Chiclayo

Chiclayo
Chiclayo (Peru)
Chiclayo (Peru)
Chiclayo
Chiclayo auf der Karte von Peru
Koordinaten6° 45′ 50″ S, 79° 50′ 15″ W
Basisdaten
StaatPeru

Region

Lambayeque
ProvinzChiclayo
Stadtgründung16. Jh.
Einwohner270.208 (2017)
– im Ballungsraum552.508
Stadtinsignien
Detaildaten
Höhe27 m
Stadtgliederung29 distritos
Vorwahl74
ZeitzoneUTC−5
StadtvorsitzJanet Cubas
(2023–2026)
Websitewww.gobiernochiclayo.gob.pe gobiernochiclayo.gob.pe
Spitzname: La Ciudad de la Amistad (Die Stadt der Freundschaft)

Chiclayo (Muchik/Mochica Cɥiclaiæp[1]) ist eine Stadt im Nordwesten von Peru und Hauptstadt der Region Lambayeque in Südamerika. Die Stadt liegt im gleichnamigen Distrikt der Provinz Chiclayo. Die Einwohnerzahl beim Zensus 2017 betrug 270.208, 10 Jahre zuvor lag diese bei 260.794.[2] Im Ballungsraum von Chiclayo betrug die Einwohnerzahl 2017 552.508.[3]

Chiclayo ist zirka 20 km von der Pazifikküste an der Panamericana gelegen und besitzt einen Flughafen, der nach dem peruanischen Piloten und Kriegshelden Capitán José Abelardo Quiñones benannt ist. Die Stadt ist seit 1956 Sitz des Bistums Chiclayo.

Etymologie und Toponymie

Die Erwähnung des Namens ist bereits als Toponym in der deskriptiven Grammatik der Muchik-Sprache dokumentiert, die unter dem Titel Arte de la lengua yunga (1644) erschien. Sie wurde vom Pfarrvikar von Reque, Fernando de la Carrera Daza, Mitte das 17. Jahrhundert verfasst, wo er ihn in der von ihm entwickelten Orthographie als Cɥiclaiæp schrieb und dort dreimal erwähnte. Zunächst in einem Prolog, in dem er die Liste der Orte und Gemeinden aufführt, in denen Mochica noch gesprochen wurde.[1] Diese Schreibung spiegelt die Art und Weise wider, wie das Toponym im Mochica in der Region während der Kolonialzeit des Vizekönigreichs ausgesprochen wurde; die Rekonstruktion der genauen Laute, die durch die Carrera-Orthographie dargestellt werden, ist jedoch unter Fachleuten umstritten, einschließlich des Digraphs <cɥ> und des Vokals, der durch <æ> wiedergegeben wird. Zum Beispiel rekonstruiert José Antonio Salas *[tʲiklajɘ͡ʊp], und Rita Eloranta rekonstruiert *[ciklajɨp].[4]

Geschichte

Die Stadt wurde 1560 gegründet und am 18. April 1835 durch General Felipe Santiago de Salaverry zur Hauptstadt des Departamento Region Lambayeque bestimmt. Die Stadt trägt den Beinamen „Hauptstadt der Freundschaft“ („Capital de la amistad“).

Chiclayo stand lange im Schatten der ehemaligen Provinzhauptstadt Lambayeque, bevor es im 19. Jh. einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte. Einen Bahnanschluss erhielt die Stadt 1871 durch die normalspurige Bahnstrecke Eten–Ferreñafe. Seit 1874 bestand von hier eine Zweigstrecke nach Pátapo. Dieses kleine Netz wurde in den 1970er Jahren abschnittsweise aufgegeben.[5] Im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts erhielt die Stadt einen weiteren, aber schmalspurigen Eisenbahnanschluss an den Pazifik-Hafen Pimentel. Diese Strecke wurde 1916 durch die ebenfalls schmalspurige Bahnstrecke Pimentel–Pucalá über Chiclayo ersetzt, die bis 1982 betrieben wurde.[6]

Im November 2007 entdecken Archäologen bei Chiclayo circa 4000 Jahre alte Wandmalereien. Es handelt sich um die ältesten Malereien, die in Amerika bislang entdeckt wurden.

Wirtschaft

Die Stadt liegt inmitten eines intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebietes (bewässert vom Tinajones-Stausee). Chiclayo ist der nördliche Schwerpunkt der Zuckerrohr-Verarbeitung und ein Stützpunkt der Milchwirtschaft. Hier wird die Milch verarbeitet, die im kühlen Klima des in den Anden gelegenen Cajamarca-Tals produziert wird. Weitere Anbauprodukte der Umgebung Chiclayos sind Baumwolle und Reis.

Sehenswertes nahe der Stadt

In der Umgebung von Chiclayo befinden sich zahlreiche Pyramiden der Mochica-Kultur. Neben zwei Pyramiden im Ort Sipán 30 km östlich von Chiclayo (Huaca Rajada) wurden bedeutende Königsgräber der Mochica-Kultur angelegt. Seit 1987 wurden dort 16 Gräber mit wertvollen Beigaben ausgegraben, die u. a. aus Gold, Silber, Muscheln, Lapislazuli und Ton hergestellt wurden. Die neuesten Grabfunde sind vor Ort in Sipán im Museo del Sitio ausgestellt, die spektakulären ersten Funde, u. a. der Herr von Sipán, sind im Museo Tumbas Reales del Señor de Sipán ausgestellt, das sich in Chiclayos nördlichem Nachbarort Lambayeque befindet.

In Lambayeque ist auch das Museum Brüning, das eine Sammlung altperuanischer Funde zeigt, die hauptsächlich aus den Pyramiden von Túcume stammen.

Bekannte Personen

Söhne und Töchter der Stadt

Mit der Stadt verbunden

  • Leo XIV. (* 1955), Papst, war 2015–2023 Bischof von Chiclayo

Galerie

Klimatabelle

Chiclayo
Klimadiagramm
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_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Chiclayo
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Mittl. Tagesmax. (°C)28303028272524232424252726,2
Mittl. Tagesmin. (°C)19202019171615151515161717
Niederschlag (mm)6518851001335Σ55
Regentage (d)114200000000Σ8
Luftfeuchtigkeit (%)73747475768079778080797676,9

Einzelnachweise

  1. a b Fernando de la Carrera Daza: Arte de la Lengua Yunga de los valles del Obispado de Truxillo del Peru, con un Confessonario, y todas las Oraciones Christianas, traducida en la lengua, y otras cosas. 1. Auflage. I. de Contreras, Lima 1644, S. 128–129 (spanisch, google.com [abgerufen am 13. September 2025]).
  2. Peru: Region Lambayeque – Provinzen & Orte. www.citypopulation.de, abgerufen am 19. Dezember 2019 (spanisch).
  3. Perú: Perfil Sociodemográfico. (PDF, 27,4 MB) Instituo Nacional de Estadistica e Informatica (INEI), August 2018, abgerufen am 19. Dezember 2019 (spanisch).
  4. Rita Eloranta-Barrera Virhuez: Mochica: grammatical topics and external relations (= LOT Dissertations series). LOT, Amsterdam 2020, ISBN 978-94-6093-348-6 (englisch, lotpublications.nl [abgerufen am 22. August 2025]).
  5. Robert D. Whetham: Railways of Peru. Volume 1: The Northern Lines. Trackside Publications, Skipton 2007. Ohne ISBN, S. 28–31.
  6. Robert D. Whetham: Railways of Peru. Volume 1: The Northern Lines. Trackside Publications, Skipton 2007. Ohne ISBN, S. 22–27.

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