Columbo: Mord nach Rezept

Episode 1 der Reihe Columbo
TitelMord nach Rezept
OriginaltitelPrescription: Murder
ProduktionslandVereinigte Staaten
OriginalspracheEnglisch
Länge95 Minuten
Altersfreigabe
Produktions-
unternehmen
Universal Television
RegieRichard Irving
DrehbuchRichard Levinson
William Link
ProduktionRichard Irving
MusikDave Grusin
KameraRay Rennahan
SchnittRichard G. Wray
Premiere20. Feb. 1968 auf NBC
Deutschsprachige
Premiere
11. Okt. 1969 auf Erstes Deutsches Fernsehen
Besetzung
Synchronisation
Episodenliste
Lösegeld für einen Toten →

Mord nach Rezept (Originaltitel: Prescription: Murder) ist ein erstmals am 20. Februar 1968 auf NBC gesendeter Kriminalfilm nach einem Drehbuch des Autorenduos Richard Levinson und William Link.

Der von Universal Television unter der Regie von Richard Irving gedrehte Fernsehfilm ist ein Vorläufer der drei Jahre später in Serie gegangenen Kriminalfilm-Reihe Columbo. Peter Falk verkörpert erstmalig Lieutenant Columbo, Gene Barry spielt den Täter.

Das Stahl House in den Hollywood Hills diente als Kulisse für den Wohnsitz von Joan Hudson, der Komplizin und Geliebten des Mörders Dr. Ray Flemming.

Handlung

Dr. Ray Flemming ist ein brillanter Kopf, ein gutaussehender Charmeur von hoher Intelligenz, besitzt geschliffene Manieren und genießt hohes gesellschaftliches Ansehen. Auf einer von ihm und seine Frau Carol ausgerichteten Party feiern sie mit Freunden ihren zehnten Hochzeitstag und er beweist einmal mehr, dass er seinen Mitmenschen und Freunden intellektuell haushoch überlegen ist. Seine Gäste bewundern ihn, die Frauen himmeln ihn an, während seine Gattin Carol eher genervt von der Selbstgefälligkeit ihres allzu smarten Gatten ist. Im Verlaufe des Abends verlässt Flemming unter einem Vorwand die Feier und fährt zu seiner Geliebten, der deutlich jüngeren Hollywood-Schauspielerin Joan Hudson, die zugleich seine Patientin ist. Carol ahnt, dass Ray eine Geliebte hat, und stellt ihn nach seiner Rückkehr zur Rede. Die vermögende Mrs. Flemming stellt ihm ein Ultimatum und will, dass er sich von seiner Geliebten trennt. Andernfalls verlange sie die Scheidung. Carol droht Ray mit einem handfesten Skandal und dass sie ihn finanziell ausnehmen werde. Noch einmal kann Ray Carol überzeugen, dass er nicht zu seiner Geliebten gefahren ist, sondern einen Mediziner-Kollegen besucht habe. Dr. Flemming weiß, dass er fortan keine Ruhe mehr finden wird, solange ihm seine eifersüchtige und zunehmend störende Gattin im Genick sitzt.

Er sagt seiner Frau, dass er bereits eine Reise nach Acapulco geplant habe, um das Eheglück zu festigen. Nachdem seine Frau dies einem Freund weitererzählt hat, erwürgt er sie von hinten und inszeniert einen Einbruch mit Raubmord, indem er die Balkontüre einschlägt und Wertgegenstände wie z. B. Schmuck, Silberleuchter und Besteck in einem der Reisekoffer verstaut. Seine Geliebte Joan unterstützt ihn bei der Vortäuschung, er trete mit seiner Frau die Flugreise an. Verkleidet mit Perücke und Sonnenbrille im Kleid seiner Frau, sorgen sie beim Einchecken und Boarding dafür, dass mehrere Fluglinienangestellte und Passagiere sie sehen und später bezeugen können, dass Mr. und Mrs. Flemming gemeinsam an Bord gegangen sind. Im Flugzeug inszenieren sie einen Streit und die Frau verlässt unter Protest das Flugzeug vor dem Start, um nach Hause zurückzukehren. Joan Hudson retourniert das Kleid von Mrs. Flemming, indem sie es in einem vor der Wohnung abholbereiten Wäschesack der Wäscherei stopft. Dr. Flemming jedoch tritt die Reise an und entledigt sich auf einer Hochsee-Angeltour des Beutegutes.

