Die Christengemeinschaft

Die Christengemeinschaft, Bewegung für religiöse Erneuerung, ist eine christliche Kirche, die sich als der Anthroposophie nahestehende, aber selbständige Kultusgemeinschaft versteht. Sie wurde nach Anregungen Rudolf Steiners, der den Kultus entwarf, am 16. September 1922 in Dornach (Schweiz) von einer Gruppe von 45 Theologen, Pfarrern und Studierenden überwiegend evangelischer Herkunft unter der Leitung von Friedrich Rittelmeyer gegründet.

Geschichte und Herkunft

Der Begründer der Anthroposophie Rudolf Steiner entwarf Bezeichnung und Struktur der neuen Religionsgemeinschaft. Die Christengemeinschaft stützt sich in ihrem Verständnis des Christentums einerseits auf die gesamte christliche Überlieferung, andererseits wesentlich auf die Anthroposophie, die in Übereinstimmung mit dem Neuen Testament in dem Tod und der Auferstehung Jesu Christi das entscheidende Mittelpunktsereignis der Menschheitsgeschichte sieht. Der Theosoph Michael Bauer stand in den 1900er Jahren mit dem evangelischen Pfarrer Friedrich Rittelmeyer von der Neuen Kirche in Berlin in Kontakt. Rittelmeyer wollte mehr über die damals populäre Theosophie erfahren. Im Jahr 1911 stellte Bauer den Kontakt zwischen Rittelmeyer und Steiner her.

Nach dem Ersten Weltkrieg sammelte sich eine Gruppe von 18 jungen Deutschen im Juni 1921 um Rudolf Steiner. Der Kreis bestand, wie Friedrich Heyer schreibt, aus „evangelischen Theologen und suchenden Künstlern und Akademikern […] erneuerungswillig wie keine andere Gruppe“.[1] Vor dem Eindruck der Katastrophe des Ersten Weltkrieges suchten viele junge Menschen nach Orientierung und Erneuerung durch die Hinwendung zum Religiösen. So bestand auch die Kerngruppe aus Kriegsrückkehrern und Generationsgenossen der Wandervogelbewegung.

Emil Bock, späterer „Erzoberlenker“, schrieb 1947:

„Unser aller brennendes Verlangen zielte auf die religiöse Wirksamkeit. Die Krise des Zeitalters hat in uns die Überzeugung vertieft, daß der wesentliche Beitrag zur menschlichen Erneuerung auf dem innersten, dem religiösen Felde zu leisten wäre. Aber in den Kirchen zu wirken, schien uns unmöglich. Die zünftige Theologie verschlug uns den Atem. Nun waren wir Einzelne oder in kleinen Gruppen unabhängig voneinander auf die überragende Größe Rudolf Steiners aufmerksam geworden. Unsere staunende Bewunderung war insbesondere dadurch erregt, daß durch die Geistesforschung [Steiners], die den Bann des Materialismus real durchbrach, die unerwartetsten Lichter auf die Mysterien des Christentums fielen.“[2]

Steiner bot im September 1921 in 29 Vorträgen im Dachsaal des Goetheanums in Dornach „Beratung und Unterweisung“ für die Gründung eines neuen Kultes. Für Steiner war das Gelingen einer religiösen Erneuerung an drei Bedingungen geknüpft: die Verkündung der Heilwahrheiten ohne Nutzung der überkommenen Begriffe der Kirche; die Gründung freier Gemeinden, außerhalb der bestehenden Kirchengemeinden, und schließlich eine aktive Gemeinschaftsbildung durch Kultushandlungen als Gegensatz zur Gemeinschaft durch die rechte Lehre.

Nach einer dreiwöchigen Vorbereitung in Breitbrunn am Ammersee reisten die 45 Gründer nach Dornach, wo im Goetheanum vom 6. bis zum 22. September 1922 die Gründungsschritte vollzogen wurden. In Dornach feierte Rittelmeyer am 16. September 1922 die erste „Menschenweihehandlung“ – wie das Abendmahl fortan genannt wurde – nach einer von Steiner entworfenen Liturgie, die dieser der römischen Messe in Abwandlungen entnommen hatte.[1] Hierbei wurden auch die ersten zwölf Priester geweiht.

Nach der Gründung und zur Zeit des Nationalsozialismus

Die Christengemeinschaft verbreitete sich schnell in zahlreichen deutschen Städten, bald auch in Prag, in der Schweiz, in Österreich, Norwegen, Holland, Schweden und England.

1933 wurde in Stuttgart das erste Priesterseminar gegründet, 1936 in Dresden und Den Haag die ersten eigenen Kirchen der Christengemeinschaft. Nach dem Verbot der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland durch die Gestapo im November 1935 unterblieb das Verbot der Christengemeinschaft aufgrund ihres Charakters als christlicher Vereinigung zunächst.

