City-Bahn Chemnitz

City-Bahn Chemnitz GmbH
Basisinformationen
Webpräsenzwww.city-bahn.de
Bezugsjahr2018[1]
Eigentümer50,004 % Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen
49,996 % Versorgungs- und Verkehrsholding Chemnitz[2][3][4]
RechtsformGmbH
SitzChemnitz
GeschäftsführungFriedbert Straube
BetriebsleitungGert Schleicher
VerkehrsverbundVerkehrsverbund Mittelsachsen
Mitarbeiter139
Linien
Spurweite1435 mm (Normalspur)
Eisenbahn6
Bus1
Anzahl Fahrzeuge
Triebwagen6 Regio-Shuttle RS1
6 Variobahn 6NGT-LDZ
12 Vossloh Citylink
Statistik
Fahrgäste3597 Mio. pro Jahr
Fahrleistung1760 Mio. km pro Jahr
Betriebseinrichtungen
Betriebshöfe1
Sonstige BetriebseinrichtungenFirmenhauptsitz im Chemnitzer Hbf

Die City-Bahn Chemnitz GmbH ist ein am 10. März 1997[5] gegründetes kommunales Eisenbahnverkehrsunternehmen. Sie erbringt die Verkehrsleistungen auf vier Linien im Chemnitzer Modell sowie auf zwei weiteren SPNV-Linien westlich von Chemnitz. Außerdem betreibt sie als Eisenbahninfrastrukturunternehmen den Abschnitt Stollberg–Chemnitz Zwönitzbrücke der Bahnstrecke Zwönitz–Chemnitz Süd und die ersten 1,375 Kilometer der Bahnstrecke Stollberg–St. Egidien.

Das Unternehmen ist Mitglied im Tarifverband der Bundeseigenen und Nichtbundeseigenen Eisenbahnen in Deutschland (TBNE).

Gesellschafter

Die City-Bahn Chemnitz wurde am 10. März 1997 als Tochterunternehmen der Chemnitzer Verkehrs-Aktiengesellschaft (CVAG, 60 Prozent)[2] sowie der damaligen, im Chemnitzer Umland tätigen Autobus Sachsen (40 Prozent), gegründet. Im Zuge der Aufspaltung der Autobus Sachsen gingen deren Anteile 2011 teilweise auf die Regionalverkehr Erzgebirge über.[4] Mit Wirkung zum 1. Januar 2018 übernahm die städtische Versorgungs- und Verkehrsholding Chemnitz (VVHC) die vormaligen CVAG-Anteile von 60 Prozent an der City-Bahn Chemnitz GmbH veräußerte wiederum einen Anteil von 10,004 Prozent an der City-Bahn an den Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS).[3] Regionalverkehr Erzgebirge und Autobus Sachsen bereiteten ihrerseits ebenfalls den Verkauf ihrer Anteile an der City-Bahn an den VMS vor.[2] Mit Wirkung vom 1. Januar 2018 ist der kommunale Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZVMS) mit 50,004 Prozent[3] neuer Hauptgesellschafter der City-Bahn Chemnitz GmbH. Zweiter Gesellschafter ist die Versorgungs- und Verkehrsholding GmbH Chemnitz (VVHC) mit 49,996 Prozent der Anteile.[4] Die City-Bahn Chemnitz befindet sich damit mittelbar und unmittelbar zu 100 % im kommunalen Eigentum und erfüllt damit die Voraussetzungen für die Direktvergabe bzw. die In-House-Vergabe von SPNV-Verkehrsleistungen im Gebiet des ZVMS, z. B. im Rahmen des Chemnitzer Modells.

Linien und Fahrzeuge

Liniennetz der City-Bahn Chemnitz im Jahr 2007
Netz der von der City-Bahn Chemnitz bedienten Linien im Chemnitzer Modell seit 2022 (ohne die reinen SPNV-Linien RB92 Stollberg–Glauchau und RB37 Glauchau–Gößnitz)
Dieseltriebwagen RS1 der City-Bahn im Chemnitzer Hauptbahnhof (2012)
Variobahn-Triebwagen nach Stollberg im Chemnitzer Hauptbahnhof (2015)
»Citylink«-Triebwagen am zeitweiligen Endpunkt Stadlerplatz (2017)

Die City-Bahn Chemnitz betreibt im Auftrag des Zweckverbands Verkehrsverbund Mittelsachsen mehrere Nahverkehrslinien im Raum Chemnitz.

