Chronofotografie
Die Chronofotografie (auch Fotochronografie) bezeichnet die fotografische Dokumentation von Bewegungen oder Prozessen, heute hauptsächlich als Hochgeschwindigkeitsfotografie.
Geschichte
In der Entwicklung der Fotografie wurden in den 1870er und 1880er Jahren durch empfindliche Photomaterialien und schnelle Kameraverschlüsse sogenannte „Augenblicks- oder Momentfotografien“ möglich, Aufnahmen bewegter Objekte. Die Pioniere der Chronofotografie (Ottomar Anschütz, Albert Londe, Étienne-Jules Marey, Eadweard Muybridge) entwickelten verschiedene Techniken, um durch eine schnelle Folge von Aufnahmen (Serienfotografie) Bewegungsabläufe sichtbar zu machen. Die Begriffe Serienfotografie, Chronofotografie oder Fotochronografie wurden ursprünglich gleichbedeutend verwendet.
Muybridge gelang 1878 der Nachweis, dass ein Pferd im Galopp kurzzeitig mit allen vier Hufen vom Boden abhebt. Diese frühen Serienaufnahmen lieferten wichtige Impulse für die Entwicklung der „bewegten Bilder“ und waren damit auch Vorläufer des Kinofilms.
Hochgeschwindigkeitsfotografie
Heute bezeichnet die Chronofotografie hauptsächlich ein Teilgebiet der Fotografie, welches sich mit der Aufnahme von schnellen Bewegungen beschäftigt, beispielsweise Bewegungen von Tieren und Menschen, einer Gewehrkugel im Moment des Einschlags, eines Ballons im Moment des Platzens. Ziel ist es, Bewegungen in mehreren Phasen „einzufrieren“, um sie für das träge menschliche Auge sichtbar zu machen.
Je nach Anwendung ist es dabei entscheidend, den richtigen Augenblick der Aufnahme zu treffen und sehr kurz zu belichten, typischerweise 1/1000 Sekunde bis 1/30.000 Sekunde (Kurzzeitfotografie). Mit Hilfe eines Stroboskopblitzes lassen sich nach diesem Prinzip mehrere Bewegungsphasen in einer Aufnahme darstellen (Mehrfachbelichtung).
Mit Impulslasern als Stroboskop-Lichtquelle sind sogar Belichtungszeiten von 25 ns (1/40.000.000 s) möglich.[1]
Weitere Pioniere der Hochgeschwindigkeitsfotografie
- Wordsworth Donisthorpe (1847–1914)
- Ernst Kohlrausch (1850–1923)
- Harold E. Edgerton (1903–1990)
Siehe auch
Weblinks
- http://mnd-w1.fh-friedberg.de/wpfoto/pdf/Hochgeschwindigkeit.pdf (PDF; 495 KiB)
- Serie „Fliegender Kranich“ um 1890 von Ottomar Anschütz (Otto-Lilienthal-Museum)
- Sammlung von High-Speed Kamera Aufnahmen in den Bereichen Forschung, Sport, Kunst und Industrie
- Wassertropfen
Einzelnachweise
- ↑ High Speed Imaging (Memento vom 14. Januar 2011 im Internet Archive) Stroboskop-Beleuchtung mit Kupferdampflaser.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Bildfolge eines galoppierenden Rennpferds. Serienfotografie von Eadweard Muybridge (gestorben 1904), erstmals veröffentlicht 1887 in Philadelphia unter dem Titel Animal Locomotion.
Autor/Urheber: ŇÄĵŵÅ Ă. Мǻŗǻƒįę from KUWAIT, Lizenz: CC BY-SA 2.0
A cup of tea.
This Photo is a result of "High Speed Photography" Course By Teacher: Mohammed Jawad Al.Moemn (Photographer from KSA) in Kuwait Science Club
الصورة من نتائج دورة "التصوير فائق السرعه" مع الاستاذ محمد جواد المؤمن (مصور سعودي) - في النادي العلمي الكويتي
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Gear: FUJIFILM FinePix S5Pro
Exposure Time: 1 sec.
F-Number: 8
Focal Length: 200 mm
Lens: NIKON 70-200 f/2.8 - TELEPHOTO
ISO: 100
Exposure Program: Manual
Flash: 2 side flashs (Flash Duration 1/6600 sec. at M 1/8 output) + Voice sensor
Rate my photo: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10Autor/Urheber: Stefan Krause, Germany, Lizenz: FAL
Hochgeschwindigkeitsfotografie: eine eingeschaltete Glühlampe, wurde mit einer Softair-Pistole zerschossen (Position rechts neben der Lampe). Die Kamera wurde mit einer Lichtschranke ausgelöst, die sich vor der Pistolenmündung befand. Da die Energie des Geschosses sehr gering ist, werden nach der Zerstörung des Glaskolbens kaum Bruchstücke mitgerissen. Es entsteht der Eindruck einer explodierenden Lampe. Die Bewegungen der Glassplitter wurde mit Blitzlampen, die eine Abbrennzeit von etwa 1/6000-1/8000 Sekunde haben (je nach Leistung), "eingefroren". Die Haltestange mit der Fassung wurde durch das Gewinde der Glühlampe nachträglich durch digitale Bildverarbeitung ersetzt.