Im Januar 1941 unternahm der dem Okkultismus zugeneigte Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß den sogenannten „Englandflug“. Heß wurde u. a. durch Horoskope zu dieser geheimen Aktion, die zu Friedensverhandlungen mit England führen sollte, animiert. Hitler war außer sich als er davon erfuhr. Er ordnete daraufhin die Aktion gegen Geheimlehren und sogenannte Geheimwissenschaften an. Umgesetzt wurde die Aktion vor allem durch die den Okkultismus streng ablehnenden Joseph Goebbels und Martin Bormann. Im Rahmen dieser Aktion wurde die Christengemeinschaft verboten und einige Priester kamen zeitweilig in Haft.[3]

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Historisches Zentrum der Christengemeinschaft ist Stuttgart, der Ort der größten Gemeinde im deutschsprachigen Raum. Hier hatte das höchste Leitungsamt, der „Erzoberlenker“, seinen Sitz.[1] In der DDR hatte die Christengemeinschaft nach dem Zweiten Weltkrieg rund 30 Gemeinden, in der Bundesrepublik 70.[1] Beim Wiederaufbau der Christengemeinschaft kamen zwei Nationalsozialisten zur Gemeinschaft: Friedrich Benesch und Werner Georg Haverbeck. Benesch, der 1947 zum Priester geweiht wurde und von 1957 an über Jahrzehnte als Seminarleiter der Christengemeinschaft in Stuttgart tätig war, wirkte in Siebenbürgen als Mitglied der Deutschen Volkspartei Rumäniens (DVR) und Kreisleiter; seine „braune“ Vergangenheit verschwieg er zeitlebens; sie wurde erst 2004 publik. Haverbeck, einst Leiter der Reichsmittelstelle für Volkstumsarbeit der NSDAP, wurde 1950 zum Priester geweiht. 1959 wurde er von seiner Priestertätigkeit wegen „linker Tendenzen“ beurlaubt. 1983 wurde er wieder in den Priesterkreis aufgenommen, aber gleichzeitig pensioniert.[4] Er konnte 1978 und 1983 noch zwei Bücher im Urachhaus Verlag publizieren, distanzierte sich jedoch bis zu seinem Tod 1999 nie von seiner völkischen Vergangenheit und lieferte mit seinem 1989 erschienenen Buch Rudolf Steiner – Anwalt für Deutschland seinen Beitrag zur noch heute geführten Debatte über die politische Einschätzung Steiners.

Neue Gemeinden entstanden allmählich auch außerhalb Europas. Eine neue Kirche wurde z. B. 1966 in Bochum errichtet,[5] ein neues Seminargebäude 1953 in Stuttgart. 1990 wurde eine Gemeinde in Prag möglich. Heute existieren aktive Gruppen oder Gemeinden in Nord- und Südamerika, Asien, Europa, Afrika und Australien.

Verbreitung

Innenraum der Andrieskerk der Christengemeinschaft in Amsterdam

Die Christengemeinschaft ist in 32 Ländern aktiv und hat weltweit nach eigenen Angaben etwa 35.000 Mitglieder. Es existieren Gemeinden auf allen Kontinenten. Da viele Besucher der Sakramente formal nicht Mitglied der Glaubensgemeinschaft sind, dürfte die Zahl der sogenannten „Freunde“ höher sein.

In Deutschland gibt es etwa 140 Gemeinden, in der Schweiz 14, in Österreich 6. In Deutschland hatte die Christengemeinschaft im Jahr 2002 etwa 10.000 Mitglieder sowie 50.000 Freunde.[6] Nach anderer Quelle sind es 20.000 Mitglieder.[7] Bei der Einordnung ist wichtig, dass für die Christengemeinschaft die getauften Kinder nicht als Mitglieder zählen, sondern nur Erwachsene, die selbstständig beigetreten sind.[8]

In der Schweiz ist die Christengemeinschaft im Aargau, in Basel, Bern, Biel, Luzern, Graubünden, Genf, Kreuzlingen, Lausanne, Schaffhausen, St. Gallen, Losone, Lugano und Zürich vertreten.[9]

Seit 1933 besteht in Stuttgart ein Priesterseminar, seit 2001 eines in Hamburg, seit 2019 ein weiteres in Vaughan bei Toronto in Kanada[10] (zuvor seit 2003 in Spring Valley, Rockland County, New York, Vereinigte Staaten).

Lehre

Eine offizielle, verbindliche Lehre gibt es nicht. Es gibt weder eine „Lehrgewalt“, noch haben die Träger der Lenkerämter eine Weisungsbefugnis gegenüber den (mit der gleichen Weihevollmacht versehenen) Pfarrern, sondern jeder Priester besitzt Lehrfreiheit und gilt als voller Repräsentant der Christengemeinschaft, soweit er nicht dem von ihm ausgeübten Kultus widerspricht.[11]

Die „Christengemeinschaft“ versteht sich als „freie Kirche ohne Dogmen“[12], deshalb ist eine Festlegung auf ihre Lehrinhalte schwierig. Jedoch stammen ihre liturgischen Texte mit dem neugefassten Credo im Wortlaut von Rudolf Steiner und werden als unantastbar betrachtet. Die Gemeinschaft verwendet, ebenfalls angeregt von Steiner, in ihrem Ritus eine eigene religiöse Sprache, die sich vom traditionellen christlichen Sprachgebrauch unterscheidet. Die Christengemeinschaft veröffentlicht die Texte ihrer Kultushandlungen (Gottesdienste) nicht, da diese nicht gelesen und analysiert, sondern „erlebt“ werden sollen.

Die Christengemeinschaft stützt sich in ihrem Verständnis des Christentums einerseits auf die gesamte christliche Überlieferung, andererseits wesentlich auf die Anthroposophie, die in Übereinstimmung mit dem Neuen Testament in dem Tod und der Auferstehung Jesu Christi das entscheidende Mittelpunktsereignis der Menschheitsgeschichte sieht.

