Dłusko (Węgorzyno)

Ortsbild (2005)
Ruine der Dorfkirche, bis zur Zerstörung Gotteshaus der evangelischen Gemeinde Blankenhagen (Aufnahme 2008)

Dłusko (Blankenhagen) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört zur Gmina Węgorzyno (Stadt- und Landgemeinde Wangerin) im Powiat Łobeski (Labeser Kreis).

Lage

Das Dorf liegt in Hinterpommern, gut 60 km östlich von Stettin und etwa 18 km südwestlich der Kreisstadt Łobez (Labes). Südlich des Dorfes erstreckt sich der See Dłusko (Dolgensee).

Die nächsten Nachbarorte sind im Nordwesten Cieszyno (Teschendorf), im Norden Winniki (Winningen), im Osten Podlipce (Piepstock), im Südosten am Ostufer des Dolgensees Sarnikierz (Dorotheenthal) und im Westen Sątyrz Pierwszy (Sadelberg).

Geschichte

Blankenhagen gehörte bis ins 19. Jahrhundert zur Neumark, wurde aber mit der Neubildung der Kreise im Jahre 1818 in den Kreis Regenwalde der Provinz Pommern eingegliedert. Unabhängig davon blieb das Rittergut Blankenhagen dem provinzialständischen Verband der Neumark zugehörig. Unter den Besitzern des Rittergutes Blankenhagen war Otto Ulrich von Dewitz († 1808), Präsident des Geheimen Rates von Mecklenburg-Strelitz; ein Nachlass über die Verpachtung dieses Gutes und weiterer Güter durch Otto Ulrich von Dewitz ist im Landeshauptarchiv Schwerin erhalten.[1]

Um 1870 umfasste der Gutsbezirk des Ritterguts Blankenhagen 4318 Morgen Land mit 207 Einwohnern. Zum Gutsbezirk gehörten neben dem eigentlichen Gut die Siedlungen („Colonien“) Buchholz und Dorotheenthal. Im 19. Jahrhundert gehörte das Rittergut unterschiedlichen bürgerlichen Besitzern. Daneben bestand das Kirchdorf Blankenhagen, also die Landgemeinde. Um 1870 umfasste die Landgemeinde 299 Morgen Land mit 60 Einwohnern. Die Kirche war eine Tochterkirche der Kirche in Ruhnow.

Später wurde der Gutsbezirk Blankenhagen in die Landgemeinde eingegliedert. Dorotheenthal wurde eine eigene Landgemeinde.

Bis 1945 bildete Blankenhagen eine Landgemeinde im Kreis Regenwalde im Regierungsbezirk Stettin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Die Ortschaft war dem Amtsbezirk Ruhnow zugeordnet.

In der Gemeinde wurden im Jahre 1933 327 Einwohner gezählt, im Jahre 1939 315 Einwohner.[2] Zu der Gemeinde gehörten neben dem Dorf Blankenhagen die Wohnplätze Frauenberg und Neu Buchholz.[3]

1945 wurde Blankenhagen, wie ganz Hinterpommern (mit Ausnahme militärischer Sperrgebiete), seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung unterstellt. Bald darauf begann die Zuwanderung von Polen. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus dem Kreisgebiet vertrieben. Der Ort erhielt den polnischen Namen „Dłusko“.

Sohn des Ortes

  • Claus-Helmuth von Wissmann (1923–2015), deutscher Unternehmensleiter und langjähriger Ordenskanzler des Johanniterordens

Siehe auch

Literatur

  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 333, Ziffer 7 (Google Books).
  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern. Teil II, Band 7. Berlin und Wriezen 1874, S. 691 f. (Online).

Weblinks

Commons: Dłusko – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Otto Ulrich von Dewitz in der Zentralen Datenbank Nachlässe des Bundesarchivs.
  2. Michael Rademacher: Landkreis Regenwalde. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  3. Gemeinde Blankenhagen (Memento desOriginals vom 16. Mai 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/gemeinde.blankenhagen.kreis-regenwalde.de im Informationssystem Pommern.

Koordinaten: 53° 30′ N, 15° 29′ O

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Blankenhagen bei Wangerin/Dłusko: Dorfeinfahrt mit Ortstafel
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Zrujnowany barokowy kościół w Dłusku.