Cailaco

Verwaltungsamt Cailaco
Im Suco Genu Lai
VerwaltungssitzMarko (Meligo)
Fläche208,02 km²[1]
Einwohnerzahl10..328 (2022)[2]
SucosEinwohner (2022)[2]
Atudara1.666
Dau Udo343
Goulolo921
Guenu Lai829
Manapa1.222
Meligo2.909
Purugua1.451
Raiheu987
Übersichtskarte
Verwaltungsgliederung von Cailaco
Cailaco (Osttimor)

Cailaco (Kailako, Kailaku) ist ein osttimoresisches Verwaltungsamt (portugiesisch Posto Administrativo) in der Gemeinde Bobonaro.

Geographie

Blick auf den Berg Leolaco, mit dem Bulobo, der Grenze zwischen den Verwaltungsämtern Cailaco (links) und Mailana (rechts).

Bis 2014 wurden die Verwaltungsämter noch als Subdistrikte bezeichnet.

Das Verwaltungsamt Cailaco liegt im Nordosten der Gemeinde Bobonaro. Es wird im Nordosten zum größten Teil vom Fluss Marobo zur Gemeinde Ermera begrenzt, im Nordwesten liegt am anderen Ufer des Nunura das Verwaltungsamt Atabae, im Südwesten und Süden befindet sich das Verwaltungsamt Maliana, jenseits des Nunura-Zuflusses Bulobo und südöstlich, jenseits des Babonasolan (einem Zufluss des Marobo), liegt das Verwaltungsamt Bobonaro. Mehrere Flüsse entspringen in Cailaco und fließen nach Westen in den Nunura oder nach Osten in den Marobo ab. Alle Flüsse gehören zum Flusssystem des Lóis.[3][4] Der höchste Berg der Region ist der Leolaco (auch Foho Cailaco) mit 1913 m, im Süden Cailacos. Nördlich von ihm liegt der Lesululi, mit 1242 m der zweithöchste Gipfel.[3][5]

Cailaco hat eine Fläche von 208,02 km²[1] und teilt sich in acht Sucos: Atudara, Dau Udo (Daudo, Dau Udu), Goulolo, Guenu Lai (Guenolai), Manapa, Meligo (Miligo), Purugua (Purogoa, Purugoa) und Raiheu (Raeheu). Der Verwaltungssitz vom Verwaltungsamt Cailaco liegt im Ort Marko im Suco Meligo.[6][7] Da in Osttimor die Verwaltungseinheiten oft denselben Namen wie ihre Hauptorte haben, wird auch Marko immer wieder in Berichten als Cailaco bezeichnet. Ältere Karten verzeichnen den Ort Cailaco in das Zentrum des Verwaltungsamtes im Suco Atudara[4][8][9] beziehungsweise in den Suco Guenu Lai.[10] An beiden Stellen bestehen aber keine Siedlungen.

Einwohner

Präsentation von landwirtschaftlichen Erzeugnissen aus Meligo

In Cailaco leben 10.328 Einwohner (2022), davon sind 5.239 Männer und 5.089 Frauen. Im Verwaltungsamt gibt es 2.105 Haushalte.[2] Der Altersdurchschnitt beträgt 18,5 Jahre (2010,[12] Nun sind es 208,02 km². 2004: 18,6 Jahre[13]). Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher der Nationalsprache Kemak. Hier hat die Ethnie der Kemak eines ihrer Zentren in Osttimor.[13] Als Zweitsprache ist die Amtssprache Tetum weit verbreitet. Bahasa Indonesia wurde während der Besatzungszeit verwendet, die Älteren sprechen noch Portugiesisch. Dieses wird auch in den Schulen unterrichtet.[14]

Geschichte

Die Belagerung Cailacos 1726 (Ausschnitt des Planta de Cailacao)
Zwei Frauen aus Cailaco, Álbum Fontoura, vor 1940

Cailaco war eines der traditionellen Reiche Timors, die von einem Liurai regiert wurden. Es erscheint auf einer Liste von Afonso de Castro, einem ehemaligen Gouverneur von Portugiesisch-Timor, der im Jahre 1868 47 Reiche aufführte.[15][16] Das Reich war in einen Ost- und einen Westreich geteilt, die von zwei Brüdern regiert wurden. Der jüngere Bruder regierte als König des Ostens (tata-bei lelosae), der ältere als König des Westens (tata-bei lelotu).[17]