Die Christengemeinschaft ist bisher die einzige christliche Kirche, die in ihre Auseinandersetzung mit religiösen Fragen offen anthroposophisches Gedankengut einbezieht. Sie sieht sich selbst „in der Entwicklung des Christentums an der Stelle, wo ein drittes großes christliches Zeitalter aufgeht“ (Hans-Werner Schröder).[13]

Unterschiede zur christlichen Tradition

Christologie

Christus wird in der Liturgie[14] als der Sohnesgott – in der Dreifaltigkeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist – bezeichnet. Der Heilige Geist habe – so das Credo – „den Sohn der Maria zur Hülle des Christus bereitet“; Christus sei dann gekreuzigt worden, auferstanden und „seit dieser Zeit“ „Herr der Himmelskräfte auf Erden“ und „Vollführer der väterlichen Taten des Weltengrundes“.

Dies ist nach einigen Theologen der Christengemeinschaft so zu verstehen, dass sich Christus – im Unterschied zur christlichen Tradition – für drei Jahre in Jesus von Nazareth inkarniert und in ihm den irdischen Tod erlebt habe. Nach seinem Tod am Kreuz und dessen Überwindung sei er zum „Ich“ der neu werdenden Erde geworden, deren Aura sich verändert habe und die dadurch auch einen Weg der Vergeistigung betreten habe. Die Wiederkunft Christi geschehe stufenweise, als ätherischer, astraler und kosmischer Christus.

Menschenbild und Erlösung

Das Bekenntnis (Credo) bezeichnet Christus als denjenigen, durch den „die Menschen die Wiederbelebung des ersterbenden Erdendaseins erlangen“. „Im Tode wurde er Beistand der verstorbenen Seelen, die ihr göttliches Sein verloren hatten. […] Er wird einst sich vereinen zum Weltenfortgang mit denen, die Er durch ihr Verhalten dem Tode der Materie entreißen kann.“

Anthroposophen sind davon überzeugt, dass der Mensch in seinem Kern, dem „Ich“, ein geistiges Wesen ist und in diesem Sinn ein „Ebenbild Gottes“. Dieses Ich entwickele sich aus einem gottgeschaffenen Keim in fortgesetzten Inkarnationen allmählich zu einer schöpferischen Individualität („Gleichnis Gottes“).

Schöpfungslehre und Eschatologie

Das Credo spricht zu Beginn von Gott als dem „Daseinsgrund“, der „väterlich seinen Geschöpfen vorangeht“.

Anstelle der Schöpfung einer „fertigen“ Welt postuliert die Anthroposophie einen evolutionären, immerwährenden Weltprozess, was in der Regel auch die Theologen der Christengemeinschaft vertreten. In einem früheren Weltenzustand seien Geist und Physis noch nicht getrennt gewesen (und die Physis weniger fest als heute). Der Kosmos mache eine stufenweise Entwicklung durch, hin zu einer Welt des Geistes, so verstanden als „Auferstehung des Fleisches“ hin zu einer (Wieder-)Einswerdung mit Gott.

Sakramente

Altar der Christengemeinschaft in Helsinki

Die Christengemeinschaft sieht sich als Kultusgemeinschaft. Ihre zentrale Feier ist die Menschenweihehandlung, die formal gesehen in ihrer Liturgie mit den Hauptteilen „Evangeliumlesung – Opferung – Wandlung – Kommunion“ Ähnlichkeiten zur römisch-katholischen Eucharistiefeier aufweist. An der Menschenweihehandlung (mit der Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi und der Kommunion) kann jeder interessierte Erwachsene ohne weitere Voraussetzung teilnehmen.

Nach Auffassung der Christengemeinschaft werden in den Sakramenten den Gläubigen die verwandelnden Christuskräfte verliehen. Die Übung im Gemeindeleben miteinander erstreckt sich unter anderem darauf, dies auch bewusst nachzuvollziehen. Es werden prinzipiell keine Erkenntnis- und Erfahrungsgrenzen angenommen.

Man spricht in der Christengemeinschaft vom „Kreis der Sakramente“: Um das Zentralsakrament, die „Menschenweihehandlung“ mit oder ohne Predigt, die vom Erwachsenen sonntäglich, aber auch bis zu täglich besucht werden kann, scharen sich die sechs anderen Sakramente. Die Priesterweihe, die Konfirmation und die Taufe können nur einmal im Leben eines Menschen vollzogen werden, die letzte Ölung ggf. auch mehrfach, wenn es sich um jeweils neue Erkrankungen handelt, die nach menschlichem Ermessen zum Tode führen. Das Beichtsakrament (Verarbeitung und Bejahung der eigenen Biographie) und das Altarsakrament (die Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi) lassen sich in der Wiederholung durch die freie Initiative des einzelnen Menschen ganz wesentlich vertiefen.

Das Sakrament der Taufe wird in der Christengemeinschaft mit den Substanzen Wasser, Salz und Asche vollzogen.[15] Die trinitarische Taufformel wird nicht im traditionellen Wortlaut („im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“) angewendet. Der Täufling wird zudem mit dem Wasser nicht übergossen, sondern nur benetzt. Diese Taufe wird von den meisten anderen christlichen Kirchen nicht anerkannt.[16] Im Unterschied zur allgemeinen Auffassung hat die Taufe bei der Christengemeinschaft nichts mit Sündenvergebung zu tun, da man die Auseinandersetzung mit Sünde und Erlösung dem Leben der Erwachsenen zuordnet. Sie orientiert den Menschen auf die Beziehung zur „Gemeinde des Christus Jesus“.[17] Mitglied in der Christengemeinschaft wird man nicht durch die Taufe, sondern durch eigenen Entschluss als Erwachsener.

