Coloni C3C

Coloni C3C

Coloni C3C
(erstes Chassis; Großer Preis von Deutschland 1990)

Konstrukteur:Italien Coloni
Designer:Christian Vanderpleyn
Vorgänger:Coloni C3B
Nachfolger:Coloni C4
Technische Spezifikationen
Motor:Cosworth DFR V8
Radstand:2850 mm
Reifen:Goodyear
Benzin:Agip
Statistik
Fahrer:Belgien Bertrand Gachot
StartsSiegePolesSR
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:
Stand: Saisonende
Vorlage:Infobox Rennwagen/Wartung/Alte Parameter

Der Coloni C3C war ein Formel-1-Rennwagen des italienischen Motorsportteams Coloni, der 1990 zu acht Großen Preisen gemeldet wurde, aber an keinem Rennen teilnahm.

Das Team Coloni hatte die Saison 1990 mit dem Modell C3B begonnen, das von einem Zwölfzylindermotor von Subaru angetrieben wurde. Der C3B war neben dem Life L 190 das erfolgloseste Auto der ersten Saisonhälfte. Nachdem im Juni 1990 die Verbindung von Coloni und Subaru aufgelöst worden war, bestritt das nun wieder selbständige Team Coloni die zweite Saisonhälfte mit dem C3C, der nicht mehr über Komponenten von Subaru verfügte. Der C3C wurde in der Formel-1-Saison 1991 nach geringfügiger Überarbeitung als Coloni C4 erneut gemeldet.

Die Technik

Der Coloni C3C entsprach technisch weitestgehend dem im Juni 1989 vorgestellten Coloni C3. Coloni hatte Anfang 1990 eines der beiden C3-Chassis für den Subaru-Motor umgerüstet und das Modell als C3B gemeldet. Der zweite, ebenfalls 1989 hergestellte C3 war zunächst unverändert und ungenutzt im Werk verblieben. Er bildete, nachdem der C3B aufgegeben worden war, im Sommer 1990 die Basis für den C3C.[1][2]

Wie der C3, war auch der C3C mit einem Achtzylindermotor von Cosworth ausgestattet, der leistungsstärker und standfester war als der bei Motori Moderni hergestellte Subaru-Motor. Das britische Triebwerk wurde bei Langford & Peck vorbereitet.[3]

In technischer Hinsicht gab es nur wenige Veränderungen. Der C3C wurde erstmals beim Großen Preis von Deutschland 1990 eingesetzt. Hier entsprach der C3C noch vollständig dem 1989 eingesetzten C3. Vor dem Großen Preis von Ungarn erfuhr das Auto geringfügige aerodynamische Modifikationen, die am deutlichsten im Bereich der Motorabdeckung zu erkennen waren. Die Lufthutze war nun länger, und die Motorhaube fiel geradlinig zum Getriebe hin ab.[4]

Mit dem C3C kehrte Coloni zu einem gelben Farbmuster zurück, das bereits 1987, 1988 und im Frühjahr 1989 verwendet worden war.

Produktion

Mit neuer Motorabdeckung: Coloni C3C-Ford in der überarbeiteten, seit dem Großen Preis von Ungarn 1990 eingesetzten Form

Vom C3C entstanden nacheinander drei Chassis, die allerdings nur selten nebeneinander einsatzbereit waren.[2]

  • Der C3C/1 wurde nur beim Großen Preis von Deutschland eingesetzt. Gachot beschädigte das Auto bei einem Unfall auf dem Hockenheimring schwer.
  • Beim anschließenden Rennen in Ungarn erschien der C3C/3. Es handelte sich um den wieder aufgebauten C3C/1, der eine neue Chassisnummer erhalten hatte. Vom C3C/1 unterschied er sich durch geringfügige Modifikationen im Bereich der Heckpartie.[5] Er wurde bei den Großen Preisen von Ungarn und Belgien eingesetzt, bei den drei verbleibenden Rennen war er als Ersatzauto gemeldet.
  • Beim Großen Preis von Italien debütierte der C3C/5. Dieses Chassis wurde hier und bei allen restlichen Rennen des Jahres eingesetzt.