Als Dr. Flemming aus Acapulco nach Los Angeles heimkehrt, trifft er auf den ermittelnden Polizeibeamten, Lt. Columbo, der ihm mitteilt, dass seine Frau überfallen wurde, aber noch lebt. Flemming eilt, begleitet von Columbo, sofort ins Krankenhaus, wird aber nicht zu Carol vorgelassen. Columbo fällt die ungewöhnliche Reaktion Flemmings auf, als man ihm mitteilt, dass seine Frau soeben verstorben sei.

Columbo rekonstruiert nun den Fall, erfährt vom Streit der Eheleute vor dem Start des Flugzeugs und dem stürmischen Abgang der (falschen) Mrs. Flemming. Columbo versucht durch Anmerkungen und mit Hinweisen auf Unstimmigkeiten Flemming zunehmend zu verunsichern, z. B. er fragt ihn, warum er nach dem Heimkommen nicht instinktiv nach seiner Frau gerufen habe. Doch der durchschaut rasch die Tricks und Psychospielchen des Ermittlers und lässt sich in seinem Plan nicht beirren.

Columbo startet mit seinen Nachforschungen und verfolgt folgende Indizien: Wo ist das Kleid von Frau Flemming? Wo sind die Handschuhe dazu? Warum hatte der Koffer bei der Hinreise Übergewicht und war bei der Heimreise viel leichter? Warum wurde Mrs. Flemming von hinten erdrosselt?

Das Kleid taucht auf, als es die Wäscherei gereinigt anliefert. Die Gewichtsschwankung des Koffers wird mit einer großen Menge Fachzeitschriften für den Urlaub erklärt, die nach dem Lesen einfach dort gelassen wurden.

Die Wildlederhandschuhe wurden von Dr. Flemmings Komplizin aber schlicht in ihrer Handtasche vergessen. Da Columbo das Apartment nochmals auf die Handschuhe durchsuchen lassen will, täuscht Flemming vor, diese im Schreibtisch gefunden zu haben, und präsentiert sie Columbo. Dieser akzeptiert diesen Fund, was sein Misstrauen aber noch mehr schärft.

Columbo kann Dr. Flemming nichts beweisen und Flemming lässt ihn dies auch spüren. Er beschwert sich sogar bei einem befreundeten Staatsanwalt darüber und will den Inspector vom Fall abziehen lassen.

Wenig später lernt Columbo Flemmings Geliebte kennen, und im Gesicht des Lieutenants ist deutlich zu erkennen, wie er mutmaßt, dass Joan eine Schlüsselrolle in diesem Fall spielen muss. Dann erhält Columbo einen Anruf: Ein junger Mann namens Tommy sei verhaftet worden. Tommy gibt in Anwesenheit Columbos und Flemmings ein Geständnis ab, bei den Flemmings eingebrochen zu sein und die vermissten Wertgegenstände gestohlen zu haben. Auch gesteht er, Carol Flemming erwürgt zu haben. Da er den Mord von vorn begangen haben will, Carol aber eindeutig von hinten erdrosselt worden sein muss, kann Tommy jedoch nicht der Täter sein. Flemming konfrontiert Columbo mit seiner Annahme, dass der Lieutenant die ganze Tommy-Episode als Taschenspielertrick nur inszeniert habe, um ihn zu verunsichern. Flemming sagt Columbo auf den Kopf zu, dass dieser offenbar vermute, dass er, Flemming, seine Frau umgebracht habe.