Die Regionalstadtbahn ChemnitzStollberg (KBS 522) war die Pilotstrecke des Chemnitzer Modells. Sie wurde und wird an Werktagen halbstündlich mit elektrischen Stadtbahn-Triebwagen bedient.

Auf den drei konventionellen SPNV-Linien kamen bis Dezember 2015 Dieseltriebwagen des Typs Regio-Shuttle RS1 zum Einsatz. Werktags verkehrten folgende Linien im Stundentakt (am Wochenende im Zweistundentakt, außer die KBS 525, die meist im Stundentakt mit Fahrtstreichungen am Morgen bedient wurde):

Außerdem ist die City-Bahn Chemnitz für die Schnellbuslinie 526 Chemnitz – Limbach-Oberfrohna verantwortlich. Auch hier wird werktags ein Stundentakt angeboten, sonntags ein Zweistundentakt.

Zum Fahrplanwechsel 2015 war der Einsatz neuer Zweikrafttriebwagen des Typs Vossloh Citylink nach Burgstädt, Mittweida und Hainichen im Rahmen der Inbetriebnahme der Stufe 1 des Chemnitzer Modells geplant. Die verspätete BOStrab-Zulassung der Citylink-Wagen verzögerte den Beginn des Wagendurchlaufes in das Straßenbahnnetz bis zum Oktober 2016. Gleichzeitig traten mit dem neuen Konzept folgende Änderungen in Kraft:

  • die City-Bahn fährt unter der Marke Chemnitz Bahn
  • die Linie 522 wurde zur C11 – Mo–Sa: Halbstundentakt (Abweichungen am Abend möglich); So: Stundentakt
  • die Linie 525 wurde zur C13 (Chemnitz–Burgstädt) – Mo–So: Stundentakt
  • die Linie 516 wurde zur C15 (Chemnitz–Hainichen) – Mo–So: Stundentakt
  • Einführung der neuen Linie C14 (Chemnitz–Mittweida) – Mo–So: Stundentakt

Ab Mai 2017 verkehrten die Züge der Linien C13 bis C15 bis Chemnitz Stadlerplatz, seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 bis Ende Januar 2022 zur Endstelle Chemnitz Technopark. Mit der vollständigen Inbetriebnahme der zweiten Stufe des Chemnitzer Modells wurden die Linie C13 ab dem 29. Januar 2022 auf die Relation Burgstädt–Aue verlängert. Die Züge verkehren im Stundentakt, wobei sich im werktäglichen Tagesverkehr durch die zeitlich versetzt verkehrende Linie C14 (Mittweida–Thalheim) zwischen Chemnitz und Thalheim ein Halbstundentakt ergibt. An Sonn- und Feiertagen sowie außerhalb des Tagesverkehrs verkehrt die Linie C14 weiterhin nur zwischen Mittweida und Chemnitz-Technopark.

Die CityLink-Triebwagen gehören allerdings nicht der City-Bahn unmittelbar, sondern sind Eigentum des VMS und werden nur in dessen Auftrag durch die City-Bahn betrieben und durch die CVAG unterhalten.

Nach Informationen von Ende September 2022 sollte die City-Bahn ab Mitte 2024 zwei der drei bisherigen Linien der Erzgebirgsbahn (DB RegioNetz Verkehrs GmbH) betreiben.[6] Am 23. Juni 2023 gab der Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) bekannt, dass die DB RegioNetz Verkehrs GmbH Erzgebirgsbahn nun doch ab Juli 2024 die Linien weiter betreiben möchte. Der VMS hat demzufolge eine Direktvergabe an die Erzgebirgsbahn vollzogen, somit wird auch über das Jahr 2024 hinaus die Erzgebirgsbahn die Linien RB80, 81 und 95 bedienen.[7]

Fahrgastinformation

Mit Fertigstellung des rechnergestützten Betriebleitsystems der CVAG Ende 2011 wurden auch die Fahrzeuge der Linie 522 in das System integriert. Somit ist auch die Echtzeitauskunft auf dieser Linie möglich. Mit der Übergabe eines Fördermittelbescheids des Freistaat Sachsens konnten zwischen Sommer 2014 und Januar 2015 auf allen Haltepunkten zwischen Altchemnitz und Stollberg 15 neue dynamische Anzeigen installiert werden.[8]

