Coober Pedy

Coober Pedy
Blick auf Coober Pedy
Staat:Australien Australien
Bundesstaat: South Australia
Gegründet:1915
Koordinaten:29° 1′ S, 134° 43′ O
Höhe:215 m [1]
Fläche:30,5 km²
Einwohner:1.437 (2021) [2]
Bevölkerungsdichte:47 Einwohner je km²
Zeitzone:ACST (UTC+9:30)
Postleitzahl:5723
LGA:District Council of Coober Pedy
Coober Pedy (Südaustralien)
Coober Pedy (Südaustralien)
Coober Pedy

Coober Pedy ist eine Ortschaft mit etwa 1400 Einwohnern[2] in Südaustralien und liegt ca. 800 Kilometer nordwestlich von Adelaide am Stuart Highway. Sie ist Startpunkt des Anne Beadell Highway. Der Name „Coober Pedy“ ist die englische Schreibweise des Pitjandjari-Aborigine-Begriffs kupa piti, was so viel heißt wie „Loch des weißen Mannes“ (engl.: „white man’s hole“). Die Ortschaft ist vor allem bekannt durch ihre Opalvorkommen, denen sie auch ihre Existenz verdankt.

Geographie

Coober Pedy liegt im Südwesten des Großen Artesischen Beckens sowie am östlichen Rand der Großen Victoria-Wüste in flachwelligem Gelände.

Das Klima ist geprägt von milden Wintern und heißen Sommern (mittlere Tageshöchsttemperatur im Januar: ca. 37 °C[3], höchste bisher gemessene Temperatur: 52 °C[4]) mit sehr geringen jährlichen Niederschlagsmengen. Entsprechend ist die Vegetation wüstenartig, mit vereinzelten Individuen dürrresistenter Gewächse (insbesondere Acacia aneura) in einer überwiegend durch Steinpflaster geprägten Landschaft (in Australien allgemein als Gibber Plains bezeichnet).

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Coober Pedy
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Mittl. Tagesmax. (°C)36,835,732,327,222,118,418,721,325,82932,134,727,8
Mittl. Tagesmin. (°C)22,221,518,714,49,96,96,37,711,214,317,620,114,2
Niederschlag (mm)14,313,911,713,99,113,44,86,88,112,916,119,4Σ144,4
Regentage (d)1,71,51,51,61,621,11,41,32,232,7Σ21,6
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14,3
13,9
11,7
13,9
9,1
13,4
4,8
6,8
8,1
12,9
16,1
19,4
 JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Quelle: Australian Government, The Bureau of Meteorology,
Zeitraum: 1994–2025[3]

Geschichte

Aborigines haben eine langjährige Verbindung mit der Region. Coober Pedy wird von den älteren Menschen in der westlichen Wüste als das traditionelle Land der Arabana angesehen, aber auch die Menschen Kokatha und Yankunytjatjara sind eng mit einigen Zeremonien in der Region verbunden. Es wird angenommen, dass der Ursprung des Stadtnamens von den Wörtern in der Kokatha-Sprache, kupa piti, abgeleitet ist, die üblicherweise als "weißes Loch im Boden" oder guba bidi, "weiße Männerlöcher", übersetzt werden und sich auf den Bergbau und die Aktivitäten der Weißen beziehen (in einigen Quellen auch als "Wasserloch für Jungen" bezeichnet). Weitere Untersuchungen der Wörter durch Linguisten zeigen, dass Kupa möglicherweise aus der Parnkalla-Sprache stammt und dass Piti das Kokatha-Wort sein kann, das speziell für "Steinbruch" (die Aktivität eines weißen Mannes) geschaffen wurde. Der erste Europäer, der das Gebiet des heutigen Coober Pedy erforschte, war 1858 der Schotte John McDouall Stuart. Das erste Opalvorkommen wurde im Februar 1915 entdeckt,[5] 1916 ließen sich die ersten Bergarbeiter nieder.

