Christof Nel

Christof Nel (* 7. April 1944 in Stuttgart) ist ein deutscher Theater- und Opernregisseur.

Leben

Christof Nel ist der Sohn des Bratschers und Klavierbegleiters Rudolf Nel (1908–1991)[1] und der Sängerin Lore Fischer, die Schauspielerin Kristina Nel ist seine Schwester. Nel studierte nach dem Abitur Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft in München.[2] Er begann seine Theaterlaufbahn als Schauspieler und war an der Schaubühne am Halleschen Ufer bei Peter Stein engagiert.

Nach ersten Regiearbeiten in Köln folgten Inszenierungen in Frankfurt am Main, am Staatstheater Stuttgart und am Schauspielhaus Hamburg. Weitere Stationen waren u. a. Bochum, Berlin, Basel, Hannover und Hamburg.

Gemeinsame interdisziplinäre und experimentelle Arbeiten mit Heiner Goebbels und William Forsythe am Theater am Turm Frankfurt.[3]

Seit den 1980er Jahren inszenierte Christof Nel auch Musiktheater, u. a. an der Oper Frankfurt, der Berliner Staatsoper Unter den Linden, dem Nationaltheater München, der Staatsoper Stuttgart, der Staatsoper Hannover und am Nationaltheater Mannheim, an der ihm in der Spielzeit 2010/11 nach Meinung der Fachwelt eine der besten Inszenierungen der Oper Hoffmanns Erzählungen gelang.[4] An der Komischen Oper Berlin führt Nel seit 1983 im Bereich Oper Regie.[5]

Mehrere seiner Schauspiel-Inszenierungen wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen (so etwa in den 1970er Jahren seine Inszenierung der „Antigone“ und in den 1990er Jahren die Romanadaption „Alte Meister“ von Thomas Bernhard).

Im Juni 2011 inszenierte Nel an der Oper Frankfurt die Oper Kullervo des finnischen Komponisten Aulis Sallinen. 2014 trat er noch einmal mit Mozarts Requiem am Stadttheater Gießen in Erscheinung, und seine Inszenierung von Verdis Don Carlos in Hannover (aus dem Jahr 2007) war dort noch bis 2018 zu sehen.[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nel, Rudolf. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020 ISBN 978-3-88741-290-6, S. 427
  2. Christof Nel im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  3. http://www.beckmesser.de/komponisten/goebbels/choreografie.html
  4. http://www.myway.de/hoffmann/1011-mannheim.html
  5. Archivlink (Memento vom 16. März 2008 im Internet Archive)
  6. Christof Nel auf operabase.com. In: Operabase. Abgerufen am 18. Oktober 2020.