Chumbawamba

Chumbawamba

Neil Ferguson, Lou Watts, Boff Whalley, Jude Abbott und Phil Moody auf dem TFF Rudolstadt (2012)
Allgemeine Informationen
Genre(s)Anarchopunk, Alternative Rock
Gründung1982
Auflösung2012
Websitehttp://www.chumba.com/
Gründungsmitglieder
Boff Whalley
Gesang, Keyboard
Danbert Nobacon
Gesang
Midge (bis 1985)
Letzte Besetzung
Gesang, Keyboard
Lou Watts (seit 1982)
Gesang, Gitarre
Boff Whalley
Neil Ferguson (seit 1986)
Gesang, Trompete
Jude Abbott (seit 1996)
Gesang, Akkordeon
Phil Moody (seit 2007)
Ehemalige Mitglieder
Gesang, Trompete
Mavis Dillon (1984 bis 1995)
Gesang, Perkussion
Alice Nutter (1983 bis 2004)
Gesang, Keyboard
Danbert Nobacon (1982 bis 2004)
Harry Hamer (1984 bis 2004)
Gesang
Dunstan Bruce (1982 bis 2004)

Chumbawamba [ˌtʃʌmbəˈwɑːmbə] war eine britische Alternative-Rock-Band aus Burnley. Ursprünglich aus dem Punk kommend, verbindet ihre Musik Rock-, Pop- und Folk-Elemente mit anarchistischen Texten. Eines ihrer bekanntesten Stücke ist Tubthumping (»I get knocked down! But I get up again; you’re never gonna keep me down«), das häufig im Umfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 1998 gespielt wurde. Im Juli 2012 gab die Band ihre Auflösung bekannt.[1]

Geschichte

Chumbawamba 1985
Danbert Nobacon 1986

Die Band wurde 1982 von Boff Whalley, Danbert Nobacon und einer Person namens „Midge“ gegründet. In dieser Zusammensetzung veröffentlichten sie einen Titel auf dem Sampler Bullshit Detector 2 auf dem von der Band Crass betriebenen Label Crass Records. Noch im selben Jahr schlossen sich Lou Watts und Dunstan Bruce der Band an.

Ihre erste Single erschien auf ihrem eigenen Label Agit-Prop. Der britische Radiomoderator John Peel spielte sie in seiner Show und bot der Band zwei Sessions an. Ihr erstes Album Pictures of Starving Children Sell Records erschien ebenfalls auf Agit-Prop. Als das Label zu einer finanziellen Belastung für die Band wurde, löste sie es auf. Kurze Zeit später wechselte Chumbawamba zum Independent-Label One Little Indian Records unter der Leitung von Derek Birkett, Ex-Bassist der Punkband Flux of Pink Indians. Dort erschien unter anderem ihr politischstes Album, Anarchy (1994), das mit Songs wie Enough is Enough oder Mouthful of Shit gegen Faschismus Stellung bezieht.

Als 1995 Mavis Dillon die Gruppe verließ, wurde er von Jude Abbott ersetzt. 1997 wechselten sie zum Major-Label EMI. Hier erschien ihr kommerziell erfolgreichstes Album Tubthumper, welches ihnen endgültig zum Durchbruch verhalf.

Stil und Politik

Der Stil von Chumbawamba entwickelte sich von anfänglich sehr starken Punk-Einflüssen zu einer größeren Klangvielfalt mit Einflüssen aus Rock-, Pop- und Folkmusik. Die Texte jedoch blieben bei einer starken Kritik gegen kapitalistische und imperialistische Kräfte, sie erinnern teils an Klassenkampfparolen. Die Band gibt in ihren Liedern eine sehr linke, teils anarchistische politische Einstellung weiter: Von Landlords des Mittelalters (English Rebel Songs) über Margaret Thatcher bis hin zu Tony Blair werden „Gegner der Arbeiterschaft“ und Rechtsradikale in negativen, teilweise stark ironisierten Tönen besungen, wobei der popartige Sound oft weiterhin bestehen bleibt. Chumbawamba greift verschiedenste musikalische Einflüsse auf: Von englischem Folk über amerikanische Pop- oder englische Punkmusik ist alles vertreten.