Gemeinschaftsgrab auf dem Jenaer Nordfriedhof

Die weiteren Sakramente der Christengemeinschaft sind:

Darüber hinaus gibt es an kultischen Handlungen:

  • Die Sonntagshandlung für die Kinder
  • Die kultische Feier am Ende eines Tages (zum Beispiel auf Tagungen)
  • Die große Form der Predigt
  • Die Bestattung: 1. Aussegnung, 2. Erd- oder Feuerbestattung
  • Die Kinderbestattung

Die Sakramente werden vom Priester jeweils in festgeschriebener Weise und in liturgischen Gewändern mit jahreszeitlich zum Teil unterschiedlichen Wortlauten und Farben durchgeführt. Die Frauenordination besteht seit der Gründung. Der Kultus wird in der jeweiligen Landessprache vollzogen.

Organisation

Rechtliche und wirtschaftliche Organisation

Michaelkirche der Christengemeinschaft in Bremen

Die Christengemeinschaft ist in wirtschaftlicher und rechtlicher Hinsicht als Stiftung niederländischen Rechts unter dem Namen Stichting de Christengemeenschap (international) eingetragen. Zumeist wird die Stiftung mit dem englischen Namen Foundation genannt. Die Niederländische Stiftung fungiert als Trägerin der Gesamtbewegung für alle Gemeinden weltweit. Innerhalb der Foundation existieren 18 Regionen als selbständige Einheiten. Das Hauptforum der Foundation ist das Council. Dieses trifft sich alle zwei Jahre und wählt ein Executive Committee aus den Mitgliedern des Council, das zwischen den Sitzungen des Council über die wirtschaftlichen Entscheidungen berät. Die Umsetzung und das Tagesgeschäft obliegt dem hauptamtlichen Geschäftsführer Thomas Nayda in Berlin.[18]

In Deutschland sind die Gemeinden regional zu Körperschaften des öffentlichen Rechts zusammengeschlossen. Die Christengemeinschaft hat damit die gleichen Rechte und Pflichten wie die anderen als Körperschaften des öffentlichen Rechts anerkannten Religionsgemeinschaften. Auf das Recht der Einziehung von Kirchensteuern durch den Staat verzichtet die Christengemeinschaft jedoch ausdrücklich. Sie wird finanziell durch freiwillige Beiträge und Spenden ihrer Mitglieder und Freunde getragen. Das Gehalt der Priester bezahlt die Gemeinde selbst und es richtet sich nach der wirtschaftlichen Situation derselbigen.

In Österreich ist die Christengemeinschaft eine staatlich eingetragene religiöse Bekenntnisgemeinschaft. Ansuchen um staatliche Anerkennung als Religionsgemeinschaft wurden bisher zurückgewiesen; einer Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wurde 2009 wegen nicht sachlich gerechtfertigter Benachteiligung gegenüber den anerkannten Religionsgemeinschaften stattgegeben.[19]

In der Schweiz ist die Christengemeinschaft als Verein organisiert; im Kanton Basel-Stadt ist sie als Religionsgemeinschaft öffentlich, obgleich weder öffentlich-rechtlich noch spezial-gesetzlich, anerkannt.[20]

Geistliche Organisation

Die Christengemeinschaft ist in ihrer Priesterschaft hierarchisch aufgebaut. Die Hierarchie betrifft allerdings nicht eine durch Weihegrade gestufte „geistliche Autorität“ – es gibt nur eine Priesterweihe, alle Priester haben grundsätzlich die gleiche Weihevollmacht und Lehrfreiheit –, sondern ist eine interne Ordnung, welche die Entsendung der Gemeindepfarrer und die ordnungsgemäße Ausübung des Kultus zur Aufgabe hat. Die einzelnen Gemeinden werden in verschiedenen Regionen zusammengefasst, denen jeweils ein Lenker zugeordnet ist. An ihrer Spitze stehen zwei Oberlenker und der Erzoberlenker, die für das Ganze der Christengemeinschaft verantwortlich sind. Sie bilden zusammen mit vier Lenkern das eigentliche Leitungsgremium: den sogenannten Siebenerkreis mit Sitz in Berlin.

Die Gründungs-Leitung von 1922

  • Als Oberlenker: Friedrich Rittelmeyer, Emil Bock und Johannes Werner Klein
  • Als Titular-Oberlenker(in): Gertrud Spörri
  • Als Lenker: Johannes Perthel, Friedrich Doldinger und Alfred Heidenreich

Rittelmeyer übernahm am 24. Februar 1925 das neugeschaffene Amt des Erzoberlenkers.

Die Erzoberlenker

Gemeindemitgliedschaft

Die Mitgliedschaft in der Christengemeinschaft erfolgt auf eigenen Entschluss als Erwachsener, wie bei den sogenannten Freiwilligkeitskirchen. Bei den meisten christlichen Kirchen wird der Gläubige durch die Taufe oder Konfirmation bzw. Firmung in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen. Die Aufnahme in die Christengemeinschaft erfolgt durch ein Gespräch mit einem Priester der örtlichen Gemeinde. Es wird seitens der Christengemeinschaft von manchen Pfarrern nahegelegt, die Mitgliedschaft in anderen Kirchen aufzugeben. Dies ist aber keine Bedingung für die Mitgliedschaft. De facto existieren viele Doppelmitgliedschaften.

