Cobalt(II,III)-oxid
Kristallstruktur | |||||||||||||||||||
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_ Co3+ _ Co2+ _ O2− | |||||||||||||||||||
Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Cobalt(II,III)-oxid | ||||||||||||||||||
Andere Namen | Tricobalttetraoxid | ||||||||||||||||||
Verhältnisformel | Co3O4 | ||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung | schwarzer geruchloser Feststoff[1] | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 240,8 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand | fest[1] | ||||||||||||||||||
Dichte | 6,11 g·cm−3 (20 °C)[1] | ||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | >900 °C (Zersetzung)[1] | ||||||||||||||||||
Löslichkeit | nahezu unlöslich in Wasser[1] | ||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | |||||||||||||||||||
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Cobalt(II,III)-oxid ist eine chemische Verbindung von Cobalt und Sauerstoff. Der schwarze Feststoff ist eines von mehreren Oxiden des Cobalts und zählt zur Gruppe der Spinelle.
Gewinnung und Darstellung
Cobalt(II,III)-oxid entsteht beim Erhitzen von Cobalt(II)-oxid an der Luft auf 400 bis 500 °C.[2]
Eigenschaften
Cobalt(II,III)-oxid ist eine gemischtvalente Verbindung mit zwei- und dreiwertigen Cobaltionen und der genaueren Formel Co2+Co3+2O4 (CoO·Co2O3). Die Verbindung besitzt eine Spinellstruktur, bei der in einer kubisch dichtesten Kugelpackung von O2−-Ionen ein Achtel aller Tetraederlücken und die Hälfte der Oktaederlücken von Cobaltionen besetzt sind. Die Co2+-Ionen besetzen dabei die Tetraederlücken, die Co3+-Ionen die Oktaederlücken.[2] Die Kristalle haben die Raumgruppe Fd3m (Raumgruppen-Nr. 227) , der Gitterparameter a = 809 pm. In der Elementarzelle befinden sich acht Formeleinheiten.[3]
Ab etwa 900 °C zersetzt sich Cobalt(II,III)-oxid zu Cobalt(II)-oxid. Von Reduktionsmitteln wie Koks oder Aluminium wird die Verbindung zu elementarem Cobalt reduziert.[2]
Cobalt(II,III)-oxid ist in Salzsäure, Salpetersäure und Königswasser unlöslich, jedoch löslich in konzentrierter Schwefelsäure und in Kaliumhydrogensulfatschmelze.[3]
Verwendung
Cobalt(II,III)-oxid ist ein wichtiges Zwischenprodukt bei der Gewinnung von metallischem Cobalt. Durch Rösten und Auslaugen wird aus verschiedenen Cobalterzen (meist Sulfiden oder Arseniden) zunächst Cobalt(II,III)-oxid gewonnen. Dieses kann nun mit Kohlenstoff oder aluminothermisch zum Element reduziert werden.[2]
Cobalt(II,III)-oxid lässt sich als Katalysator zur Oxidation von Ammoniak zu Salpetersäure einsetzen. Dieses ist deutlich billiger als die sonst verwendeten Platin-Legierungen. Ein Nachteil ist allerdings die bisher geringere Selektivität von Cobalt(II,III)-oxid-Katalysatoren.[4]
Wie andere Cobaltverbindungen ist Cobalt(II,III)-oxid ein Blaupigment für das Färben von Keramiken.[5]
Sicherheitshinweise
Cobalt(II,III)-oxid wird als krebserregend und keimzellmutagen angesehen.[1]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i Eintrag zu Cobalt(II,III)-oxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 10. Januar 2025. (JavaScript erforderlich)
- ↑ a b c d A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 1682–1687.
- ↑ a b Jean D’Ans, Ellen Lax: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. Band 3: Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale. 4. Auflage. Springer, Berlin / Heidelberg u. a. 1997, ISBN 978-3-540-60035-0, S. 388 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Patentanmeldung EP0562567A1: Katalysator zur Oxidation von Ammoniak. Angemeldet am 23. März 1993, veröffentlicht am 29. September 1993, Anmelder: Topsoe Haldor AS, Erfinder: Poul Erik Hojlund Nielsen, Keld Johansen.
- ↑ Töpfereibedarf Lehrer:Rohstoffe – Übersicht ( vom 8. Januar 2004 im Internet Archive). Auf Keramik.at, abgerufen am 26. Oktober 2024.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Globales Harmonisiertes System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien (GHS) Piktogramm für gesundheitsgefährdende Stoffe.
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CoFe2O4 spinel structure. Created using Diamond 4. Data from Redfern, S. A. T.; Harrison, R. J.; ONNeill H St C; Wood, D. R. R.Thermodynamics and kinetics of cation ordering in MgAl2O4 spinel up to 1600 C from in situ neutron diffraction Data collected at IPNS, Argonne National Laboratory, T = 299 K on heating cycle, MgAl2O4 American Mineralogist, 84, 299-310 (1999)