Council of Fashion Designers of America

Der Council of Fashion Designers of America (CFDA) ist ein Non-Profit-Berufsverband US-amerikanischer Modedesigner.

Die Organisation mit Sitz in New York City wurde 1962 von Eleanor Lambert zum Zweck der Förderung von Mode in den USA gegründet. Zu den Präsidenten des CFDA zählten in der Vergangenheit unter anderem Norman Norell, Oscar de la Renta, Bill Blass und Perry Ellis. Seit 2006 steht Diane von Fürstenberg als Vorsitzende des Verbands einem Board of Directors vor, dem mit ihr 26 amerikanische Modedesigner angehören. Derzeit hat der CFDA um die 400 Mitglieder, die allesamt Designer von Damen- oder Herrenmode bzw. von Schmuck oder Accessoires sind und entweder US-Bürger oder Ausländer mit in den USA angesiedelten Modefirmen sein müssen.

CFDA Fashion Awards

Seit 1981 verleiht der Verband im Rahmen der CFDA Fashion Awards im Lincoln Center in New York mehrere Preise an vorwiegend US-amerikanische Modedesigner, aber auch an internationale Modeschöpfer, für besondere Leistungen in der Welt der Mode. Aufgrund des hohen Ansehens, das die Auszeichnungen in der Modebranche genießen, wird die Gala auch als the Oscars of Fashion (Oscar-Verleihung der Mode) bezeichnet. Ähnlich wie bei der Oscar-Verleihung werden auch bei den CFDA Fashion Awards einige Monate vor der eigentlichen Zeremonie die Nominierten in den einzelnen Kategorien bekanntgegeben, von welchen dann am Abend der Verleihung der oder die Gewählte (mitunter werden die Preise auch an mehrere Personen vergeben) gekürt wird. Die Verleihungen finden in der Regel im Juni eines jeden Jahres statt.

Vorläufer der CFDA Awards waren die sogenannten Coty Awards (Coty American Fashion Critics' Awards), die von dem Parfümhersteller Coty, Inc. unter der Leitung von Eleanor Lambert 1942 ins Leben gerufen worden waren und von 1943 bis 1984 ausschließlich an amerikanische Persönlichkeiten aus der Modebranche verliehen wurden. Zu den ersten Preisträgern 1943 gehörten Hattie Carnegie, Lilly Daché und Norman Norell; zu den letzten im Jahr 1984 Donna Karan, Perry Ellis und Jhane Barnes. Eine weitere hoch angesehene Mode-Preisverleihung in den USA war der Neiman Marcus Fashion Award, der bereits ab 1938 verliehen wurde, auch an internationale Persönlichkeiten der Modewelt und Mode-Ikonen vergeben wurde und 1995 eingestellt wurde.

Die CFDA Awards werden seit Ende der 1980er Jahre in den folgenden Kategorien verliehen (bis Mitte der 1980er hatte es keine festen Kategorien gegeben):

