Compagnie des transports strasbourgeois

Compagnie des
transports strasbourgeois
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Basisinformationen
UnternehmenssitzStraßburg (Frankreich), 14 rue de la Gare aux Marchandises (im Stadtteil Cronenbourg)
Webpräsenzwww.cts-strasbourg.fr
EigentümerEurométropole de Strasbourg 52,4 %
Municipalité de Strasbourg 0,8 %
Électricité de Strasbourg 1,6 %
Conseil général du Bas-Rhin 23,3 %
CDC 4,2 %
Veolia Transdev 12,5 %
Andere private Anteilseigner 2,2 %[1]
RechtsformSociété anonyme
d'économie mixte (SAEM)
VorstandRoland Ries
AufsichtsratSébastien Zaegel
Jacques Bigot
Doris Hahn
Fabienne Keller
René Lacogne
Raphaël Nisand
Yves le Tallec
André Lobstein
Francis Chaput
Gil Vauquelin
Christian Buisson
Mathieu Cahn
GeschäftsführungJean-Philippe Lally
Mitarbeiter1.496, davon 960 Fahrer[2]
Umsatz63 Mio. EUR (2010)dep1
Linien
Spurweite1435 mm (Normalspur)
Tram6
Bus27
Anzahl Fahrzeuge
Tramwagen94
Omnibusse252 (2008)[3]
Statistik
Fahrgäste425.000 pro Tag
Haltestellen67 Tramhaltestellen
Tramlinien38,7 kmdep1
Betriebseinrichtungen
Betriebshöfe3[4]

Die Compagnie des transports strasbourgeois (CTS) ist ein französisches gemischtwirtschaftliches Unternehmen und wurde 1877 im damaligen Deutschen Kaiserreich, Elsaß-Lothringen unter dem Namen Strassburger Pferde-Eisenbahn Gesellschaft in Straßburg gegründet. Ihr Hauptziel war die Erschließung des öffentlichen Personentransports auf dem Gebiet des heutigen Stadtverbands Straßburg (Eurométropole de Strasbourg).

Die jetzige CTS betreibt derzeit sechs Tramlinien, ein Busnetz sowie acht Park & Ride-Plätze im Gebiet der Eurométropole de Strasbourg. Parallel hierzu betreibt sie außerdem durch das Tochterunternehmen CTBR (Compagnie des transports du Bas-Rhin) und im Auftrag des Generalrats des Départements Bas-Rhin 27 Regionalbuslinien, wovon neun Haltestellen in Straßburg bedienen. Des Weiteren beteiligt die CTS sich am Fahrradverleih Vélhop der Eurométropole de Strasbourg und verwaltet die Touristenbahn in Straßburg, auch minitram genannt.

Geschichte

Partial-Obligation über 400 Mark der Strassburger Strassenbahn-Gesellschaft AG vom 1. Juni 1899

1877 wurde die Strassburger Pferde-Eisenbahn Gesellschaft und ab 1888 die Strassburger Strassenbahn-Gesellschaft gegründet. Erst nach dem Ersten Weltkrieg und den damit verbundenen Wiederanschluss von Elsaß-Lothringen an Frankreich, bekam 1919 das Unternehmen den französischen Namen: Compagnie des tramways strasbourgeois (CTS).[5] Am 22. Juli 1878 wurde die erste pferdebetriebene Tram in Betrieb genommen. Das Unternehmen erweiterte sein Netz mit finanzieller Unterstützung von Banken wie z. B. der Straehling-Valentin. 1894 begann man damit als Folge einer Partnerschaft zwischen der Stadt Straßburg und der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft (AEG) das Tramnetz zu elektrifizieren. 1900 zählte das Netz 15 Straßenbahn-Linien auf 50 Gleiskilometern.[6] Von 1939 an wurde die Linie Roethig–Ostwald als Trolleybus betrieben.[7] Am 1. Mai 1960 verkehrte zum letzten Mal eine Straßenbahn in Straßburg, Anfang 1962 wurden die letzten Trolleybuslinien aufgegeben. Diese verkehrten zuletzt auf den Linien 28 (Rœthig – Ostwald), 5/15 (place Broglie – Quartier des Quinze) und 10 (Ringlinie).[8] Nach der Einstellung der Straßenbahn nutzten 20 % weniger Fahrgäste die öffentlichen Verkehrsmittel.[9] Ende der 1980er Jahre standen zwei Verkehrssysteme zur Wahl, zum einen der Bau einer Métro oder die Einführung des VAL Systems. Schlussendlich entschied sich die Stadt 1989, ein Straßenbahnnetz zu errichten.[10] Die erste Linie ging am 26. November 1994 in Betrieb.[10]

Tramnetz

Eurotram- und Citadis-Triebwagen

Das Tramnetz besteht aus derzeit sechs Linien (A, B, C, D, E, F) und ist seit 1994 in Betrieb. Auf den 55,8 km Tramschienen Straßburgs sind 94 Tramzüge unterwegs: 53 Eurotrams und 41 Citadis. 2015 wurden 68,2 Millionen Reisen mit der Tram vorgenommen.[11]