Priesterseminare

Die Christengemeinschaft hat im deutschen Sprachraum Priesterseminare in Stuttgart und Hamburg, ferner ein Proseminar (berufsbegleitendes Priesterseminar) in Krefeld (bis 2013 in Köln). Das Studium ist auf drei Jahre angelegt und schließt verschiedene Praktika in Gemeinden, aber auch in Schulen, Krankenhäusern, Altenheimen oder in der Hospizbewegung ein. Die Vorbereitung auf die Priesterweihe kann sich danach als sechsmonatige Ausbildung gemeinsam mit den Studenten der anderen Priesterseminare der Christengemeinschaft anschließen. Außerdem befindet sich noch ein Priesterseminar in Toronto, Kanada.

Ökumene

Die Christengemeinschaft versteht sich als ein Teil der einen Kirche Jesu Christi, der „alle angehören, die die heilbringende Macht des Christus empfinden“.[21] Andere christliche Gemeinschaften werden genauso als Teile dieser einen Kirche anerkannt.[22]

Andererseits gibt es aus Sicht anderer christlicher Kirchen theologische Vorbehalte, aufgrund deren die Christengemeinschaft bis heute weder Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) noch in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) ist.[23] Sie hat sich bemüht, in die ACK aufgenommen zu werden, wurde aber nach eigenen Angaben gebeten, diesen Antrag offiziell noch nicht zu stellen, weil dafür derzeit das einstimmige „Ja“ aller Mitgliedskirchen nicht zu erwarten sei.[24]

Auch die Taufe der Christengemeinschaft wird von den Mitgliederkirchen dieser Gemeinschaften nicht anerkannt.[23] Die Christengemeinschaft erkennt hingegen die Taufen der genannten Kirchen an.[25] Die Christengemeinschaft selbst erklärte in den 1990er Jahren: „Die Christengemeinschaft versteht sich als Teil der einen Kirche Jesu Christi und erkennt in diesem Sinn die Evangelische Kirche an. Sie bejaht die Basisformel des Ökumenischen Rates der Kirchen.“[22]

Die Christengemeinschaft ist Mitglied der interreligiösen Arbeitsgemeinschaft der Kirchen und Religionsgesellschaften (AKR) in Berlin.

In der Sicht anderer christlicher Vereinigungen

Bewertung durch die christlichen Kirchen

Die Taufe der Christengemeinschaft wird von der Evangelischen Kirche in Deutschland wie auch von der römisch-katholischen und den orthodoxen Kirchen nicht anerkannt[26], insbesondere deshalb, weil vermeintlich nicht die trinitarische Taufformel („im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ [Mt 28,19]) verwendet wird.[27]

Zwischen Vertretern der evangelischen Kirche und der Christengemeinschaft hat es vielfältige Gespräche gegeben,[28] von denen auch Ergebnisse publiziert wurden.[29] Aus solchen Gesprächen ist z. B. die Veröffentlichung vom Evangelischen Oberkirchenrat Stuttgart (Hrsg.) Zur Frage der Christlichkeit der Christengemeinschaft – Beiträge zur Diskussion hervorgegangen.

Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen kommt in ihrem Online-Lexikon zu der Einschätzung, dass die Christengemeinschaft sich durch eine „Abhängigkeit von anthroposophischen Überzeugungen“ – nicht zuletzt wegen des verbindlichen Kultuswortlautes – „von biblisch gewonnenen Grundeinsichten, denen sich die christlichen Kirchen verpflichtet wissen“, entfremdet, und sieht in der Taufe der Christengemeinschaft, u. a. wegen der darin enthaltenen Annahme einer vorgeburtlichen Existenz der Seele, ein abweichendes Taufverständnis. Aus Sicht der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen „handelt es sich bei der ‚Christengemeinschaft – Bewegung für religiöse Erneuerung‘ um ein anthroposophisch interpretiertes Christentum neben den konfessionellen Kirchen.“[28]

Kritik innerhalb der anthroposophischen Bewegung

Der Christengemeinschaft begegnet innerhalb der anthroposophischen Bewegung zum Teil Widerspruch. Schon kurz nach ihrer Gründung gab es heftige Auseinandersetzungen und Missverständnisse zwischen Anthroposophen und Priestern der Christengemeinschaft. Einzelne Pfarrer rekrutierten ihre Gemeindemitglieder fast ausschließlich aus Mitgliedern und Freunden der Anthroposophischen Gesellschaft. Rudolf Steiner musste ein „klärendes Wort“ bezüglich der angemessenen Unterscheidung zwischen den beiden Bewegungen sprechen und grenzte sie hier deutlich voneinander ab.[30]

Das „Forum Kultus, Forum Freier Christen“ unterstellt der Christengemeinschaft unter Verweis auf Äußerungen Rudolf Steiners[31] einen „kultischen Alleinvertretungsanspruch für die anthroposophische Bewegung“ und bestreitet dessen Berechtigung. Das Forum sieht das Zwei-Stände-System von Klerikern und Laien als kultushistorisch alten Weg. Weiterhin nutzt es auch Rituale der Christengemeinschaft und hat diese teilweise für eigene laienpriesterliche Verwendung im Wortlaut angepasst. Die Initiative behauptet, Rudolf Steiner habe die Rituale eigentlich ursprünglich zur freien laienpriesterlichen Verwendung gegeben.[32] Dem Forum und seiner unrechtmäßigen Aneignung der Rituale trat die Christengemeinschaft 1999 in schriftlichen Stellungnahmen entgegen.[33] Auch mitstenographierte und inzwischen veröffentlichte Äußerungen Rudolf Steiners im Zusammenhang der Übergabe des Kultus an die Priesterschaft der Christengemeinschaft widersprechen explizit der Ansicht des Forums.[34]