  • Der Womenswear Designer of the Year (Damenmode), der Menswear Designer of the Year (Herrenmode) und der Accessory Designer of the Year (Accessoires) sind die Hauptpreise. Sie werden nur an Designer vergeben, die in den Vereinigten Staaten arbeiten und dort ihren Hauptsitz haben.
  • Der Swarovski Award for Womenswear (Damenmode), der Swarovski Award for Menswear (Herrenmode) und der Swarovski Award for Accessory Design (Accessoires) sind Auszeichnungen für Nachwuchstalente; auch diese werden nur an Designer vergeben, die in den Vereinigten Staaten arbeiten und dort ihren Hauptsitz haben. Der Nachwuchspreis wurde von 1986 bis 2000 sowie 2002 unter dem Namen Perry Ellis Award in Gedenken an den 1986 verstorbenen Designer Perry Ellis verliehen. In den Jahren 2001 sowie von 2003 bis 2006 wurde er unter dem Namen Swarovski’s Perry Ellis Award verliehen. Seit 2007 heißt der Preis Swarovski Award. Anfangs ein einzelner Preis, gab es seit 1993 in der Regel je einen Preis für die Kategorien Womenswear (siehe W in Tabelle; dt. Damenmode) und Menswear (siehe M; dt. Herrenmode) sowie seit 1995 auch für die Kategorie Accessory Design (siehe A; dt. Accessoires-Entwurf). 2017 wurden die drei Kategorien wieder zu einem Preis zusammengefasst.
  • Der Eugenia Sheppard Award wird, in Anerkennung an die amerikanische Modejournalistin Eugenia Sheppard (1900–1984), seit 1987 für außergewöhnliche Leistungen von Journalisten bzw. an Künstler, deren Einfluss die Modewelt verändert hat, verliehen.
  • Der Geoffrey Beene Lifetime Achievement Award (von 1985 bis 2006: Lifetime Achievement Award) ist der Preis für das Lebenswerk. In Anerkennung für den Beitrag, den der amerikanische Modeschöpfer Geoffrey Beene (1927–2004) für die Entwicklung der amerikanischen Modewelt geleistet hat, wurde der Preis ab 2007 nach ihm benannt. Zu den Preisträgern der Vergangenheit gehören unter anderem Marlene Dietrich, Giorgio Armani, Nancy Reagan, Oscar de la Renta, Martha Graham, Ralph Lauren, Gianni Versace, Geoffrey Beene (1997), Hubert de Givenchy, Yves Saint Laurent, Valentino Garavani, Karl Lagerfeld, Anna Wintour, Donna Karan sowie seit 2007 Carolina Herrera, Anna Sui, Michael Kors und Marc Jacobs.
  • Der International Award wird an international tätige Designer verliehen. Die Kategorie wurde 1992 (Preisträger: Gianni Versace) erstmals offiziell verwendet, obwohl schon zuvor nicht-amerikanische Preisträger vom CFDA geehrt worden waren. 2019 wurde der Preis in Valentino Garavani and Giancarlo Giammetti International Award umbenannt, nachdem der italienische Modedesigner Valentino und sein Geschäftspartner Giammetti einen Sponsorenvertrag abgeschlossen hatten.
  • Der Eleanor Lambert Award (seit 2002), in Anerkennung an Eleanor Lambert, ist ein Preis für einzigartige Beiträge zur Modewelt und/oder Beiträge, die die Anerkennung der Modeindustrie verdienen, aber nicht in eine der anderen Kategorien fallen.
  • Der Board of Directors’ Special Tribute ist seit 2003 als spezielle Ehrung für außergewöhnliche Beiträge zur Modewelt gedacht. Zu den Preisträgern der Vergangenheit zählen unter anderem Oleg Cassini, Tom Ford, Norma Kamali, Bono, Michael Bloomberg, Michelle Obama und Alexander McQueen (postum).
  • Der Fashion Icon Award wird seit 2002 (keine Vergabe 2004 und zwischen 2006 und 2009) an Personen verliehen, deren persönlicher Stil einen starken Einfluss auf die Modewelt hat. Bislang wurden unter anderem Nicole Kidman, Kate Moss, Iman Abdulmajid, Lady Gaga, Johnny Depp und Rihanna geehrt.

Gewinner (Auswahl)

JahrWomenswear Award
(Damenmode)
Menswear Award
(Herrenmode)
Accessories Award
(Accessoires)
American Emerging Designer
(Nachwuchspreis)[A 1]
LebenswerkInternational Award[A 1]
2022[1]Catherine Holstein für KHAITEEmily Bode Aujla für BodeRaul Lopez für LUARElena VelezLaurie Lynn Stark und Richard Stark für Chrome Hearts
2021[2]Christopher John RogersEmily Bode Aujla für BodeTelfar Clemens für TelfarEdvin Thompson für TheophilioDemna für Balenciaga (W),

Grace Wales Bonner (M)

2020[3]Gabriela HearstKerby Jean-Raymond für Pyer MossTelfar Clemens für TelfarChristopher John RogersPierpaolo Piccioli for Valentino (W),

Kim Jones for Dior (M)

