Carlos Moedas

Carlos Moedas (2016)

Carlos Manuel Félix Moedas (* 10. August 1970 in Beja) ist ein portugiesischer Politiker der portugiesischen Partido Social Democrata (PSD). Er diente als Staatssekretär im Kabinett Passos Coelho[1] und war vom 1. November 2014 bis 30. November 2019 EU-Kommissar für Forschung, Wissenschaft und Innovation in der Kommission Juncker.

Biografie

Jugend und Studium

Carlos Moedas ist das jüngste Kind des Journalisten und Kommunisten José Moedas und einer Erzieherin. Er verbrachte seine Kindheit und Jugend in Beja im Alentejo. Nach der Schulzeit ging er mit 18 Jahren nach Lissabon und studierte Bauingenieurwesen am Instituto Superior Técnico in Lissabon, beendete jedoch sein letztes Studienjahr 1993 als Erasmus-Student an der École des Ponts ParisTech in Paris.

Berufliche Karriere

Bei der Suez Lyonnaise des Eaux-Gruppe in Frankreich startete er das Berufsleben und arbeitete dort bis 1998. In jener Zeit lernte er auch seine Frau Céline Abdecassis kennen. Gemeinsam gingen sie 1998 in die USA. Während seine Frau in New York City arbeiten ging, durchlief Carlos Moedas die Harvard Business School und machte 2000 einen MBA.[2]

Anschließend kehrte Moedas nach Europa zurück, wo er zunächst in London bei Goldman Sachs auf dem Gebiet Fusionen und Übernahmen einen Job bekam, später dann bei Deutsche Bank am Aufbau der Eurohypo Investment Bank mitwirkte. Nach zehn Jahren im Ausland kehrte Moedas zurück in seine portugiesische Heimat und arbeitete bei Aguirre Newman, einem Investmentberater für Immobilien, als Geschäftsführer. Vier Jahre später startete er seine eigene Kapitalanlagegesellschaft Crimson Investment Management.[3]

Politische Karriere

Nach den Parlamentswahlen 2011 in Portugal nahm ihn Ministerpräsident Pedro Passos Coelho als seinen Staatssekretär in die Regierung auf, wo er schnell einer der wichtigsten Vertreter der portugiesischen Regierung in Gesprächen mit der Delegation der sogenannten „Troika“ wurde. Diese bestand aus Europäischer Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds und handelte das portugiesische Rettungsprogramm aus, welches im Mai 2014 endete.

Am 1. August 2014 wurde Carlos Moedas von Regierungschef Pedro Passos Coelho als Vertreter Portugals in die Kommission Juncker der Europäischen Kommission vorgeschlagen[4] und am 10. September 2014 als EU-Kommissar für Forschung, Wissenschaft und Innovation berufen.[5] Dieses Amt trat er an 1. November 2014 an. Mit Antritt der Kommission von der Leyen am 1. Dezember 2019 schied er aus dem Amt aus.

Privatleben

Moedas ist katholisch und seit 2000 mit der Französin Céline Abecassis verheiratet,[6] sie ist Dozentin an der Katholischen Universität in Lissabon. Sie haben zusammen drei Kinder.

Auszeichnungen

Weblinks

Commons: Carlos Moedas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.portugal.gov.pt/en/the-ministries/secretary-of-state-to-the-prime-minister/know-the-team/secretaries-of-state/carlos-moedas.aspx
  2. Biography in the Centre for European Studies@1@2Vorlage:Toter Link/thinkingeurope.eu (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Archivlink (Memento des Originals vom 12. November 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/crimson.pt
  4. http://www.europeanvoice.com/article/portugal-nominates-moedas-for-commission/
  5. http://ec.europa.eu/about/juncker-commission/commissioners-designate/index_en.htm
  6. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 10. August 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.clsbe.lisboa.ucp.pt

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Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
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Interimspange: "Verdienstorden" (Portugal) in 5 Sufen, hier Stufe 2 "Großkomtur".
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Autor/Urheber: Jennifer Jacquemart, Lizenz: CC BY 2.0
Carlos Moedas, Member of the European Commission in charge of Research, Science and Innovation