Der Psychiater, zunehmend genervt von Columbos Hartnäckigkeit, versucht mit seinen Kontakten Einfluss darauf zu nehmen, dass Columbo von diesem Mordfall abgezogen wird. Columbo bleibt jedoch hartnäckig am Ball und macht seinem Gegenspieler unterschwellig klar, dass er sich nicht ausmanövrieren lasse. Flemming wiederum schmeichelt ihm, indem er Columbo sagt, dass er dessen Masche vom trotteligen Kriminalpolizisten durchschaut habe. Bald wird das Spielchen zwischen beiden Männern zu einem intellektuellen Duell zweier ebenbürtiger Gegner. Columbo will, dass Flemming den Phänotypus des mutmaßlichen Mörders analysiert, und Flemming beschreibt mit einer gewissen intellektuellen Überheblichkeit sich selbst, bestreitet aber selbstverständlich, der Mörder seiner Gattin zu sein. Diesen Typus Mörder, wohlüberlegt und eiskalt, werde man nie schnappen, endet Flemmings allzu selbstsichere Analyse.

Lieutenant Columbo erkennt, dass die einzige Schwachstelle in Dr. Flemmings perfidem Mordkonstrukt dessen Geliebte Joan Hudson sein müsse, denn ohne sie hätte der Psychiater niemals dieses Verbrechen durchführen können. Der Polizist besucht Joan am Set und befragt sie, macht sie unsicher und konfrontiert sie damit, dass man annehme, Flemming habe seine Frau umgebracht. Dann holt Columbo die Sonnenbrille heraus, mit der Joan als Mrs. Flemming am Flughafen auftrat, und konfrontiert sie damit. Joan wird unruhig, Columbo droht ihr, sie wegen Beihilfe zum Mord verhaften zu lassen. Er verlangt von Joan, an seiner Seite mit Perücke und Sonnenbrille zum Flughafen zu fahren, um sie mit der Stewardess, die sie als Carol Flemming gesehen hat, zu konfrontieren. Columbo erhöht den Druck, sagt Joan, dass sie die Leiche am Tag des Mordes sogar gesehen haben müsse: im Apartment. „Ohne Ihre Hilfe wäre diese Frau noch am Leben!“, schreit Columbo Joan an, die daraufhin die Nerven zu verlieren droht. Doch Dr. Flemmings Komplizin fängt sich wieder, und Columbo muss hoffen, einen anderen Weg zu finden, um Joan zu brechen. „Sie sind das schwache Glied in seiner Kette“, sagt er ihr zum Abschied, „doch es gibt immer ein Morgen und ein Übermorgen.“ Columbo macht Joan klar, dass er ihr das Leben so lange zur Hölle machen werde, bis sie endlich auspackt.

Völlig aufgelöst ruft Joan wenig später ihren Geliebten an, doch der kann sie beruhigen. Als Flemming am nächsten Tag Joan erwartet und sie nicht kommt, wird er von einem Telefonat aufgeschreckt. Es habe, so heißt es, in Joans Landhaus einen Unfall gegeben. Besorgt fährt Flemming zum Haus seiner Geliebten, vor dem bereits Columbo wartet. Der Psychiater eilt zum Swimmingpool, wo es scheint, als ob gerade Joan Hudsons Leiche aufgebahrt und abtransportiert wird. Columbo sagt, dass sie Schlaftabletten genommen und sich umgebracht habe. Er gibt zu, dass er Joan gestern scharf verhört und angegangen habe, und sie sich wohl deshalb umgebracht habe, um Ray zu schützen. Der reagiert sehr kalt. Da Hudson nun tot sei, müsse er nicht mehr so tun, als habe diese Frau ihm je etwas bedeutet. Columbo erwidert, dass Flemming ihr etwas schuldig sei und er endlich gestehen solle. Ray Flemming sagt nun kaltlächelnd, dass er Hudson nie geliebt habe, nennt sie eine „billige kleine Schauspielerin“, und dass er sie durchaus hätte loswerden können, wenn er nur gewollt hätte. Das war ein Satz zu viel. Denn nun erscheint Joan Hudson – quicklebendig. Dr. Flemming ist auf eine Finte Columbos hereingefallen, die „Leiche“ war lediglich eine extra dafür engagierte Frau. Columbo fragt zum Schluss Miss Hudson, ob sie nun endlich ein Geständnis ablegen wolle, was sie schließlich auch tut.

