Curryklemme

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Curryklemme
Schwarze Leine, die zwischen zwei geriffelten Blöcken eingeklemmt ist
Curryklemme (andere Seite mit Leine)

Die Curryklemme (Englisch: cam-cleat) ist eine schnell bedienbare Klemme für Schoten auf Segelbooten.[1] Sie wurde nach Manfred Curry benannt, einem 1899 in München geborenen Segler, Wissenschaftler und Erfinder mit amerikanischem Pass. Curry hat die Klemme offenbar in den 1920er Jahren als bulldog jam cleat in den USA kennengelernt[2] und in Deutschland durch zahlreiche Regattaerfolge bekannt gemacht.[3]

Die Curryklemme besteht aus zwei drehbaren, auf parallelen Achsen angebrachten Kunststoff- oder Metallbacken, zwischen denen eine Leine eingeklemmt werden kann. Die Backen (oder „Nocken“) sind exzentrisch geformt und werden durch Federn gegeneinander gepresst. Zur Verstärkung der Klemmwirkung haben ihre Auflageflächen ein gezacktes Profil.

Wird eine Leine durch die Curryklemme geführt, ist sie in Richtung des Seglers weiterhin leicht beweglich, da die Drehfedern nachgeben. Wirkt jedoch eine Zugkraft – etwa die eines Segels – aus der anderen Richtung, klemmen die Backen die Leine augenblicklich ein. Zum vollständigen Lösen kann die Leine schnell nach oben aus der Klemme herausgezogen oder -geworfen werden.

Curryklemmen werden beim Segeln häufig bei der Führung der Schoten eingesetzt, deren Stellung oft verändert werden muss. Für eine dauerhafte Befestigung von Tauwerk und für die Schotführung auf größeren Segelschiffen sind sie ungeeignet; für solche Zwecke stehen meist Klampen und andere belastbarere Beschläge zur Verfügung, auf denen ein Leinenende sicher belegt werden kann.

Häufig sichert eine Leitöse oder ein an der Curryklemme angebrachter Bügel die Leine zusätzlich, gibt ihr Führung und verhindert, dass sie, aus der Klemme gelöst, außer Reichweite gerät.

Literatur

  • Curry, Manfred: Regatta-Segeln. Die Aerodynamik der Segel. Zürich: Schweizer Druck- und Verlagshaus 5. Auflage, 1949. (Erweiterte Neuauflage des 1925 bei Huber erschienen Die Aerodynamik des Segels und die Kunst des Regatta-Segelns. Ein Reprint der 6. Auflage von 1960 erschien 1994 bei Delius Klasing, Bielefeld; ISBN 3-7688-0854-8.)
  • Deutscher Hochseesportverband Hansa e. V. (Hrsg.): Seemannschaft. Handbuch für den Yachtsport. (22. Aufl.) Bielefeld: Delius Klasing, 1991; ISBN 3-7688-0523-9 (S. 57f.)

Einzelnachweise

  1. Ulrich Scharnow: Lexikon Seefahrt. 5. Auflage. Transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1988, ISBN 3-344-00190-6, S. 101.
  2. siehe Yachtsport-Archiv (Memento des Originals vom 10. Dezember 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.yachtsportarchiv.de, abgerufen am 23. Oktober 2011
  3. Auch in Regatta Segeln. Die Aerodynamik der Segel. (1949), S. 290f. spricht Curry von einer „von Seglern als <Curry-Klemme> bezeichneten Klemmvorrichtung“, ohne ihre Erfindung für sich zu reklamieren

Weblinks

Wiktionary: Curryklemme – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Yachtsport-Archiv (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive) - Dr. Manfred Curry: Neuerungen und Verbesserungen an meiner Rennjolle „Aero“. (1933)
  • Foto einer historischen Curryklemme auf Currys Boot Aero II von 1937

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