Name der Band

Wie man den FAQ der offiziellen Homepage der Band entnehmen kann, bedeutet Chumbawamba nichts Besonderes. Während der Zeit ihrer Gründung gab es zahlreiche Bands mit sonderbaren Namen.[2]

Andere Erklärungen des Namens:

  • In einem Interview auf einer deutschen Website[3] behaupteten Nutter und Whalley, „Chumbawamba“ sei der Name eines Maskottchens eines Fußballvereins, Walford Town, das sie in einer Sammlung alter Fakten und Zahlen über britischen Fußball (The Rothman's Yearbook) gefunden hätten. „... Und wir dachten, das wäre lustig, also haben wir den Namen verwendet.“
  • Whalley behauptet in seiner Autobiographie, der Name sei vom Gesang afrikanischer Straßenmusiker abgeleitet, die er und Danbert in Paris gehört haben. In einer Fußnote sagt er aber, dass diese Erklärung eine Lüge ist, genauso wie jede andere Erklärung auch, die die Band im Laufe der Jahre zu ihrem Namen gegeben hat.

Diskografie

Alben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH UK US
1994AnarchyUK29
(2 Wo.)UK
1995Swingin’ with RaymondUK70
(1 Wo.)UK
1997TubthumperDE18
(11 Wo.)DE
CH32
(6 Wo.)CH
UK19
Silber
Silber

(7 Wo.)UK
US3
Dreifachplatin
×3
Dreifachplatin

(43 Wo.)US
2000WYSIWYGDE68
(2 Wo.)DE
Bedeutung des Albumtitels:
What You See Is What You Get

Weitere Alben

  • 1982: Another Year of the Same Old Shit
  • 1984: Be Happy! Despite It All… (Demos) (mit Passion Killers)
  • 1986: Pictures of Starving Children Sell Records: Starvation, Charity and Rock & Roll – Lies & Traditions
  • 1986: Un Toast a la Democratie
  • 1987: Never Mind the Ballots
  • 1988: English Rebel Songs 1381-1914
  • 1989: Be a Rebel, Raise Some Heck
  • 1990: Slap!
  • 1992: Shhh
  • 1993: Live in Armley
  • 1994: Showbusiness!
  • 1998: Japan Only Mini-Album – Amnesia
  • 2002: Readymades
  • 2003: Revenger’s Tragedy
  • 2004: Un
  • 2004: A Singsong and a Scrap
  • 2006: Get On with It – Live
  • 2008: The Boy Bands Have Won
  • 2010: ABCDEFG

Kompilationen

  • 1994: First 2
  • 1998: Uneasy Listening
  • 1998: Uneasy Listening & Tubthumper (2 CDs)
  • 2003: Shhhlap! (2 CDs)
  • 2008: Un & A Singsong and a Scrap (2 CDs)

EPs

  • 1996: i – Portraits of Anarchists
  • 1999: The ABCs of Anarchism (mit Negativland)
  • 2013: In Memoriam: Margaret Thatcher (nur für Abonnenten des Chumbawamba-Newsletters – aufgenommen 2005, CDs verschickt am 8. April 2013, dem Todestag Thatchers)

Singles

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH UK US
1993Enough Is Enough
Anarchy
UK56
(2 Wo.)UK
Timebomb
Anarchy
UK59
(1 Wo.)UK
1997Tubthumping
Tubthumper
DE11
(21 Wo.)DE
AT14
(12 Wo.)AT
CH14
(14 Wo.)CH
UK2
Platin
Platin