Die Renneinsätze

Der Coloni C3C debütierte beim Großen Preis von Deutschland und wurde für die letzten acht Rennen des Jahres 1990 regelmäßig gemeldet. Einziger Fahrer des Teams war Bertrand Gachot, der bereits den C3B mit Subaru-Motor pilotiert hatte. Der C3C war angesichts des Cosworth-Motors deutlich schneller als der C3B, befand sich aber noch immer nicht auf dem Niveau der Konkurrenten. In Deutschland und Ungarn scheiterte Gachot jeweils an der Vorqualifikation; als im Verlauf des Jahres durch den Rückzug von Monteverdi, Life Racing und EuroBrun die Notwendigkeit einer Vorqualifikation entfiel, konnte Gachot zwar am Zeittraining teilnehmen, scheiterte dann aber regelmäßig an dieser Hürde.

Resultate

FahrerStartnr.12345678910111213141516PunkteWM
1990Flag of the United States.svgFlag of Brazil (1968–1992).svgFlag of San Marino (pre 2011).svgFlag of Monaco.svgFlag of Canada.svgFlag of Mexico.svgFlag of France.svgFlag of the United Kingdom (3-5).svgFlag of Germany.svgFlag of Hungary.svgFlag of Belgium (civil).svgFlag of Italy.svgFlag of Portugal.svgFlag of Spain.svgFlag of Japan.svgFlag of Australia.svg
Belgien Bertrand Gachot31DNPQ
0
DNPQ
0
DNQ
0
DNQ
0
DNQ
0
DNQ
0
DNQ
0
DNQ
0
0
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Literatur

  • David Hodges: A–Z of Grand Prix Cars. Crowood Press, Marlborough 2001, ISBN 1-86126-339-2 (englisch).
  • Adriano Cimarosti: Das Jahrhundert des Rennsports. Autos, Strecken und Piloten. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01848-9.
  • Alan Henry: Auto Course 1990/91. Osprey Publishing Ltd, London 1991, ISBN 0-905138-74-0.
  • David Hodges: Rennwagen von A–Z nach 1945. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-613-01477-7.
  • Pierre Ménard: La Grande Encyclopédie de la Formule 1. 2. Auflage. Chronosports, St. Sulpice 2000, ISBN 2-940125-45-7 (französisch).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Motorsport aktuell. Heft 32, 1990, S. 10.
  2. a b Alan Henry: Auto Course 1990/91. Osprey Publishing Ltd, London 1991, ISBN 0-905138-74-0, S. 89.
  3. Entwicklungsgeschichte der Cosworth-Motoren (Memento des Originals vom 6. Juli 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.research-racing.de auf research-racing.de (abgerufen am 15. Februar 2011).
  4. Hodges: Rennwagen von A–Z nach 1945. 1994, S. 75.
  5. Alan Henry: Auto Course 1990/91. Osprey Publishing Ltd, London 1991, ISBN 0-905138-74-0, S. 188.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of Brazil (1968-1992).svg
Flag of Brazil (1968-1992)
Flag of Brazil (1968–1992).svg
Flag of Brazil (1968-1992)
Flag of San Marino (before 2011).svg
The flag of San Marino, before the 2011 standardization
Flag of San Marino (pre 2011).svg
The flag of San Marino, before the 2011 standardization
Flag of the United Kingdom.svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of the United Kingdom (3-5).svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of Portugal.svg
Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
F1 Logo.svg
Autor/Urheber:

Carter Wong Design

, Lizenz: Logo

Das offizielle Formel-1-Logo bis 2017.

103-C3C1.jpg
Autor/Urheber: Matthias v.d. Elbe, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Coloni C3C Ford 1990
103-C3C2.jpg
Autor/Urheber: Matthias v.d. Elbe, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Coloni C3C-Ford 1990 (2nd version)