2019Brandon MaxwellRick OwensMary-Kate und Ashley Olsen
für The Row
Emily Adams Bode
für BODE New York
Bob MackieSarah Burton
(Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Großbritannien)
für Alexander McQueen
2018Raf Simons
für Calvin Klein
SupremeMary-Kate und Ashley Olsen
für The Row
Sander Lak
für Sies Marjan
Narciso RodriguezDonatella Versace
(ItalienItalien Italien)
für Versace
2017Raf Simons
für Calvin Klein
Raf Simons
für Calvin Klein
Stuart Vevers
für Coach, Inc.
Laura Kim und Fernando Garcia
für Monse
Rick OwensDemna Gvasalia
(Georgien Georgien)
für Vetements und Balenciaga
2016Marc JacobsThom BrowneRachel Mansur und Floriana Gavriel
für Mansur Gavriel
Brandon Maxwell (W),
Alex, Matthew und Samantha Orley für Orley (M),
Paul Andrew (A)
Norma KamaliAlessandro Michele
(ItalienItalien Italien)
für Gucci
2015Mary-Kate und Ashley Olsen
für The Row
Tom FordTabitha SimmonsRosie Assoulin (W),
Shayne Oliver für Hood by Air (M),
Rachel Mansur und Floriana Gavriel für Mansur Gavriel (A)
Betsey JohnsonMaria Grazia Chiuri und Pierpaolo Piccioli
(ItalienItalien Italien)
für Valentino
2014Joseph AltuzarraDao-Yi Chow und Maxwell Osborne
für Public School
Mary-Kate und Ashley Olsen
für The Row
Shane Gabier und Christopher Peters
für Creatures of the Wind (W),
Tim Coppens (M),
Irene Neuwirth (A)
Tom FordRaf Simons
(Belgien Belgien)
für Dior
2013Lazaro Hernandez und Jack McCollough
für Proenza Schouler
Thom BrownePhillip LimMax Osterweis und Erin Beatty für SUNO (W),
Dao-Yi Chow und Maxwell Osborne für Public School (M),
Pamela Love (A)
Vera WangRiccardo Tisci
(ItalienItalien Italien)
für Givenchy
2012Mary-Kate und Ashley Olsen
für The Row
Billie ReidReid KrakoffJoseph Altuzarra (W),
Phillip Lim (M),
Tabitha Simmons (A)
Tommy HilfigerRei Kawakubo
(JapanJapan Japan)
für Comme des Garçons
2011Lazaro Hernandez und Jack McCollough
für Proenza Schouler
Michael BastianAlexander WangPrabal Gurung (W),
Robert Geller (M),
Robert Geller (A)
Marc JacobsPhoebe Philo
(Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich)
für Céline
2010Marc JacobsMarcus Wainwright und David Neville
für Rag & Bone
Alexis BittarJason Wu (W),
Richard Chai (M),
Alexander Wang (A)
Michael KorsChristopher Bailey
(Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich)
für Burberry
2009Kate und Laura Mulleavy
für Rodarte
Scott Sternberg
für Band of Outsiders,
Italo Zucchelli
für Calvin Klein Collection
Jack McCollough und Lazaro Hernandez
für Proenza Schouler
Alexander Wang (W),
Tim Hamilton (M),
Justin Giunta für Subversive Jewelry (A)
Anna SuiMarc Jacobs
(Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten)
für Louis Vuitton
2008Francisco Costa
für Calvin Klein Collection
Tom FordTory BurchKate und Laura Mulleavy für Rodarte (W),
Scott Sternberg für Band of Outsiders (M),
Philip Crangi (A)
Carolina HerreraDries Van Noten
(Belgien Belgien)
2007Lazaro Hernandez und Jack McCollough
für Proenza Schouler
Ralph LaurenDerek LamPhillip Lim (W),
David Neville und Marcus Wainwright für Rag & Bone[4] (M),
Jessie Randall für Loeffler Randall (A)
Robert Lee MorrisPierre Cardin
(ItalienItalien Italien)
2006Francisco Costa
für Calvin Klein Collection
Thom BrowneTom BinnsDoo-Ri Chung (W),
Jeff Halmos, Josia Lamberto-Egan, Sam Shipley und
John Whitledge für Trovata (M),
Devi Kroell (A)
Stan HermanOlivier Theyskens
(Belgien Belgien)
für Rochas
2005Vera WangJohn Varvatos-Derek Lam (W),
Alexandre Plokhov für Cloak (M),
Nak Armstrong und Anthony Camargo für Anthony Nak (A)
Diane von FürstenbergAlber Elbaz
(Israel Israel)
für Lanvin
2004Carolina HerreraSean Combs
für Sean John
Reed KrakoffZac Posen (W),
Eugenia Kim (A)
Donna KaranMiuccia Prada
(ItalienItalien Italien)
für Prada
2003Narciso RodriguezMichael KorsMarc JacobsLazaro Hernandez und Jack McCollough
für Proenza Schouler (Ready-to-Wear Award),
Brian Atwood (A)
Anna WintourAlexander McQueen
(Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich)
2002Narciso RodriguezMarc JacobsTom Ford für Yves Saint LaurentRick Owens (Perry Ellis Award)Grace Coddington