Produktionsgeschichte

Zu Beginn des Jahres 1960 gerieten die zwar noch jungen, aber bereits in Hollywood etablierten Drehbuchautoren William Link und Richard Levinson in finanzielle Nöte. Verantwortlich für diese Lage war ein von Januar bis Juni 1960 anhaltender Streik der Drehbuchautorengewerkschaft Writers Guild of America. Trotz der Streikaktion war es Gildenmitgliedern erlaubt, für Liveübertragungen im Fernsehen zu schreiben. Aus dieser Drucksituation heraus erfanden Link und Levinson Columbo. Die Figur des Kriminalbeamten Columbo entspringt zwei literarischen Vorbildern – zum einen Pater Brown, dem von Gilbert Keith Chesterton erfundenen emphatischen Pfarrer, der als Hobby Kriminalfälle löst, zum anderen dem Untersuchungsrichter Porfirij Petrowitsch aus Dostojewskis Roman Schuld und Sühne. Dieses Werk der Weltliteratur hatte das Autorenduo am College studiert. Aus Schuld und Sühne übernahmen Link/Levinson zudem die ungewöhnliche Erzählstruktur der invertierten Detektivgeschichte. Bei dieser besonderen Erzählweise verfolgt der Leser bzw. Zuschauer, der den Täter bereits seit Beginn der Geschichte kennt, wie der durchdacht vorgehende Ermittler den Tatverdächtigen Schritt für Schritt in die Enge treibt und letztlich des Mordes überführt.[2]

Auf dieser Grundlage erarbeiteten Link und Levinson mit Blick auf eine im Mai 1960 gestartete NBC-Live-Show das Drehbuch für einen Krimi mit dem Titel Enough Rope – das erste offizielle Drehbuch mit einem Lieutenant Columbo. Der Titel Enough Rope leitet sich vom amerikanischen Sprichwort „Give him enough rope and he will hang himself“ ab. Sinngemäß „Er wird sich noch in seiner eigenen Schlinge verfangen“. NBC erwarb das Skript und so tauchte Lieutenant Columbo nur wenig später am 31. Juli 1960 im Rahmen der am Sonntagabend ausgestrahlten 60-minütigen Live-Sendung aus der TV-Reihe The Chevy Mystery Show erstmals im Fernsehen auf, seinerzeit verkörpert durch den Schauspieler Bert Freed.[3][4]

Basierend auf ihrem Drehbuch Enough Rope schrieben Link und Levinson das von Januar bis Mai 1962 auf einer US-weiten Theatertournee aufgeführte Bühnenstück Prescription: Murder (dt.: Mord nach Rezept). In Zusammenarbeit mit dem Theaterproduzenten Paul Gregory wurde das Stück hochkarätig besetzt mit dem oscarprämierten Thomas Mitchell als dem stets Zigarre rauchenden Columbo und Hollywood-Star Joseph Cotten als dem Psychiater und Mörder Dr. Ray Flemming. Aufgrund des großen Erfolges plante man eine TV-Adaption mit Thomas Mitchell als Columbo. Mitchell verstarb jedoch kurz vor Weihnachten 1962 an Krebs. Nachdem Bing Crosby und Lee J. Cobb das Angebot, Columbo zu spielen, ablehnten, wurde letztlich Peter Falk für die Hauptrolle verpflichtet.[5] Dabei befand man Falk mit knapp 40 Jahren eigentlich als zu jung für die Rolle, doch der als künftig erster Columbo-Produzent und -Regisseur fungierende Richard Irving konnte Link und Levinson von Peter Falk überzeugen.[6][7]

Produktion

Mord nach Rezept entstand 1967 unter der Regie des Columbo-Produzenten Richard Irving überwiegend als Studioproduktion in den Universal Studios nahe Los Angeles. Als Kulisse für Joan Hudsons modernem Designhaus diente das Stahl House in den Hollywood Hills. Die amerikanische Erstausstrahlung des Films erfolgte am Dienstag, den 20. Februar 1968 auf NBC. In Deutschland wurde der Film am späten Samstagabend des 11. Oktober 1969 in der ARD erstmals gezeigt. Für den renommierten Hollywood-Kinofilmkameramann Ray Rennahan war Mord nach Rezept seine drittletzte Arbeit, ehe er zu Beginn der 1970er Jahre in den Ruhestand ging.

