Cabernet Dorsa

Cabernet Dorsa
ZuchtnummerWe 71-817-92
Cabernet Dorsa
ArtEdle Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera)
Beerenfarbeschwarz
Verwendung
HerkunftDeutschland
ZüchterHelmut Schleip Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau
Züchtungsjahr1971
VIVC-Nr.20002
Abstammung

Kreuzung aus
Blaufränkisch × Dornfelder

Liste von Rebsorten

Cabernet Dorsa ist eine deutsche gezüchtete Rotweinsorte. Sie entstand aus einer Kreuzung der Sorten Blaufränkisch und Dornfelder. Die ursprünglichen Angaben der Züchter Helmut Schleip und Bernd H.E. Hill, es handele sich um eine Kreuzung von Dornfelder und Cabernet Sauvignon, konnten in der Zwischenzeit durch eine DNA-Analyse widerlegt werden.[1]

Sie wurde 1971 von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg vorgestellt. 33 Jahre später erfolgte der Eintrag in die Sortenliste. In Deutschland war im Jahr 2007 eine Fläche von 222 Hektar (das sind 0,2 % der deutschen Rebfläche)[2] mit der Rebsorte Cabernet Dorsa bestockt. Dabei nimmt die Fläche schon seit einigen Jahren zu. Im Jahr 2006 waren 214 Hektar[3] Anbaufläche bestockt, nachdem im Jahr 2004 erst 162 Hektar[4] erhoben wurden. Die Rebsorte verfügt über eine gute Winterhärte, erzielt höhere Mostgewichte als der Dornfelder oder der Spätburgunder, und der Rotwein eignet sich für den Ausbau im kleinen Holzfass, dem Barrique. Kleinere Bestände sind auch in der Schweiz bekannt (20,4 Hektar, Stand 2007, Quelle: Office fédéral de l'agriculture OFAG[5])

Siehe auch den Artikel Weinbau in Deutschland und Weinbau in der Schweiz sowie die Liste von Rebsorten.

Aus der gleichen Kreuzung entstammen die Rebsorten Acolon und Cabernet Dorio. Cabernet Dorsa ist eine Varietät der Edlen Weinrebe (Vitis vinifera). Sie besitzt zwittrige Blüten und ist somit selbstfruchtend. Beim Weinbau wird der ökonomische Nachteil vermieden, keinen Ertrag liefernde männliche Pflanzen anbauen zu müssen.

Verbreitung

Die Rebflächen in Deutschland verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Anbaugebiete:

WeinbaugebietRebfläche (Hektar)
Ahrunter 0,5
Baden33
Franken20
Hessische Bergstraßeunter 0,5
Mittelrheinunter 0,5
Mosel2
Nahe6
Pfalz78
Rheingauunter 0,5
Rheinhessen51
Saale-Unstrut3
Sachsenunter 0,5
Stargarder Land-
Württemberg29
TOTAL Deutschland 2007222

Quelle: Rebflächenstatistik vom 13. März 2008, Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2008 in Beschreibende Sortenliste des Bundessortenamtes 2008, Seite 198ff.[6]

Einzelnachweise

  1. “Die Kreuzungseltern deutscher Rebenneuzüchtungen im Fokus – Was sagt der genetische Fingerabdruck”, von Erika Maul, Fritz Schumann, Bernd H.E. Hill, Frauke Dörner, Heike Bennek, Valérie Laucou, Jean-Michel Boursiquot, Thierry Lacombe, Eva Zyprian, Rudolf Eibach und Reinhard Töpfer; in „Deutsches Weinjahrbuch 2013“ (64. Jahrgang) – Seite 128 bis 142, ISBN 978-3-8001-7783-7
  2. Deutsches Weininstitut: Statistik 2008/2009. Mainz 2008 (deutscheweine.de (Memento vom 23. März 2012 im Internet Archive) [PDF; 454 kB]).
  3. Deutsches Weininstitut: Statistik 2007/2008. Mainz 2007 (deutscheweine.de (Memento vom 20. September 2008 im Internet Archive) [PDF; 430 kB]).
  4. Deutsches Weininstitut: Statistik 2004/2005. Mainz 2004 (deutscheweine.de (Memento vom 20. September 2009 im Internet Archive) [PDF; 777 kB]).
  5. Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: @1@2Vorlage:Toter Link/www.blw.admin.ch Das Weinjahr 2008 (PDF), Herausgeber Office fédéral de l'agriculture OFAG
  6. Beschreibende Sortenliste des Bundessortenamtes 2008 (PDF; 519 kB)

Weblinks

Wiktionary: Cabernet Dorsa – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Literatur

  • Walter Hillebrand, Heinz Lott und Franz Pfaff: Taschenbuch der Rebsorten. 13. Auflage. Fachverlag Fraund, Mainz, 2003, ISBN 3-921156-53-X.

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Cabernet Dorsa Weinsberg 20060908.jpg
Autor/Urheber: Rosenzweig, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Trauben und Blätter der Rebsorte Cabernet Dorsa, aufgenommen am Weinbaulehrpfad auf dem Schemelsberg in Weinsberg