Karl Lagerfeld
Hedi Slimane
(FrankreichFrankreich Frankreich)
für Dior Homme
2001Tom FordJohn VarvatosReed KrakoffDaphne Gutierrez und Nicole Noselli für Bruce (W),
William Reid (Billy Reid) (M),
Edmundo Castillo (A)
Calvin KleinNicolas Ghesquière
(FrankreichFrankreich Frankreich)
für Balenciaga
2000Oscar de la RentaHelmut LangRichard Lambertson & John TruexMiguel Adrover (W),
John Varvatos (M),
Dean Harris (A)
Valentino GaravaniJean-Paul Gaultier
(FrankreichFrankreich Frankreich)
1998/
1999
Michael KorsCalvin Klein-Bryan Bradley & Josh Patner für Tuleh (W),
Matt Nye (M),
Tony Valentine (A)
Yves Saint LaurentYōji Yamamoto
(JapanJapan Japan)
1997Marc JacobsJohn BartlettKate SpadeNarciso Rodriguez (W),
Sandy Dalal (M)
Geoffrey BeeneJohn Galliano
(FrankreichFrankreich Frankreich)
für Christian Dior
1996Donna KaranRalph LaurenElsa PerettiDaryl Kerrigan für Daryl K. (W),
Gene Meyer (M),
Miranda Morrison und Keri Sigerson für Sigerson Morrison (A)
Arnold ScaasiHelmut Lang
(OsterreichÖsterreich Österreich)
1995Ralph LaurenTommy HilfigerHush PuppiesMarie-Anne Oudejans (W),
Richard Tyler (M),
Richard Bengtsson und Edward Pavlick
für Richard Edwards (M),
Kate Spade (A)
Hubert de GivenchyTom Ford
(Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten)
für Gucci
1994Richard Tyler-Robert Lee Morris (Damen)
Gene Meyer (Herren)
Cynthia Rowley sowie Victor Alfaro (W) und
Robert Freda (M)
Carrie Donovan
Nonnie Moore
Bernadine Morris
-
1993Calvin KleinCalvin KleinRichard Tyler (W),
John Bartlett (M)
Judith Leiber
Polly Allen Mellen
Prada (Accessoires)
(ItalienItalien Italien)
1992Marc JacobsDonna KaranChrome HeartsAnna SuiPauline TrigèreGianni Versace
(ItalienItalien Italien)
1991Isaac MizrahiRoger ForsytheKarl LagerfeldTodd OldhamRalph LaurenKarl Lagerfeld (Accessoires)
(Deutschland Deutschland)
für Chanel
1990Donna KaranJoseph AbboudManolo BlahnikChristian Francis RothMartha Graham-
1989Isaac MizrahiJoseph AbboudPaloma PicassoGordon HendersonOscar de la Renta-
1988-Bill Robinson-Isaac MizrahiRichard Avedon
Nancy Reagan
Karl Lagerfeld
(Deutschland Deutschland)
für Chanel
1987Calvin Klein (Best American Collection)Ronaldus Shamask-Marc JacobsGiorgio Armani
Eleanor Lambert
Manolo Blahnik
(SpanienSpanien Spanien)
1986„Special Awards“ (Spezial-Preise) u. a. für
Geoffrey Beene, Donna Karan, Ralph Lauren
--David CameronBill Blass
Marlene Dietrich
Christian Lacroix
(FrankreichFrankreich Frankreich)
1985„Special Awards“ (Spezial-Preise) u. a. für
Liz Claiborne, Ray-Ban, Miami Vice
---Katharine Hepburn
Alexander Liberman
-
1984„Special Awards“ (Spezial-Preise) u. a. für
James Galanos, Bergdorf Goodman
-----
1983Preisträger ohne Kategorien:
Calvin Klein, Perry Ellis, Antonio Lopez etc.
----Issey Miyake
(JapanJapan Japan),
Giorgio Armani
(ItalienItalien Italien)
1982Preisträger ohne Kategorien:
Norma Kamali, Perry Ellis, Antonio Lopez etc.
----Karl Lagerfeld
(Deutschland Deutschland)
1981Preisträger ohne Kategorien:
Jhane Barnes, Calvin Klein, Perry Ellis,
Ralph Lauren, Andrew Fezza, Alexander Julian etc.
----Yves Saint Laurent
(FrankreichFrankreich Frankreich)
  1. a b Womenswear (siehe W in Tabelle; dt. Damenmode), Menswear (siehe M; dt. Herrenmode), Accessory Design (siehe A; dt. Accessoires-Entwurf).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. The 2022 CFDA Fashion Awards Winners. In: CFDA. 8. November 2022, abgerufen am 18. Februar 2023 (englisch).
  2. Marc Karimzadeh: Breaking News! The 2021 CFDA Fashion Awards Winners. In: CFDA. 11. November 2021, abgerufen am 15. Oktober 2022 (englisch).
  3. Layla Ilchi: CFDA Fashion Awards 2020 Winners: See the Full List. In: WWD. 14. September 2020, abgerufen am 15. Oktober 2022 (amerikanisches Englisch).
  4. Rag & Bone. Rag & Bone, archiviert vom Original am 27. April 2013; abgerufen am 8. April 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stylebop.comVorlage:Cite web/temporär

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