Behausungen

Die extremen Sommertemperaturen und der Opal-Abbau haben dazu geführt, dass die meisten Einwohner in unterirdischen Wohnhöhlen, sogenannten dugouts, leben. Ursprünglich noch von Hand in die tonige Erde gegraben oder auch in den Fels gesprengt, werden diese Wohnhöhlen inzwischen von sogenannten tunneling machines binnen kürzester Zeit aus der Erde gefräst oder auch räumlich erweitert. Die Eingänge liegen zumeist oberirdisch zur Straßenseite und der eigentliche Wohnbereich in dahinterliegenden Erdhügeln.[6] Eine typische Höhlenwohnung mit drei Schlafzimmern, Wohnzimmer, Küche und Bad kann für einen Preis erstellt werden, der ungefähr mit dem eines oberirdischen Hauses vergleichbar ist. Sie hat eine angenehme und gleichbleibende Temperatur, während der Aufenthalt in Gebäuden an der Oberfläche in den Sommermonaten nur durch den Betrieb von Klimaanlagen erträglich ist.

Wirtschaft

Die Ortschaft nennt sich selbst Opal-Hauptstadt der Welt und ist auch tatsächlich die größte Quelle dieser Edelsteine. Etwa drei Viertel aller weißen Opale weltweit werden in der näheren Umgebung von Coober Pedy gefunden. Heute ist es verboten, innerhalb der Stadtgrenzen nach Opalen zu schürfen. In den 1980er Jahren musste man sich nur beim Miner Department als Miner registrieren lassen, um eine Schürferlaubnis zu bekommen.[7] Außerdem erhielt man vier Pfosten, mit denen man eine Fläche von maximal 50 × 50 m abstecken konnte (vgl. Claim).[7] Fand man auf dieser Fläche Opale, gehörten einem die Edelsteine.[7]

Eine weitere Einnahmequelle ist der Tourismus. Ehemalige Opalminen, der Friedhof und die unterirdischen Kirchen können besichtigt werden. Es gibt mehrere unterirdische Hotels mit unterschiedlichen Standards. Auf dem Golfplatz gibt es keinerlei Gras und die Golfer tragen kleine Rasenstücke als Abschlagpunkt mit sich herum. An einem alten Warnschild vor dem örtlichen Kinosaal lässt sich heute noch die Skurrilität der ursprünglichen Pionierzeiten ablesen: Das Mitbringen von Dynamitstangen in den Vorführraum ist strengstens untersagt! Vom Flugplatz Coober Pedy aus können Flüge zu den Anna Creek Painted Hills unternommen werden.

Galerie

Persönlichkeiten

Ein bekannter Einwohner war der lettisch-australische Krokodiljäger und Schriftsteller Arvid Blumenthal, auch bekannt als Crocodile Harry, der als eines der Vorbilder für die Hauptfigur der Crocodile Dundee-Filmreihe gilt.

Filme mit Coober Pedy als Drehort

Literatur

  • Sibylle Schneck: Bei den Opalsuchern in Australien, in: Das große Jugendbuch 26. Folge. Stuttgart 1985. S. 230–237.
Commons: Coober Pedy – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Australian Bureau of Meteorology
  2. a b Coober Pedy. 2021 Census Quickstat. Australian Bureau of Statistics, 28. Juni 2022, abgerufen am 20. April 2023 (englisch).
  3. a b Climate statistics for Australian locations: Coober Pedy Airport. Australian Government, The Bureau of Meteorology, abgerufen am 15. Juni 2025.
  4. Keeping it Cool in the Outback. NASA Earth Observatory, abgerufen am 15. Juni 2025
  5. CooberPedy.sa.gov.au: Welcome to the Opal Capital of the World. Abgerufen am 24. März 2017.
  6. Coober Pedy Underground Homes: Dugouts (englisch)
  7. a b c Sibylle Schneck: Bei den Opalsuchern in Australien, in: Das große Jugendbuch 26. Folge. Stuttgart 1985. S. 230–237, hier 236.

Auf dieser Seite verwendete Medien

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Coober Pedy Warning sign 02427.jpg
Coober Pedy, Warnschild
Cooberpedy opal.jpg
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Maschine zur Gewinnung von Opalen in Coober Pedy
Coober Pedy.jpg
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Coober Pedy Mines Australia.jpg
Autor/Urheber: Thomas Schoch, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Ausschachtungen und insbesondere die Halden mit nicht opalführendem Aushub, in Coober Pedy („Welthauptstadt des Opals“), South Australia
Belemnite opalisée 8127.jpg
Autor/Urheber: Vassil, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Belemnite opalisée, crétacé supérieur, 95 millions d'années, provenance: Coober Pedy, Australie.
Coober Pedy01.JPG
Autor/Urheber: Der ursprünglich hochladende Benutzer war Igniwalam in der Wikipedia auf Englisch, Lizenz: Attribution
The town of Coober Pedy.