1719 vereinbarten mehrere timoresische Herrscher (Liurai) ein Bündnis gegen die Portugiesen; der Beginn der Cailaco-Rebellion. Cailaco wurde zum Hauptquartier der Rebellen. Im Marobotal mit den Flüssen Marobo und Lóis lebten damals relativ isoliert 40.000 Menschen. 1726 entsandte der portugiesische Gouverneur António Moniz de Macedo Truppen aus Dili und Batugade gegen die Pedras de Cailaco (Felsen von Cailaco). Die Steilwände des Leolaco boten dem Reich von Cailaco eine natürliche Festung und galten als uneinnehmbar. Am 23. Oktober versammelten die Portugiesen am Fuße des Berges insgesamt 4.000 Mann, zu denen auch Topasse und verbündete Timoresen gehörten. Nach 40 Tagen mussten sie aber im Dezember die Belagerung aufgeben, auch wegen schwerer Regenfälle.[18]

Während der Rebellion in Cowa (1868–1871) unterstützte Cailaco die portugiesische Kolonialmacht mit eigenen Kriegern. Bei der Rebellion von Manufahi (1911/1912) stand Cailaco aber auf Seiten der Aufständischen.[18]

Cailaco war 1976 ein Rückzugsgebiet der FALINTIL, die gegen die indonesischen Invasoren kämpfte. Hier gründete sie eine base de apoio, eine Widerstandsbasis, die Zuflucht für Flüchtlinge aus Cailaco, Hatulia, Letefoho, Maubara und Atabae bot. Später wurde die Basis von den Indonesiern zerstört.[19]

1999 kam es im ganzen Land zu gewaltsamen Übergriffen auf die Zivilbevölkerung durch die indonesische Streitkräfte und mit ihnen verbündete Milizen. Nach einem Hinterhalt, in dem indonesische Soldaten und Halilintar-Milizionäre am 12. April 1999 in Purugua geraten waren, wurden mehrere Osttimoresen in Cailaco hingerichtet. Im Laufe der folgenden zwei Wochen wurden durch pro-indonesische Milizen und Soldaten hunderte Einwohner misshandelt, Hütten niedergebrannt, Frauen und Mädchen vergewaltigt und 20 Menschen getötet.[20] Die Bewohner der Sucos Dau Udo, Goulolo und Raiheu (etwa 2000 Menschen) wurden gezwungen ihr Heim zu verlassen und sich unter der Kontrolle der indonesischen Armee niederzulassen. Männer wurden gezwungen der neuen Miliz Guntur Merah Putih beizutreten.[21]

Politik

Administrator Alfredo M. da Costa (2013)

Der Administrator des Verwaltungsamts wird von der Zentralregierung in Dili ernannt. 2015/2016 war dies Alfredo Moniz da Costa.[22][23] 2021 wurde Alfredo Meta Dao zum Administrator ernannt.[24] Am 29. Januar 2024 wurde Rodolfo da Cruz zum Administrator ernannt.[25]

Wirtschaft

81 % der Haushalte in Cailaco bauen Reis an, 83 % Kokosnüsse, 86 % Mais, 81 % Maniok, 71 % Gemüse und 47 % Kaffee.[26]