In Mord nach Rezept sind erstmals die für alle weiteren Episoden geltenden Zutaten eines typischen Columbo-Krimis zu begutachten. Der Filmhistoriker Kay Weniger dazu: „Columbos Understatement-Image, gepaart mit großer Zähigkeit und einer unbestechlichen Auffassungsgabe und Logik, begründete den Erfolg dieser von seinen Gegenspielern häufig unterschätzten Figur. Columbos Masche war stets, als der ein wenig zerstreut wirkende Ermittler mit zerbeultem, knatterndem Peugeot und zerknittertem Trenchcoat aufzutreten und damit den Hauptverdächtigen in trügerischer Sicherheit zu wiegen.“[8]

Mord nach Rezept wurde 1967 als Einzelproduktion konzipiert. Eine spätere Serienproduktion stand zunächst nicht zur Debatte. Der Quotenerfolg veranlasste NBC jedoch, den Wunsch an Universal Television zu äußern, Columbo als Serie zu produzieren. Doch Levinson, Link und Falk hielten es für unmöglich, eine wöchentliche Serie mit den im US-Fernsehen üblichen 22 Episoden pro Jahr für die von Herbst bis Frühjahr laufende TV-Seriensaison zu drehen und lehnten ab. Als damaliger Präsident der Universal Television versuchte Sidney Sheinberg fortan, das Autorenduo und Falk immer wieder von einer Serienproduktion zu überzeugen. Nachdem sämtliche Versuche seitens Sheinberg misslangen, ließ er ein neues Konzept namens NBC Mystery Movie entwickeln. Bei diesem Konzept sollten sich drei verschiedene Krimiserien im wöchentlichen Turnus abwechseln. Pro Serie mussten so lediglich 7 oder 8 Episoden produziert werden, um die 22 Folgen für eine Seriensaison zu erreichen. Und Columbo sollte laut Sheinbergs Plan eine dieser drei Serien neben Ein Sheriff in New York und McMillan & Wife sein. Falk, Levinson und Link stimmten diesem Vorschlag nun endlich zu. Bedingung seitens Sheinberg war allerdings, zunächst einen weiteren abendfüllenden 90-minütigen Columbo als Pilotfilm zu produzieren, um sicherzugehen, dass die Zuschauer auch drei Jahre nach dem Erfolg des Erstlingswerks Mord nach Rezept weiterhin Interesse an Columbo zeigen würden.

Am 1. März 1971 wurde der abermals unter der Regie von Richard Irving produzierte Serienpilot mit dem Titel Lösegeld für einen Toten (Ransom for a Dead Man) ausgestrahlt. Nach dem erneut erheblichen Publikumserfolg veranlasste Sheinberg umgehend, sieben weitere 75-minütige Folgen für die geplante NBC Mystery Movie-Reihe zu produzieren. Schließlich wurde am 15. September 1971 die unter der Regie von Steven Spielberg gedrehte erste Columbo-Episode Tödliche Trennung (Murder by the Book) mit Jack Cassidy als Doppelmörder ausgestrahlt.[9]

Synchronisation

Die deutschsprachige Synchronfassung entstand bei der Studio Hamburg Synchron unter der Dialogregie von Werner Bruhns.[10]

RolleDarstellerSynchronstimme
Lieutenant ColumboPeter FalkUwe Friedrichsen
Dr. Ray FlemmingGene BarryHelmo Kindermann
Joan HudsonKatherine JusticeBrigitte Grothum
Carol FlemmingNina FochGisela Trowe
Burt GordonWilliam WindomGünther Jerschke
TommyAnthony JamesTommi Piper

Rezeption

Der Movie & Video Guide meinte: „Interessantes Debüt von Falks Columbo mit ausgezeichneter Besetzung und Nebenhandlungen. […] Überdurchschnittlich“.[11]

Die Fernsehzeitschrift TV Spielfilm vergab eine positive Wertung (Daumen hoch): „Starkes Debüt für eine Fernsehlegende“.[12]

Das Lexikon des internationalen Films befand: „Handwerklich konventioneller, aber spannender Krimi“.[13]

