Carl Wilhelm Zimmermann

Carl Wilhelm Zimmermann (* 3. Oktober 1782 in Darmstadt; † 14. September 1856 ebenda) war Finanzminister des Großherzogtums Hessen und kurzzeitig Präsident des Gesamtministeriums.

Leben

Familie

Seine Eltern waren der Präsident der Finanzkammer Ernst Wilhelm Zimmermann (1752–1820) und dessen Ehefrau Sophie Louise Sabine Friederike, geborene von Hert (1759–1826).

Carl Wilhelm Zimmermann heiratete am 13. September 1808 in Darmstadt Johanna Margarethe Fritsch[1] oder Tritsch[2] (1790–1857[3] oder 1871[4]), Tochter des Gastwirts Johann Peter Fritsch (oder Tritsch).

Aus der Ehe gingen hervor:

  • Emma (1809–1887), verheiratet mit dem großherzoglich hessischen Geheimen Finanzrat Heinrich Rothe (1794–1848). Deren Sohn Karl Rothe wurde ebenfalls Staatsminister des Großherzogtums Hessen.
  • Marie (1818–1901) heiratete 1845 den späteren preußischen Generalleutnant Kasimir von Dewall.

Beruf und Politik

Zimmermann studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Gießen und Göttingen. 1802 legte er die Fakultätsprüfung in Gießen ab und erhielt eine Stelle als Sekretariatsakzessist bei der Regierung in Darmstadt.[5] 1803 wurde er Assessor und Generalkassierer der Rentkammer der Provinz Starkenburg[6] und erhielt 1809 den Titel „Hofkammerrat“.[7] 1815 wurde er „Regierungsrat“, ab 1821 bis 1830 Direktor der Hauptstaatskasse des Großherzogtums Hessen.[8] Zugleich war er bis 1830 Oberhofmarschall[9] von Ludewig I., der in diesem Jahr starb. 1830[10] oder 1831[11] wurde er Ministerialrat im Finanzministerium, 1845 dann dessen Präsident (Finanzminister).[12] Ab 1833[13] oder 1834[14] war er zugleich Mitglied des Staatsrats des Großherzogtums Hessen. 1833 bis 1837 war er „nebenher“ gleichzeitig noch Intendant des Hoftheaters in Darmstadt.[15] Von 1845[16] oder 1848[17] bis 1856 war er Präsident des Staatsrates.

Am 10. Dezember 1847 ernannte ihn Großherzog Ludwig II. zum Mitglied auf Lebenszeit in der Ersten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen[18], der er aber nur bis 1849 angehörte, als eine geänderte Zusammensetzung der ersten Kammer dazu führte, dass die auf Lebenszeit ernannten Mitglieder ausschieden.

Vom 2. Juni 1848[19] bis zum 16. Juli 1848[20] war er – zugleich immer noch Finanzminister – in Nachfolge von Heinrich von Gagern, der am 19. Mai 1848 zum Präsidenten der Frankfurter Nationalversammlung gewählt worden war, Vorsitzender des Gesamtministeriums (Ministerpräsident). Als Ministerpräsident folgte ihm Heinrich Karl Jaup. Als er am 8. November 1848 auch als Finanzminister ausschied, folgte ihm in dieser Funktion Ludwig Friedrich Carl Schenck zu Schweinsberg. Zum 1. April 1856 wurde er endgültig in den Ruhestand versetzt[21], ein halbes Jahr später starb er.

Ehrungen

  • 1829 Geheimrat[22]
  • 1836 Kommandeurkreuz II. Klasse des Ludewigsordens[23]
  • 1844 Geheimer Staatsrat[24]
  • 1844 Kommandeurkreuz I. Klasse des Ludewigsordens[25]
  • 1852 Großkreuz des Verdienstordens Philipps des Großmütigen[26]

Literatur

  • Eckhart G. Franz: Hessen-Darmstadt 1820–1935. In: Klaus Schwabe (Hg.): Die Regierungen der deutschen Mittel- und Kleinstaaten. 1815–1933 (= Deutsche Führungsschichten in der Neuzeit. Band 14 = Büdinger Forschungen zur Sozialgeschichte. Band 18). Boldt, Boppard am Rhein 1983. ISBN 3-7646-1830-2, S. 303.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index. (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 424.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 1026.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. So: Arcinsys (Weblinks).
  2. So: Lagis (Weblinks).
  3. So: Arcinsys (Weblinks).
  4. So: Lagis (Weblinks).
  5. Lagis (Weblinks).
  6. Lagis und Arcinsys (Weblinks).
  7. Lagis (Weblinks).
  8. Lagis und Arcinsys (Weblinks).
  9. Lagis (Weblinks).
  10. So: Arcinsys (Weblinks).
  11. So: Lagis (Weblinks).
  12. Lagis und Arcinsys (Weblinks).
  13. So: Arcinsys (Weblinks).
  14. So: Lagis (Weblinks).
  15. Lagis (Weblinks).
  16. So: Arcinsys (Weblinks).
  17. So: Lagis (Weblinks).
  18. Ernennungen in Beziehung auf den Landtag. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 1 vom 4. Januar 1848, S. 6.
  19. Dienstnachrichten. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 28 vom 13. Juni 1848, S. 181.
  20. Dienstnachrichten. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 34 vom 19. Juli 1848, S. 204.
  21. Arcinsys (Weblinks).
  22. Lagis und Arcinsys (Weblinks).
  23. Lagis und Arcinsys (Weblinks).
  24. Lagis und Arcinsys (Weblinks).
  25. Lagis und Arcinsys (Weblinks).
  26. Arcinsys (Weblinks).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Coa Germany State Hessen History.svg
The Coat of arms of Hessen