Aus religionssoziologischer Perspektive

Religionssoziologisch wurde die Christengemeinschaft im 20. Jahrhundert als Sekte eingestuft[35] bzw. in verdeutschter Begrifflichkeit als „Sondergruppe“ oder Sondergemeinschaft.[36] Während die Christengemeinschaft dieser Klassifizierung als Sekte widerspricht,[37] besteht in Wissenschaft und Forschung sowie Teilen der Presse Konsens darüber.[38][39][40]

Literatur

Seitens der Christengemeinschaft

Aus der kaum mehr zu überblickenden Literatur – eine Bibliographie existiert nicht – werden nur neuere Titel angeführt, die sich im engeren Sinn mit der Geschichte oder der Zielsetzung der Christengemeinschaft befassen. Als „erste hinführende Orientierung“ ist die Schrift von Johannes Lenz gemeint;[41] als eigentliches Standardwerk mit ausführlichen Hinweisen zur gesamten „hauseigenen“ Literatur kann die Darstellung von Hans-Werner Schroeder betrachtet werden.

  • Frank Hörtreiter: Die Christengemeinschaft im Nationalsozialismus; Stuttgart: Urachhaus, 2021, ISBN 978-3-8251-5282-6
  • Hans-Werner Schroeder: Die Christengemeinschaft – Entstehung, Entwicklung, Zielsetzung; Stuttgart: Urachhaus, 20012, ISBN 3-87838-649-4
  • Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, 5 Bände; Dornach: Rudolf Steiner Verlag:
    • Band 1: Anthroposophische Grundlagen für ein erneuertes christlich-religiöses Wirken; Sechs Vorträge und zwei Besprechungen; Stuttgart 12. bis 16. Juni 1921; 1993, ISBN 3-7274-3420-1
    • Band 2: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken. Spirituelles Erkennen – Religiöses Empfinden – Kultisches Handeln; Neunundzwanzig Vorträge und Diskussionsstunden, Dornach 26. September bis 10. Oktober 1921; 1993, ISBN 3-7274-3430-9
    • Band 3: Vorträge bei der Begründung der Christengemeinschaft; Neunzehn Vorträge, Gespräche und Fragenbeantwortungen in Dornach vom 6. bis 22. September 1922; 1994, ISBN 3-7274-3440-6
    • Band 4: Vom Wesen des wirkenden Wortes; vier Vorträge mit Fragenbeantwortungen, gehalten in Stuttgart vom 11. bis 14. Juli 1923, Dornach 1994, ISBN 3-7274-3450-3
    • Band 5: Apokalypse und Priesterwirken. Achtzehn Vorträge, Gespräche und Fragenbeantwortungen in Dornach vom 12. bis 22. September 1924, Dornach 1995; 2. Auflage 2001, ISBN 3-7274-3460-0
  • Wolfgang Weirauch (Hrsg.): Die Christengemeinschaft heute. Anspruch und Wirklichkeit; Flensburger Hefte, 35; Flensburg 1991, ISBN 3-926841-42-7
  • Johannes Lenz: Die Christengemeinschaft – Eine Einführung; o. O. und o. J. [1978] (nicht über den Buchhandel vertriebene, 32-seitige Broschüre)
  • Wolfgang Weirauch (Hrsg.): Erkenntnis und Religion. Zum Verhältnis von Anthroposophischer Gesellschaft und Christengemeinschaft; Flensburger Hefte, 22; Flensburg 1988, ISBN 3-926841-13-3
  • Rudolf F. Gädeke: Die Gründer der Christengemeinschaft. Ein Schicksalsnetz. 48 kurze Biographien mit Abbildungen und Dokumenten; Pioniere der Anthroposophie, 10; Dornach: Verlag am Goetheanum, 1992, ISBN 3-7235-0639-9
  • Wolfgang Gädeke: Man kommt auch mit wenig Sünden aus … – Anekdoten aus der Christengemeinschaft; Stuttgart: Urachhaus, 20022, ISBN 3-8251-7158-2
  • Alfred Heidenreich: Aufbruch. Die Gründungsgeschichte der Christengemeinschaft; Stuttgart: Urachhaus, 2000; Original: Growing Point; London 1965.
  • Wolfgang Weirauch (Hrsg.): Erneuerung der Religion. Die Christengemeinschaft. Sakramente. Kirche und Kultus; Flensburger Hefte, 14; Flensburg 1986, ISBN 3-926841-07-9
  • Michael Debus: Auferstehungskräfte im Schicksal. Die Sakramente der Christengemeinschaft; Stuttgart: Urachhaus, 2006, ISBN 3-8251-7526-X
  • Tom Ravetz: Vom Dogma befreit. Erfahrungswege zur Theologie der Christengemeinschaft. Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8251-7693-8
  • Frank Hörtreiter: Die Christengemeinschaft im Nationalsozialismus; Stuttgart: Urachhaus, 2021, ISBN 978-3-8251-5282-6

