Computer Sciences Corporation

Computer Sciences Corporation

RechtsformCorporation
GründungApril 1959
Auflösung3. April 2017
SitzTysons Corner, Vereinigte Staaten
LeitungJohn Michael „Mike“ Lawrie
(Präsident und CEO)[1]
Mitarbeiterzahl59.000[2]
Umsatz7,106 Mrd. USD[2]
BrancheIT-Beratung, IT-Dienstleistung
Websitewww.csc.com
Stand: 1. April 2016

Die Computer Sciences Corporation (CSC) war ein multinationales IT-Beratungs- und -Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in Tysons Corner in Virginia. Das Unternehmen hatte im Jahr 2016 etwa 59.000 Mitarbeiter. Geschäftsfelder sind Systemdesign und -integration, IT- und Geschäftsprozessoutsourcing, Entwicklung von Anwendungssoftware, Web und Application Hosting sowie Managementberatung. CSC erwirtschaftete im zum 1. April 2016 endenden Geschäftsjahr 2016 einen Umsatz von etwa 7,1 Mrd. US-Dollar.

Am 3. April 2017 entstand durch eine Verschmelzung eines Teils von CSC mit der Dienstleistungssparte Enterprise Services von Hewlett Packard Enterprise (HPE) das neue Unternehmen DXC Technology. Das Unternehmen erwirtschaftet mit fast 6.000 Kunden in über 70 Ländern einen geschätzten Jahresumsatz von 26 Mrd. US-Dollar.[3]

Geschichte

Die Computer Sciences Corporation wurde im April 1959 von Roy Nutt, Fletcher Jones und Bob Patrick gegründet.[4] 2008 verlegte CSC seinen Firmensitz von El Segundo, dem Gründungsort des Unternehmens nach Annandale.[5] Präsident und CEO des Unternehmens ist seit Februar 2012 John M. Lawrie.[6] CSC ist an der New York Stock Exchange registriert unter dem Symbol CSC.

Im Mai 2015 kündigte CSC an, sich in zwei eigenständige Unternehmen aufzuteilen. CSC U.S. Public Sector wird mit rund 14.000 Mitarbeitern den öffentlichen Sektor in den USA betreuen, CSC Global Commercial mit rund 51.000 Mitarbeitern die internationale Geschäftstätigkeit bzw. Firmenkunden. Die Aufteilung wurde im Q4/2015 abgeschlossen.[7] 2016 wurde der Sitz des Unternehmens nach Tysons Corner verlegt.[8]

CSC in Europa

In Europa erwirtschaftete CSC im Geschäftsjahr 2005 einen Jahresumsatz von 4,3 Mrd. USD.[9] Für das Geschäftsjahr 2008 wurde für den Geschäftsbereich Europa ein Jahresumsatz von 4.824,6 Mio. USD ausgewiesen.

In Deutschland gab es bis 2014 mit CSC Deutschland Services GmbH (Schwerpunkt Outsourcing), CSC Deutschland Solutions GmbH (Schwerpunkt Consulting und Systemintegration, vorherige Firmierung: CSC Ploenzke AG) und CSC Deutschland Akademie GmbH (Schwerpunkt Human Capital Consulting) mehrere einzelne Firmen. Diese wurden durch Verschmelzungen zur CSC Deutschland GmbH zusammengeführt. Die deutsche Zentrale befand sich in Wiesbaden.

Im Jahr 2000 gründete die damalige CSC Ploenzke AG gemeinsam mit der DePfa Bank (heutige Aareal Bank) das Joint-Venture Innovative Banking Solutions AG, welches ein System für Hypothekenbanken basierend auf SAP entwickelte.

CSC war bis Ende 2008 offizieller Sponsor des Profi-Radsportteams Teams CSC.

Nähe zu Geheimdiensten

Laut US-Gerichtsakten half CSC zwischen 2003 und 2006 der Central Intelligence Agency bei der Organisation getarnter Gefangenenflüge zur Überstellung von Terrorverdächtigen (den sogenannten Black-Site-Transporten).[10]

Nach Ergebnissen der Süddeutschen Zeitung vom November 2013 habe die CSC-Tochter aus deutschen Ministerien seit 2009 mehr als 100 Aufträge in Wert von insgesamt 25,5 Millionen Euro erhalten, unter anderem zum Staatstrojaner, zum Projekt De-Mail und zum nationalen Waffenregister.[11] Das Unternehmen arbeitet unter anderem eng mit dem US-amerikanischen Nachrichtendienst NSA zusammen.[12]

Anfang März 2015 gaben die deutschen Bundesländer Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt bekannt, den über drei Jahre laufenden Rahmenvertrag im Umfang von 15 Millionen Euro für Beratungs- und Managementleistungen in der elektronischen Verwaltung nicht erneut mit CSC zu schließen. Zuvor hatten die Länder No-Spy-Klauseln in ihre IT-Vergaberichtlinien aufgenommen.[13] In einem Interview machte ein Unternehmenssprecher deutlich, dass CSC die Ausschreibung verloren habe, weil es nicht das wirtschaftlichste Angebot abgegeben habe. Darüber hinaus würden die deutschen CSC Gesellschaften strikt nach deutschem Recht handeln und Aufforderungen zur Weitergabe von Kundendaten nach dem USA PATRIOT Act keine Folge leisten.[14]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mike Lawrie Biography. csc.com, abgerufen am 15. November 2013.
  2. a b 2016 Form 10-K Report, abgerufen am 24. September 2016
  3. DXC Technology als Name für das aus der Fusion von CSC und HPE Enterprise Services hervorgehende Unternehmen bekannt gegeben OnVista, 16. Februar 2017, abgerufen am 17. Februar 2017
  4. CSC: Our History
  5. Mitteilung vom 30. Januar 2008 über die Verlegung des Firmensitzes von El Segundo, nach Virginia (Memento des Originals vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.csc.com, auf www.csc.com, (englisch), abgerufen am 22. Mai 2008.
  6. CSC: Management and Board of Directors (Memento des Originals vom 23. März 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.csc.com
  7. CSC Finishes Separation into Two Independent, Publicly Traded Companies, abgerufen am 10. Februar 2016.
  8. CSC moving headquarters to tysons corner, auf www.wtop.com, abgerufen am 24. September 2016
  9. Geschäftsbericht 2005 (PDF), auf www.csc.com, (englisch), abgerufen am 22. Mai 2008.
  10. Mark Townsend: Award of Border Agency work to CIA rendition firm must be investigated, say protesters -- The Observer, 18. Dezember 2011
  11. Deutschland vergibt Aufträge an US-Spionagefirma
  12. NSA-naher IT-Dienstleister für österreichische Ministerien tätig. In: Der Standard,. 19. November 2013, abgerufen am 2. Juni 2016.
  13. Benedikt Strunz: Nordländer trennen sich von Spionage-Firma. NDR Info, 4. März 2015, abgerufen am 4. März 2015.
  14. Thomas Cloer: "Wir haben die Dataport-Ausschreibung nicht wegen No-spy verloren". Computerwoche, 6. März 2015, abgerufen am 6. März 2015.

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