Der Autor Michael Striss wertete mit drei von vier Sternen (sehr empfehlenswert). Er nannte den Fernsehfilm einen „gelungenen Einstand für eine neue Serienfigur. Man erkennt bereits im ersten Fall das Potential dieses originellen Charakters. Viele der Motive, die den späteren Columbo-Kult ausmachen sollen, sind bereits angelegt“. Kritisch äußerte er sich zur Auflösung des Falles: „Allein das Finale gerät etwas schwach, in dem sich Flemming zu Worten hinreißen lässt, die seiner sonstigen Vorsicht widersprechen“. Hingegen wurde der Darsteller des Kontrahenten gelobt: „Neben Peter Falk kann Gene Barry überzeugen, der als Flemming gekonnt die Balance hält zwischen der Einschätzung Columbos als einem ihm durchaus ebenbürtigen Gegner und der Überzeugung, ihm letztlich doch überlegen zu sein“.[14]

Der Autor Uwe Killing konstatierte: „Obwohl der 90-minütige Film ohne viel Werbung im Programm lief, erzielte er eine überdurchschnittliche Quote. Auch die Kritiken waren durchweg positiv: Regisseur Richard Irving hatte den Fall geschmackssicher und souverän inszeniert, mit einigen Hitchcock-Elementen und einem ansonsten fesselnden Duell zweier höchst unterschiedlicher Männer. Gene Barry, ein erfahrener Fernsehdarsteller […], überzeugte als überheblicher Dr. Flemming. Auch alle weiteren Rollen waren gut besetzt. Doch das eigentliche Ereignis war – wie schon in der Bühnenversion – der Darsteller des Columbo. Peter Falk erschien von Anfang an mit seiner Rolle derart verschmolzen, als arbeite er schon Jahre lang als verschrobener Einzelgänger beim Los Angeles Police Department“.[15]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Columbo: Mord nach Rezept. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, November 2004 (PDF; Prüf­nummer: 100 719 V/DVD).
  2. Literarische Vorlagen. Dostojewskij und Columbo: Eine Frage noch. In: Wienerzeitung.at. 7. November 2021, abgerufen am 29. September 2022.
  3. Columbo: Die Entstehungsgeschichte. Drehbuchautor und Columbo-Erschaffer William Link über die Entstehungsgeschichte von Columbo. Abgerufen am 29. September 2022.
  4. The Chevy Mystery Show – Enough Rope. Inhaltsangabe, technische Details und Cast des 1960 auf NBC ausgestrahlten TV-Theaterstücks Enough Rope, der Vorgängerproduktion des ersten Columbo-Films Mord auf Rezept. Abgerufen am 29. September 2022.
  5. Columbo U.S. Police Drama. (Memento vom 4. August 2011 im Internet Archive). In: Museum.tv. – The Museum of Broadcast Communications (mbc). Abgerufen am 29. September 2022 (englisch).
  6. Uwe Killing: Noch eine kleine Frage. Wie aus Peter Falk Columbo wurde. In: Spiegel.de. 11. April 2016, abgerufen am 29. September 2022.
  7. Mark Dawidziak: The Columbo Phile: A casebook. A Complete and Illustrated History of Television’s Finest Mystery Series. Mysterious Press, New York 1989, Seite 22 f.
  8. Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films, Band 2, S. 609 f., Berlin 2001
  9. Michael Striss: Columbo. Der Mann der vielen Fragen. Analyse und Deutung einer Kultfigur. Büchner-Verlag, Marburg 2019, Seite 49 bis 50.
  10. Columbo: Mord nach Rezept. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 1. Januar 2023.
  11. Leonard Maltin: Movie & Video Guide, 1996 edition, S. 1034
  12. Columbo: Mord nach Rezept. In: TV Spielfilm. Abgerufen am 30. Dezember 2022.
  13. Klaus Brüne (Red.): Lexikon des internationalen Films, Band 5, L bis M, S. 2652. Rowohlt-Taschenbuchverlag, Reinbek 1987
  14. Michael Striss: Columbo. Der Mann der vielen Fragen. Analyse und Deutung einer Kultfigur. Büchner-Verlag, Marburg 2019, S. 224.
  15. Uwe Killing: Peter Falk oder die Kunst, Columbo zu sein. Osburg Verlag, Hamburg 2016, S. 91.

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The Case Study House No. 22 — Stahl House — Hollywood Hills, Los Angeles, California.