Siehe auch

Weblinks

Commons: City-Bahn Chemnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Struktur & Zahlen. Abgerufen am 4. September 2019.
  2. a b c Änderungen in der Gesellschafterstruktur von City-Bahn Chemnitz und CVAG/VVHC auf den Weg gebracht. Stadt Chemnitz, 8. November 2017, abgerufen am 4. September 2019.
  3. a b c Übertragung von Anteilen an der City-Bahn Chemnitz GmbH, an die Versorgungs- und Verkehrsholding GmbH Chemnitz und den Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen. (PDF) B-227/2017. In: Ratsinformationssystem der Stadt Chemnitz. Abgerufen am 4. September 2019.
  4. a b c Historie. City-Bahn Chemnitz GmbH, abgerufen am 4. September 2019.
  5. Andreas Petrak: Die Eisenbahn Niederwiesa–Roßwein. Kenning, Nordhorn 2006, ISBN 3-927587-84-2, S. 153.
  6. Betreiberwechsel im Erzgebirgsnetz: City-Bahn rollt ab 2024 auf 3 Linien ins Erzgebirge. Abgerufen am 30. September 2022.
  7. mdr.de: Erzgebirgsbahn fährt nun doch weiter | MDR.DE. Abgerufen am 24. Juni 2023.
  8. Dynamische Fahrgastinformation. City-Bahn Chemnitz, 30. Januar 2015, abgerufen am 12. März 2019.

Auf dieser Seite verwendete Medien

J30 038 Hp Stadlerplatz, 0690 435, 438.jpg
Autor/Urheber: Falk2, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Zwei »Citylink«-Triebwagen am provisorischen Endpunkt Stadlerplatz. In der Turnstraße wurde nur eine einfache Gleisverbindung eingebaut. Wegen des Verkehrens in Zugbündeln werden beide Bahnsteiggleise benötigt, der jeweils eingefahrene Zug fährt als mit »Dienstfahrt« beschilderte Rangierfahrt über die Gleisverbindung und wartet dort das Eintreffen des folgenden Zuges ab. Damit sieht dessen Triebwagenführer, dass das Ankunftsgleis frei ist.

Der linke Triebwagen 435 ist als Rangierfahrt zum Abfahrtsbahnsteig vorgerückt und wird hier auf sein Ziel umgeschildert. Der rechte Triebwagen 438 setzt anschließend auf das Abfahrtsgleis um. Wegen Verzicht auf den Einbau einer Stellwerksanlage für die kurze Zeit bis zu Inbetriebnahme der Stecke bis zum Bahnhof Technopark muss dieses etwas umständliche Verfahren angewendet werden.

Die Züge stehen diagonal versetzt an den Haltepositionen mit erhöhtem Bahnsteig. An den im Moment freien Positionen mit einer Bahnsteighöhe von 240 mm werden die Variobahn­züge der Stadtlinie 3 verkehren, die den Takt bis zum Technopark auf großstadtverträgliche zehn Minuten verdichten soll.
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Ein »Citybahn«-Triebwagen beim Wendehalt von und nach Burgstädt, noch vom Fernbahnteil des Bahnhofes Chemnitz Hbf. Das Gleis 28 (Bahnsteig 5) ist seit Beginn der Umbauarbeiten nicht mehr mit Fahrleitung überspannt.
CB Chemnitz.png
(c) Knuddel1985, CC BY-SA 3.0
Das Streckennetz der City-Bahn Chemnitz mit der Pilotstrecke nach Stollberg. Netz der CityBahn Chemnitz.
City-Bahn Chemnitz 2022.svg
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Liniennetz der City-Bahn Chemnitz im Chemnitzer Modell, Stand 2022 (ohne die ausschließlichen Eisenbahnlinien)
J21 810 Bf Chemnitz Hbf, ET 413 (CB).jpg
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… auf dem Bahnsteiggleis 2 im BOStrab-Bereich. Die Citybahn-Züge der Linie 522 durchfahren die Wendeschleife Chemnitz Hbf entgegen dem Uhrzeigersinn und stehen hier zum Ausgleich von Verspätungen mehrere Minuten. Das Drehen der Einheiten bei jeder Fahrt sorgt zusätzlich für gleichmäßigen Radreifenverschleiß.