(20 Wo.)UK
US6
(31 Wo.)US
1998Amnesia
Tubthumper
DE83
(5 Wo.)DE
UK10
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1997
Top of the World (Olé, Olé, Olé)
Tubthumper (Reissue 1998)
UK21
(3 Wo.)UK
2000She’s Got All the Friends That Money Can Buy
WYSIWYG
CH73
(1 Wo.)CH

Weitere Singles

  • 1985: Revolution
  • 1986: We Are the World?
  • 1988: Smash Clause 28! / Fight the Alton Bill!
  • 1992: I Never Gave Up
  • 1992: (Someone’s Always Telling You How To) Behave
  • 1994: Homophobia (mit Sisters of Perpetual Indulgence)
  • 1994: Give the Anarchist a Cigarette
  • 1994: Criminal Injustice (Chumbawamba meets D.I.Y.)
  • 1995: Ugh! Your Ugly Houses!
  • 1995: Just Look at Me Now
  • 1997: Drip Drip Drip
  • 1998: Mouthful of Shit
  • 1999: Tony Blair
  • 2000: Enough Is Enough (Kick It Over) (limitiert, nur für Abonnenten des Chumbawamba-Newsletters)
  • 2002: Her Majesty
  • 2002: Home with Me
  • 2002: Salt Fare, North Sea
  • 2002: Jacob's Ladder (Not in My Name)
  • 2002: God Save the Queen (Enemy Within)
  • 2004: The Wizard of Menlo Park
  • 2004: On eBay
  • 2005: Fade Away (I Don’t Want To)
  • 2009: Bo(red) Humo(red) (mp3-Single)

Videoalben

  • 2000: Well Done. Now Sod Off
  • 2012: Going, Going – Live at Leeds City Varieties

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Goldene Schallplatte

  • Japan Japan
    • 1998: für das Album Tubthumper
  • Schweden Schweden
    • 1997: für die Single Tubthumping

Platin-Schallplatte

  • Neuseeland Neuseeland
    • 1997: für die Single Tubthumping
  • Norwegen Norwegen
    • 1997: für die Single Tubthumping

2× Platin-Schallplatte

  • Australien Australien
    • 1997: für die Single Tubthumping

4× Platin-Schallplatte

  • Kanada Kanada
    • 1997: für das Album Tubthumper

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
Silber Gold PlatinVer­käu­feQuel­len
 Australien (ARIA)0! S0! G 2× Platin2140.000aria.com.au
 Japan (RIAJ)0! S Gold10! P100.000riaj.or.jp
 Kanada (MC)0! S0! G 4× Platin4400.000musiccanada.com
 Neuseeland (RMNZ)0! S0! G Platin115.000nztop40.co.nz
 Norwegen (IFPI)0! S0! G Platin150.000ifpi.no
 Schweden (IFPI)0! S Gold10! P15.000sverigetopplistan.se
 Vereinigte Staaten (RIAA)0! S0! G 3× Platin33.000.000riaa.com
 Vereinigtes Königreich (BPI) Silber10! G Platin1660.000bpi.co.uk
Insgesamt Silber1 2× Gold2 12× Platin12

Literatur

  • Boff Whalley: Anmerkungen* zu Chumbawamba und mehr, Verlag Edition AV, 2009, ISBN 978-3-86841-021-1.

Quellen

  1. Mitteilung auf der Homepage der Band
  2. Erläuterung zum Bandnamen auf der Homepage der Band (Memento desOriginals vom 9. Mai 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.chumba.com
  3. Interview der Band mit www.ohrendroehner.de (MP3; 3,6 MB)
  4. a b Chartquellen: Singles Alben UK US

Weblinks

Commons: Chumbawamba – Sammlung von Bildern

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Danbert Nobacon pictured at Birmingham University, May 1986.
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Musical group Chumbawumba playing at the Luton Library.
Chumbawamba TFF.JPG
Autor/Urheber: Schorle, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Chumbawamba singen a capella auf dem TFF Rudolstadt 2012. V.l.n.r.: Neil Ferguson, Lou Watts, Boff Whalley, Jude Abbott & Phil Moody.