Christian Fleck

Christian Fleck (* 18. März 1954 in Graz) ist ein österreichischer Soziologe.

Fleck habilitierte sich 1989 an der Universität Wien für Geschichte der Soziologie und qualitative Sozialforschung. 1993/1994 war er Schumpeter Fellow an der Harvard-Universität (USA). Seit 1997 ist er außerordentlicher Professor für Soziologie an der Karl-Franzens-Universität Graz. Zudem ist er seit 2003 Mitglied des Vorstands des Instituts für Rechts- und Kriminalsoziologie in Wien. Fleck war von 2005 bis 2009 Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie (ÖGS).

Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Fleck in den Jahren 2005 und 2006 bekannt, als er während des Prozesses gegen den Holocaustleugner David Irving kritische Stellungnahmen zum Verbotsgesetz veröffentlichte und dieses als nicht gerechtfertigte Einschränkung der Meinungsfreiheit bezeichnete. Es sei unverhältnismäßig, so Fleck, Irvings (falsche) Ansichten zu verbieten, während gleichzeitig noch einige NS-Kriegsverbrecher von der Strafverfolgung unbehelligt in Österreich leben würden.[1] Die daraus entstandene Debatte fand auch in internationalen Medien Beachtung.[2]

Schriften (Auswahl)

  • Koralmpartisanen. Über abweichende Karrieren politisch motivierter Widerstandskämpfer, Wien-Köln: Böhlau 1986, ISBN 3-205-07078-X
  • Der Fall Brandweiner. Universität im Kalten Krieg, Wien: Verlag für Gesellschaftskritik 1987, ISBN 3-900351-81-3
  • Rund um „Marienthal“. Von den Anfängen der Soziologie in Österreich bis zu ihrer Vertreibung, Wien: Verlag für Gesellschaftskritik 1990, ISBN 3-85115-127-5
  • Transatlantische Bereicherungen. Zur Erfindung der empirischen Sozialforschung, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2007, ISBN 978-3-518-29423-9.
  • Etablierung in der Fremde. Vertriebene Wissenschaftler in den USA nach 1933, Frankfurt/Main: Campus 2015, ISBN 978-3593501734.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lasst den Irving doch reden! Der Standard, 22. November 2005
  2. Irving tests Europe's free speech BBC News, 20. Februar 2006