Coxiella burnetii

Coxiella burnetii
Coxiella burnetii

Coxiella burnetii

Systematik
Abteilung:Proteobacteria
Klasse:Gammaproteobacteria
Ordnung:Legionellales
Familie:Coxiellaceae
Gattung:Coxiella
Art:Coxiella burnetii
Wissenschaftlicher Name
Coxiella burnetii
(Derrick 1939) Philip 1948

Coxiella burnetii ist ein gramnegatives und aerob lebendes, nur ca. 0,4 µm langes und daher fast kokkoides Stäbchen-Bakterium aus der Familie der Coxiellaceae. Coxiella burnetii, einzige Spezies der Gattung Coxiella, ist der Erreger des Q-Fiebers und wurde erstmals 1937 in Australien beschrieben. Die Spezies wurde nach Frank Macfarlane Burnet benannt. Der Erreger Coxiella burnetii ist in Deutschland und in der Schweiz meldepflichtig.

Merkmale

Coxiella burnetii ist ein obligat intrazelluläres Bakterium, d. h., es kann sich nur innerhalb der Wirtszelle, wo es von einer Vakuole umschlossen wird, vermehren. In freier Umgebung außerhalb des Wirtes bildet Coxiella burnetii eine gegen äußere Einflüsse stark widerstandsfähige Zellform mit verdickter Zellwand. Wie auch bei den Rickettsien ist eine freie Züchtung auf Nährboden schwierig, zur Kultivierung werden oft Dottersäcke von Hühnerembryonen genutzt.

Übertragung

Der Krankheitserreger ist weltweit verbreitet und kann vor allem von Schafen, aber auch von Haustieren wie Hund und Katze sowie von Rindern und Ziegen auf den Menschen übertragen werden.

Bei der Übertragung zwischen Tieren dienen als eigentlicher Vektor Zecken. Auch über Aufnahme von infizierten Exkreten, wie Kot oder Milch, kann die Übertragung erfolgen. Die Infektion des Menschen erfolgt aerogen, z. B. über das Einatmen von infiziertem Staub. Coxiella burnetii ist extrem überlebensfähig, in trockenen Materialien bleibt das Bakterium über mehrere Monate infektionsfähig. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch tritt selten auf. Das Q-Fieber ist weltweit verbreitet, auch in Deutschland treten Krankheitsfälle auf (Deutschland 2017: 107 gemeldete Fälle[1]). Die von Coxiella burnetii ausgelöste Immunität hält lange an.

Systematik

Coxiella burnetii wurde früher zu der Familie der Rickettsiaceae gestellt. Hier findet man andere Krankheitserreger, die ebenfalls wie Coxiella intrazelluläre Parasiten sind. Coxiella ähnelt morphologisch stark Rickettsia, genetisch sind sie allerdings weit voneinander entfernt. So wurde Coxiella in eine andere Klasse gestellt, den Gammaproteobacteria, die Rickettsiaceae werden hingegen den Alphaproteobacteria zugeordnet.

Meldepflicht

In Deutschland ist der direkte oder indirekte Nachweis des Bakteriums namentlich meldepflichtig nach § 7 des Infektionsschutzgesetzes, soweit der Nachweis auf eine akute Infektion hinweist.

In der Schweiz ist der positive und negative laboranalytische Befund zum Erreger meldepflichtig und zwar nach dem Epidemiengesetz (EpG) in Verbindung mit der Epidemienverordnung und Anhang 3 der Verordnung des EDI über die Meldung von Beobachtungen übertragbarer Krankheiten des Menschen.

Literatur

  • Michael Rolle, Anton Mayr (Hrsg.): Medizinische Mikrobiologie, Infektions- und Seuchenlehre. 6. Auflage. Enke Verlag, Stuttgart 1993, ISBN 3-432-84686-X.
  • Köhler, Werner (Hrsg.) Medizinische Mikrobiologie. 8. Aufl., Urban und Fischer, München/Jena 2001, ISBN 978-3-437-41640-8.
  • Gerd Herold: Innere Medizin. 2016.

Einzelnachweise

  1. Robert Koch-Institut: Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2017. Berlin 2018, S. 187 (www.rki.de/jahrbuch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Coxiella burnetii 01.JPG

en:Coxiella burnetii, the bacteria that causes en:Q fever.

Obtained from the en:NIAID Biodefense Image Library, a division of the en:NIH.

Image credit: en:Rocky Mountain Laboratories, NIAID, NIH