Persönlichkeiten

Commons: Cailaco – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Direcção-Geral de Estatística:Ergebnisse der Volkszählung von 2015 (Memento vom 17. Oktober 2020 im Internet Archive), abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b c Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
  3. a b Direcção-Geral de Estatística: Atlas der Gemeinde Bobonaro, abgerufen am 25. September 2022.
  4. a b Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  5. Peakvisor: Foho Lesoluli, abgerufen am 19. Oktober 2024.
  6. UNMIT:Timor-Leste District Atlas Version 02, August 2008 (Memento vom 8. November 2012 im Internet Archive; PDF; 522 kB)
  7. Jornal da República:Diploma Ministerial n.o 24/2014 de 24 de Julho – Orgânica dos Postos Administrativos (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  8. Landkarte von Osttimor 1 (Memento vom 10. September 2014 im Internet Archive)
  9. Landkarte von Osttimor 2 (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  10. Fallingrain.com: Directory of Cities, Towns, and Regions in East Timor
  11. a b Seeds of Life
  12. Direcção Nacional de Estatística:2010 Timor-Leste Polulation and Housing Census – Data sheet (Memento vom 12. August 2011 im Internet Archive; PDF; 2,55 MB, englisch)
  13. a b Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004 (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive) (PDF; 14 MB)
  14. Bobonaro District Development Plan 2002/2003 (Memento vom 28. März 2009 im Internet Archive) (PDF-Datei; 566 kB)
  15. oecussi.no.sapo.pt:Um pouco de história – História de Timor (Memento vom 13. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
  16. East Timor – PORTUGUESE DEPENDENCY OF EAST TIMOR (Memento vom 21. Februar 2004 im Internet Archive)
  17. graduateinstitute.ch:Traditional Power Structures and Local Governance in East Timor (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive; PDF; 5,29 MB)
  18. a b UTL:History of Timor (Memento vom 24. März 2009 im Internet Archive; PDF; 805 kB)
  19. cavr-timorleste.org:Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine (Memento vom 28. November 2015 im Internet Archive; PDF; 1,3 MB). Aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  20. Chega! – Abschlussbericht der Empfangs-, Wahrheits- und Versöhnungskommission von Osttimor (CAVR), S. 1068–1070.
  21. Masters of Terror: LtCol (Cav) Burhanuddin Siagian, abgerufen am 1. Dezember 2024.
  22. Jornal da República: RESOLUÇÃO DO GOVERNO N.º 34/2016 de 12 de Outubro, abgerufen am 12. Januar 2024.
  23. Ministério da Administração Estatal:Administração Municipal (Memento vom 1. Juni 2016 im Internet Archive)
  24. Jornal da República: DESPACHO Nº 49 / M - MAE / IX / 2021, 1. September 2021, abgerufen am 22. Dezember 2023.
  25. Jornal da República: DESPACHO N.º 12 / M-MAE / I / 2024 – Nomeação dos Secretários Municipais, dos Diretores dos Serviços Municipais e dos Administradores dos Postos Administrativos da Autoridade Municipal de Bobonaro, 29. Januar 2024, abgerufen am 23. Juli 2024.
  26. Direcção Nacional de Estatística:Population and Housing Census of Timor-Leste, 2010 – Volume 4: Suco Report (Memento vom 9. April 2015 im Internet Archive; PDF; 9,35 MB, englisch)

Koordinaten: 8° 54′ S, 125° 17′ O

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2021-04-24 Genulai 2.jpg
MOP IGE-IP apoio serviço emergência ih

Municipio Bobonaro,Posto administrativo Cailaco, Bilimau, Apoio Comunidade Ke'e(surplus common excavation) kanal irigasaun Bilimau nebe mak hetan estragus husi udan boot, iha 4/04/2021, ho distansia 70m, ho nune agora dadauk bele asesu ona be ba natar, serviso ne halo iha suco Genulai. MOP IGE IP mantein apoio ita nia comunidades. Bobonaro 23-04-2021: Institutu Gestaun do Ekipamento, hanesan Institutu Publiku ida (IGE-IP) nebe mak hamahan an iha Ministerio Obras Publicas, lideradu husi Excia Arq. Salvador Eugenio Soares dos Reis Pires, Ministro das Obras, iha VIII Governo Constitucional nia laran sempre fo atensaun no tau prioridade ba'a fatin sira nebe mak risku hodi hamosu Inundasaun ba'a Komunidade sira.

MOP IGE- IP, Servisu ne'e hetan orientasaun husi S. Exa, Ministru Obras Públikas (MOP), Arq. Salvador Eugénio Soares dos Reis Pires.
Cailaco pa.png
Karte des Verwaltungsamtes Cailaco
16820 - Cailaco.jpg
Album Fontoura
Cailaco-Alfredo da Costa.jpg
Alfredo da Costa, Administrator des Subdistrikts Cailaco
View towards Mt Caelaco, Maliana and Loes River, 27 Sep 2010.jpg
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Blick auf den Berg Leolaco, mit dem Bulobo, einem Nebenfluss des Loís und Grenze zwischen den Subdistrikten Cailaco (links) und Mailana (rechts).
Temperature 2000 CAILACO.jpg
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Jahresdurchschnittstemperatur im Subdistrikt Cailaco (2000).
2021-10-16 Meligo 1.jpg
SEII HAMUTUK HO PARSEIRU SIRA KOMEMORA LORON INTERNASIONÁL FETO RURÁL IHA SUKU MELIGO