Aus traditioneller christlicher Sicht

  • Evangelischer Oberkirchenrat Stuttgart (Hrsg.): Zur Frage der Christlichkeit der Christengemeinschaft. Beiträge zur Diskussion. Markstein, Stuttgart 2004; 2. Auflage 2005.
  • Wilhelm Stählin (Hrsg.): Evangelium und Christengemeinschaft. Johannes Stauda, Kassel 1953.
  • Lothar Gassmann: Anthroposophie und Christentum:
    • Band 1: Biographisches. Leben und Werk von Rudolf Steiner, Friedrich Rittelmeyer, Emil Bock und Rudolf Frieling. Fromm, Saarbrücken 2011, ISBN 978-3-8416-0177-3.
    • Band 2: Die Lehren im Vergleich: Spiritualität, Bibelverständnis, Gottesbild, Christosophie, Erlösung. Fromm, Saarbrücken 2011, ISBN 978-3-8416-0178-0.
  • Die Christengemeinschaft. In: Handbuch Religiöse Gemeinschaften. Herausgegeben im Auftrag der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland (VELKD) von Hans Krech und Matthias Kleiminger. 6., neu bearb. und erw. Aufl. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2006, ISBN 3-579-03585-1, S. 272–286.
  • Joachim Müller (Hrsg.): Anthroposophie und Christentum. Eine kritisch-konstruktive Auseinandersetzung. Paulus, Freiburg 1995, ISBN 3-7228-0360-8.
  • Hartmut Höfener: Die Christengemeinschaft und die Evangelische Kirche in Deutschland gegeneinander, nebeneinander oder miteinander?; Ständiger Ausschuß „Weltmission und Ökumene“ der Vereinigten Kirchenkreise Dortmund und Lünen, 1996
  • Klaus von Stieglitz: Rettung des Christentums? Anthroposophie und Christengemeinschaft – Darstellung und Kritik. Kreuz, Stuttgart 1965

Biografisches

  • Maria Krehbiel-Darmstädter: Briefe aus Gurs und Limonest 1940–1943. Kompilation und Hg. Walter Schmitthenner. Lambert Schneider, Heidelberg 1970 (ohne ISBN)[42]