Linievon – nachin Betrieb seitHaltestellenLänge
AParcs des Sports – Graffenstaden1994 (1998, 2013 und 2016 erweitert)2714,6 km
BLingolsheim Tiergaertel – Hoenheim Gare2000 (2008 erweitert)2714,8 km
CGare Centrale – Neuhof Rodolphe Reuss2000 (2007 und 2010 erweitert)1708,1 km
DPoteries – Kehl Rathaus1998 (2007, 2013, 2017 und 2018 erweitert)2212,5 km
ERobertsau Boecklin – Campus d'Illkirch2007 (2016 erweitert)2311,8 km
FElsau – Place d'Islande2010 (2016 erweitert)1305,5 km

Busnetz

Übliches Schild an einer Bushaltestelle, 2015
Verbreitetster Bustyp Renault Agora S, 2006
(c) Jean-Henri Manara, CC BY-SA 2.0
Bus der Linie 7, Place Kléber, 1969
(c) Jean-Henri Manara, CC BY-SA 2.0
Bus der Linie 13, Hauptbahnhof, 1965
Gelenkbus Irisbus Citelis auf der Linie 14
Fahrradverleihbus Vélhop
Leihfahrrad Vélhop
Touristenbahn minitram der CTS

Das Straßburger Busnetz umfasst 31 Buslinien mit 245 Bussen. Es hat eine Gesamtlänge von 315 km (Stand: 2015).[11]

Linievon – nach
L1Lingolsheim Alouettes – Robertsau Boecklin
2Elmerforst – Jardin des Deux Rives
4Wolfisheim Stade – Reichstett Mairie / Hoenheim Gare
4aPoteries – Reichstett Mairie
6Robertsau Pont Phario – Hoenheim Gare
6aRobertsau Pont Phario – Niederhausbergen Ouest
6bRobertsau Pont Phario – Hoenheim Cigognes
10Hauptbahnhof (Ringlinie)
12Entzheim Ouest – Lingolsheim Alouettes
13Lingolsheim Gare – Illkirch Fort Uhrich
14Ancienne Douane – Neuhof Lorient
15aRépublique – Robertsau Sainte Anne
17Mittelhausbergen Mittelberg – Rotonde
19Rotonde – Cronenbourg Arago
21Jean Jaurès – Kehl Stadthalle
22Holtzheim Ouest – Lingolsheim Alouettes
24Ancienne Douane – Neuhof Stéphanie
27Baggersee – Port Autonomne Sud
29Schnokeloch – Schiltigheim Campus
30Robertsau – Wattwiller
31Wattwiller – Kibitzenau
40Unterelsau – Neuhof Ganzau
50Montagne Verte – Wacken
50aMontagne Verte – Schiltigheim Le Marais
57Kibitzenau – Geispolsheim Ouest
62Geispolsheim Gare – Lipsheim Centre
63Campus d'Illkirch – Lipsheim Gare
67Kibitzenau – Plobsheim Est
70Robertsau Renaissance – Oberschaeffolsheim Stade
70aRobertsau Renaissance – Eckbolsheim Parcd'Activités
71Eckwersheim Hippodrome – Les Halles Sébastopol
71aLampertheim Lorraine – Les Halles Sébastopol
72République – La Wantzenau Le Golf
72aRobertsau Pont Phario – La Wantzenau Le Golf

Beschleunigung auf wichtigen Linien

Beginnend mit Arbeiten ab 2016 sollen innerhalb von vier Jahren 8 Millionen Euro in das Busnetz investiert werden. Die verkehrsreichsten Linien werden strukturell verbessert. Die Arbeiten beginnen an der Linie 15, auf welcher in den letzten Jahren die Fahrgastzahlen am stärksten gestiegen sind. Die Streckenführung bleibt unverändert, aber an 25 Kreuzungen erhalten die Busse eine Vorrangschaltung und auf 5 km werden eigene Busspuren eingerichtet. Die wichtigsten Haltestellen erhalten Fahrkartenautomaten und ein Fahrgastinformationssystem. Ziel ist, die Fahrtzeiten um ca. 4 bis 5 Minuten zu verringern, und eine Pünktlichkeitsquote von 80 % zu erreichen.[12] Die Linie nahm unter der neuen Nummer „L1“ am 29. April 2017 den Betrieb auf. Als nächstes werden die Linien 2,4 und 6 beschleunigt.[13]

Metrobus

Bus der Linie G, Testfahrt 2013, Hauptbahnhof

Seit dem 30. November 2013 verkehrt ein Metrobus (Bus à haut niveau de service) zwischen dem Hauptbahnhof und dem Espace Européen de l'Entreprise in Schiltigheim. Von der Funktionsweise ähnelt er einer Tram: Er fährt auf einer separaten Spur, hat an Kreuzungen Vorfahrt und der Einstieg ist an allen Türen möglich. Aus diesem Grund wurde die Buslinie mit einem Buchstaben bezeichnet. Eine weitere Linie, die zwischen dem Hauptbahnhof und dem europäischen Parlament verkehrt, wurde am 24. Februar 2020 eingerichtet. Weitere Linien sind in Planung.

