Chaldo-Assyrer

Chaldo-Assyrer[1][2] ist eine Sammelbezeichnung für die christlich-assyrische beziehungsweise aramäische Bevölkerung des syrisch-mesopotamischen Raumes.

Mit diesem vereinheitlichenden Namen verlangten Vertreter dieser Volksgruppe nach dem Völkermord an den syrischen Christen auf der Friedenskonferenz in Paris von 1920 Rechte auf Selbstbestimmung in ihren ursprünglichen Siedlungsgebieten.

Der Begriff Chaldo-Assyrer wurde nach dem Sturz Saddam Husseins 2003 in der Verfassung Iraks als Sammelbegriff für jene christlichen Minderheiten im Irak geschaffen, die entweder einen Dialekt des Aramäischen (Syrisch) sprechen oder deren Vorfahren einen solchen sprachen und deren heute lebende Nachkommen zum Teil sprachlich arabisiert wurden.

In der gegenwärtigen irakischen Verfassung sind die Chaldo-Assyrer als Minderheit mit ihrer Sprache anerkannt, doch ihre nationalen Rechte werden als Völkerschaft dadurch nicht gewährt. Sie verfügen im Irak über mehrere Parteien und in Europa und in den USA über mehrere Exil- und Kulturorganisationen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Harald Suermann: Christen im Irak. In: Andreas Müller (Hrsg.): Das Kreuz unter dem Halbmond. Orientalische Christen im Angesicht des „Arabischen Frühlings“ (= Studien zur Orientalischen Kirchengeschichte). Lit Verlag, Berlin/Münster 2014, ISBN 978-3-643-12753-2, S. 130–150, hier S. 135 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Christian B. Schäffler: Werden die einheimischen Christen im Irak überleben? Ein Bericht über die Lage der Chaldo-Assyrer. Adventistischer Pressedienst, 9. Mai 2004.