Endspiele zwischen Halle und Leipzig brachten keine Klarheit über den Meistertitel. Leipzig gewann im ersten Spiel mit 4:2. Im Rückspiel setzte sich Halle mit dem gleichen Ergebnis durch. Zwei weitere Aufeinandertreffen in größerem Abstand endeten jeweils 3:3 unentschieden. Nunmehr beantragten beide Mannschaften, keine weiteren Stichkämpfe anzusetzen. Diesem Antrag wurde entsprochen und beiden Teams der DDR-Meistertitel zuerkannt.

Aufstiegsspiele

PlatzVereinPunkte
1Lok Erfurt II16,5
2SC Chemie Halle II14,0
3Lok Bad Kleinen13,5
4Lok Werdau07,0
5Aktivist Böhlen06,0
6Lok Werdau (Jugend)03,0

Quellen

  • TSC Berlin holte den Meistertitel zurück. Schach 1963, S. 163–166 (Bericht, Kreuztabelle und Partien)
  • Nicht Dresden, sondern Halle wurde Vize-Mannschaftsmeister. Schach 1963, S. 196

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Schachfiguren – von links nach rechts: König, Turm, Dame, Bauer, Springer und Läufer.