Linievon – nachin Betrieb seitHaltestellenLänge
GGare Centrale – Espace Européen de l'Entreprise20131205,2 km
HGare Centrale – Parlement européen20201003,2 km

Shuttlebusse

Linievon – nach
Navette Neudorf MarchéLycée Jean Monnet – Saint Dié
Navette RobertsauRobertsau Boecklin – Philippe Thys
Navette Hôpital CivilMusée d’Art Moderne – Porte de l'Hôpital
Navette ZénithHautepierre Maillon – Zénith Strasbourg Europe (nur bei Veranstaltungen)
Navette Palais de l'EuropeHauptbahnhof – Palais de l'Europe (nur während der Parlaments- und Ratssitzungen)

Fahrradverleih

Seit 2010 gibt es in Straßburg das Fahrradverleihsystem Vélhop. Das System umfasst heute über 4.800 Fahrräder an 18 Stationen und fünf eigenen Geschäften (boutiques Vélhop), sowie einen eigenen Fahrradverleihbus (Stand 2014).[14] Vélhop wird von Strasbourg Mobilités betrieben, eine Gesellschaft an der die CTS mit 70 % beteiligt ist.

Literatur

  • Compagnie des Transports Strasbourg (Hrsg.): La Compagnie des Transports Strasbourgeois – 125 ans d’histoire illustrée (= et le transport en commun fut…). Édition CTS, Strasbourg 2003, ISBN 2-9520527-0-0.

Weblinks

Commons: Compagnie des transports strasbourgeois – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Le statut juridique de la CTS. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 14. März 2013; abgerufen am 8. April 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cts-strasbourg.fr
  2. Moyens humains. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 20. März 2013; abgerufen am 8. April 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cts-strasbourg.fr
  3. Moyens techniques. Abgerufen am 8. April 2013.
  4. Les dépôts. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 1. Mai 2013; abgerufen am 8. April 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cts-strasbourg.fr
  5. Compagnie des Transports Strasbourg (Hrsg.): La Compagnie des Transports Strasbourgeois - 125 ans d'histoire illustrée. Édition CTS, Strasbourg 2003, ISBN 2-9520527-0-0, Partie 1850-1878 : et le transport en commun fut….
  6. Compagnie des Transports Strasbourg (Hrsg.): La Compagnie des Transports Strasbourgeois - 125 ans d'histoire illustrée. Édition CTS, Strasbourg 2003, ISBN 2-9520527-0-0, Partie 1895-1914 : l'essor avec l'électricité.
  7. Compagnie des Transports Strasbourg (Hrsg.): La Compagnie des Transports Strasbourgeois - 125 ans d'histoire illustrée. Édition CTS, Strasbourg 2003, ISBN 2-9520527-0-0, Partie 1914-1939 : guerre et crise économique.
  8. Compagnie des Transports Strasbourg (Hrsg.): La Compagnie des Transports Strasbourgeois - 125 ans d'histoire illustrée. Édition CTS, Strasbourg 2003, ISBN 2-9520527-0-0, Partie 1945-1962 : mutations au nom de la modernisation.
  9. Compagnie des Transports Strasbourg (Hrsg.): La Compagnie des Transports Strasbourgeois - 125 ans d'histoire illustrée. Édition CTS, Strasbourg 2003, ISBN 2-9520527-0-0, Partie 1962-1989 : innovations et réflexion.
  10. a b Compagnie des Transports Strasbourg (Hrsg.): La Compagnie des Transports Strasbourgeois - 125 ans d'histoire illustrée. Édition CTS, Strasbourg 2003, ISBN 2-9520527-0-0, Partie 1989-2003 : le choix du tramway.
  11. a b C financiers 2015 de la CTS (französisch)
  12. mobilicites.com vom 6. September 2016: Strasbourg donne la priorité à son réseau de bus (französisch); abgerufen am 12. September 2016 (Memento desOriginals vom 12. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mobilicites.com
  13. Les lignes de bus 2, 4 et 6 prochaines à être améliorées
  14. Vélhop

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Eurotram et Citadis à Strasbourg
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Mini tram éléctrique touristique longeant la place de l'étoile à Strasbourg
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Citelis18 GNC in Strasbourg, at "Etoile Bourse" station
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Un bus Velhop (Renault Agora S) à Etoile Bourse, Strasbourg
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Autobus Chausson type APU de la CTS sur la ligne 8, place Kléber à Strasbourg, en 1969. Ce type de bus a été construit vers le milieu des années 1950. En arrière-plan l'ancienne « Maison Rouge » aujourd'hui disparue.
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Autobus Somua type OP5/2 de la CTS sur la ligne 13, place de la gare de Strasbourg, en 1965. Ce type de bus a été construit au début des années 1950 et était doté d'un moteur Somua-Panhard de 100 ch.
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Die französische Haltestelle der Straßburger Verkehrsbetriebe (CTS) an der Kehler Stadthalle in Deutschland. Von hier fährt der Bus 21 über die Grenze.