Weblinks

Commons: Die Christengemeinschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Heyer, Friedrich. Christengemeinschaft. Theologische Realenzyklopädie Online. Berlin, New York: De Gruyter, 2010. https://www.degruyter.com/document/database/TRE/entry/tre.08_010_1/html. Accessed 2021-08-15.
  2. Emil Bock: Vom Werden der Christengemeinschaft, 1947, Zitiert nach: Friedrich Heyer, „Christengemeinschaft“. Theologische Realenzyklopädie Online. Berlin, New York: De Gruyter, 2010. https://www.degruyter.com/document/database/TRE/entry/tre.08_010_1/html. Accessed 2021-08-15.
  3. Helmut Zander: Anthroposophie in Deutschland. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007. S. 251.
  4. Arfst Wagner: Anthroposophen und Nationalsozialismus. Probleme der Vergangenheit und der Gegenwart. In: Flensburger Hefte, 3/91, Heft 32, Flensburg 1991, S. 45.
  5. Scharoun-Kirche Bochum, auch Johanneskirche genannt, Glockengarten, Einweihung 1966, nach den Entwürfen von Hans Scharoun, mit Kerzenständern von Wilhelm Wagenfeld, seit 2012 ein „National wertvolles Kulturdenkmal“ nach Richtlinien des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Online mit zahlr. Bildern (Memento desOriginals vom 22. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.scharoun-kirche.de. Vgl. Dietrich Scholle, Birgit Gropp Bearb.: Die Bauten von Hans Scharoun in Westfalen. Reihe: Westfälische Kunststätten, 120. Hg. und Verlag Westfälischer Heimatbund, Münster 2016 ISSN 0930-3952, S. 37–47 mit Abb.
  6. http://www.remid.de/remid_info_zahlen.htm
  7. http://www.religio.de/anthropo.html
  8. Nach Schroeder 2001: Die Christengemeinschaft, S. 136, 190 f.
  9. http://www.christengemeinschaft.ch/ (abgerufen am: 6. März 2012).
  10. The Seminary of the Christian Community in North America
  11. Schroeder 2001: Die Christengemeinschaft, S. 74. Dazu auch: Helmut Obst: Reinkarnation - Weltgeschichte einer Idee. München, C.H.Beck, 2009, S. 194.
  12. Religion für Einsteiger: Woran glauben Anthroposophen? Abgerufen am 14. August 2021.
  13. Schroeder 2001: Die Christengemeinschaft, S. 120.
  14. Hier und im Folgenden zitiert nach der Synopse von Erik Dilloo-Heidger (Credo S. 5–7)
  15. http://fvn-archiv.net/PDF/GA/GA343a.pdf#375
  16. Am 31. Mai 1949 hat der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland beschlossen, die Taufe der Christengemeinschaft nicht anzuerkennen. Am 9. März 1991 hat die römisch-katholische Kongregation für die Glaubenslehre beschlossen, dass die Taufe der Christengemeinschaft ungültig sei. Anderes könnte allenfalls für die seltene Nottaufe gelten, die durch Übergießen mit Wasser und mit der herkömmlichen Taufformel gespendet werden kann.
  17. Maarten Udo de Haes: Baptism in The Christian Community. Church and Membership
  18. Impressum | Die Christengemeinschaft international. Abgerufen am 15. August 2021.
  19. Judgement CASE OF VEREIN DER FREUNDE DER CHRISTENGEMEINSCHAFT AND OTHERS v. AUSTRIA des Europäischen Menschengerichtshofs, 2009 (englisch)
  20. Basler Zeitung vom 8. September 2010 Christengemeinschaft als Religionsgemeinschaft anerkannt
  21. Das Credo der Christengemeinschaft
  22. a b Materialdienst der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen. Stuttgart 1993, 267 u. a.
  23. a b Handbuch religiöse Gemeinschaften und Weltanschauungen, S. 279.
  24. www.christengemeinschaft.org: Gehört die Christengemeinschaft zur Ökumene?
  25. www.christengemeinschaft.org: Erkennt die Christengemeinschaft die Taufen anderer Kirchen an?
  26. Evangelischer Oberkirchenrat Stuttgart (Hrsg.): Zur Frage der Christlichkeit der Christengemeinschaft. Beiträge zur Diskussion. Markstein, Stuttgart 2004, S. 6
  27. Evangelisch-Lutherische Mariengemeinde Berlin | SELK - Evangelisch-Lutherische Mariengemeinde Berlin | SELK. Abgerufen am 31. Mai 2022. Die Evangelisch-Lutherische Mariengemeinde Berlin der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche zitiert hierin die trinitarische Taufformel, wie sie in der Taufe der Christengemeinschaft gesprochen wird.
  28. a b Lexikoneintrag über die Christengemeinschaft im Online-Lexikon der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Berlin: http://www.ezw-berlin.de/html/3_201.php
  29. z. B. Evangelischer Oberkirchenrat Stuttgart (Hrsg.): Zur Frage der Christlichkeit der Christengemeinschaft. Beiträge zur Diskussion. Markstein, Stuttgart 2004
  30. Siehe dazu den Vortrag von Rudolf Steiner vom 30. Dezember 1922
  31. In einer Besprechung mit den Lehrern des Freien christlichen Religionsunterrichtes in der Freien Waldorfschule Stuttgart sagte Steiner am 9. Dezember 1922: „Zur Anthroposophischen Gesellschaft steht die Christengemeinde in keinem anderen Verhältnis als der Katholizismus oder die Quäker“; zitiert nach stenografischen Aufzeichnungen Karl Schuberts
  32. Siehe dazu Forum Freier Christen Volker David Lambertz
  33. Hans-Werner Schroeder. Freies christliches anthroposophisches sakramentales Handeln heute? Zeitschrift Die Drei 2/1999 (https://diedrei.org/lesen/freies-christliches-anthroposophisches-sakramentales-handeln-heute)
  34. z. B. Rudolf Steiner zur Priestergemeinschaft bei der Gründung: „Rudolf Steiner: Was ich für nötig halte, ist dieses: Zunächst rein intellektuell gefaßt könnte mancher glauben, daß sich jemand [von der Gemeinschaft] trennen kann, indem er einfach nach der Trennung dasselbe weitermachen kann, was er innerhalb der Gemeinschaft gemacht hat. Nun ist dieses gegen die Überlieferung des Kultus. Die Erteilung des Rechtes, diesen Kultus auszuüben und ebenso das Sprechen aus der vermittelten Christus-Kraft, das zu diesem Kultus gehört, das muß als dasjenige angesehen werden, was zu dieser Gemeinschaft gehört. Also hat die Gemeinschaft das Recht, jedem das Recht abzusprechen, den Kultus auszuüben oder im Zusammenhang mit diesem Kultus zu lehren. Er kann natürlich lehren, aber nicht in Zusammenhang mit diesem Kultus.“ (Zitiert nach Rudolf Steiner, Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken III, (GA 344), Dornach 1994, S. 230.) Vgl. auch den Artikel über den „freien christlichen Impuls“ auf Anthrowiki: https://anthrowiki.at/Der_freie_christliche_Impuls
  35. Hach, Jürgen, 1980: Gesellschaft und Religion in der Bundesrepublik Deutschland, S. 112.
  36. https://www.philso.uni-augsburg.de/institute/philosophie/Personen/Lehrbeauftragte/neidhart/Downloads/SektenSondergruppen.pdf
  37. Die Christengemeinschaft International. [1] (abgerufen 29.01.22)
  38. Statista: Anzahl der Mitglieder der bedeutendsten Sekten in Deutschland im Jahr 2001. [2] (abgerufen 29.01.22)
  39. Birgit Lenz: Rechtliche Anerkennung von Sekten als Glaubensgemeinschaft. [3] (abgerufen 29.01.22)
  40. Claudia Becker: Die große Sehnsucht nach Spiritualität. [4] (abgerufen 29.01.22)
  41. Johannes Lenz: Die Christengemeinschaft; S. 3
  42. Die Briefschreiberin stellt durchgehend dar, dass sie aus religiösen Gründen keine Fluchtmöglichkeit, eigentlich erforderlich als getaufte Jüdin in der Christengemeinschaft, vor der nationalsozialistischen Verfolgung ergreifen will bzw. ergriffen hat; bei dem einzigen, verpatzten Fluchtversuch in die Schweiz bleibt offen, warum er scheiterte; später erklärt sie das Scheitern für richtig. Als ihr im Sammellager Drancy 1942/1943 bewusst wird, dass ihr Leidensweg in Auschwitz enden wird, ist sie bereits schwer krank und wird umgehend dorthin deportiert, mit dem Transport Nr. 47 am 11. Februar 1943. Zu diesem Transport siehe [5], einschl. Austausch der deutschen Behörden (z. B. Helmut Knochen, Carl Oberg, Heinz Röthke) dazu. Die Briefadressaten Marias stammen überwiegend ebenfalls aus der Christengemeinschaft. Buch mit zahlr. Anm. und Personenbeschreibungen, jedoch ohne kpl. Register

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