BOBONARO, 15-10-2021-Mundu tomak nune’e mós Timor-Leste ohin (loron 15 fulan outubru) komemora loron Internasionál Feto Rurál hodi valoriza papél feto rurál sira iha hasa’e dezenvolvimentu agrikultura, suku rezilénsia ai-han no hamenus kiak iha área rurál. Atu valorize loron importante feto sira iha área rurál Sekretária Estadu ba Igualdade no Inkluzaun (SEII), Sra. Maria José da Fonseca Monteiro de Jesus ho reprezentante instituisaun governu no parseria bilaterál no multilaterál sira hamutuk ho komunidade Postu Administrativu Cailaco komemora loron Internasionál Feto Rurál ho Tema: “Dezenvolve Feto Rurál Atu Asegura Ai-han Di’ak ba Ema Hotu” iha Administrasaun Postu Administrativu Cailaco. Objetivu hosi komemorasaun ne'e atu hasa'e konxiénsia ema hotu nian kona-ba kontribuisaun feto rurál sira iha Dezenvolvimentu sira nia suku no papél importante hirak ne'ebé sira halo hodi hasa'e produsaun agrikultura, prepara ai-han di'ak ba ema hotu no kontribuisaun sira nia ba hamenus ki'ak iha rai-laran. Sekretária Estadu ba Igualdade no Inkluzaun iha nia intervensaun hateten katak, liuhosi komemorasaun loron internasionál feto rurál ita hakarak atu hasa’e konxiénsia luta maluk feto iha área rurál, ita hakarak hasa’e konxiénsia kona-ba nesesidade oioin ne’ebé sira iha, nesesidade ne’ebé hanesan ho maluk maluk feto sira iha urbana. “Ohin loron ita komemorasaun loron internasionál feto rurál, ita hakarak atu timoroan hotu iha área geográfika ida-ne’ebé de’it atu nia feto ka mane, portadora defisiénsia ka lae, maluk sira hosi komunidade LGBTQI, ita hakarak ema hotu iha timór bele goza sira-nia moris hanesan timoroan ne’ebé livre no la hetan diskriminasaun. Ita hakarak asegura fornesimentu serbisu oioin ne'ebé fornese ba timoroan tenke fó oportunidade hanesan ba timoroan hotu atu asesu no la hetan diskriminasaun ho baze iha saida de’it,” dehan Maria José da Fonseca Monteiro de Jesus. Iha sorin seluk, reprezentante Prezidente Autoridade Munisípiu Bobonaro, Diretora Serbisu Munisipál Asaun Sosiál, Sra. Eurosia Maria M. D. Sarmentu, iha nia intervensaun hateten katak partisipasaun feto rurál importante tebes iha sósiu-ekonómiku, agrikultura no dezenvolvimentu investimentu. “atu fó hanoin ba inan-feto sira hotu katak partisipasaun feto rurál importante tebes ba iha dezenvolvimentu investimentu. Partisipasaun Feto rurál importante tebes iha dezenvolvimentu ekonómiku, agrikultura no investimentu iha área rurál sira”, tenik Diretora Eurosia. "Ami kontente tanba bele ona hili Postu Cailaco atu komemora loron Internasionál feto rurál no ami kontente tanba ami nia produtu lokál ohin folin di'ak". "Hein katak eventu hanesan ne'e bele halo nafatin iha ami nia fatin", dehan Maria Gomes, komunidade feto rurál ida-ne'ebé fa'an produtu lokál iha komemorasaun refere. Atividade ne’ebé hala’o hodi komemora loron internasionál feto rurál ne’e maka publikasaun ba loron refere iha mídia sira, espozisaun ba produtu ai-han lokál no iha mós sesaun diálogu ho komunidade sira ne’ebé aprezenta hosi oradór/ora sira hanesan Reprezentante feto rurál ho nia tópiku Impaktu Programa sira kona-ba hakbiit Feto Rurál, Diretór-Jerál SEII Sr. Armando da Costa ho tópiku Investimentu Inkluzivu, reprezentante SEKOOP ko’alia kona-ba polítika Setór Kooperativa ba Feto Rurál, Prezidente Konsellu Administrasaun BNCTL Sr. Brígidio de Sousa hato’o kona-ba Investimentu Kooperativa ba Feto Rurál, reprezentante MAP nian ko’alia kona-ba Investimentu ba Ekonomia Rurál liuhosi hasa’e Produsaun Ai-han Lokál, ba polítika MAP no Deklarasaun Maubisse Faze Daruak.

Partisipa iha eventu ne’e mai hosi reprezentante Veteranu/a, Komandante PNTL Bobonaro, ONG nasionál no Internasionál, instituisaun governu, relijiozu, komunidade no inan feton iha área rurál iha Postu Cailaco.
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Jährliche Regenfallmenge im Subdistrikt Cailaco (2000)