Buttendorf (Roßtal)

Buttendorf
Markt Roßtal
Koordinaten: 49° 24′ 22″ N, 10° 51′ 29″ O
Höhe: 341 m ü. NHN
Einwohner:366 (1. Jan. 2019)[1]
Postleitzahl:90574
Vorwahl:09127
St. Aegidius
Ortsansicht

Buttendorf (umgangssprachlich: „Budndoʳf“[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Roßtal im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).

Geographie

Das Kirchdorf ist von Acker- und Grünland mit vereinzeltem Baumbestand umgeben. Gegen Norden fällt das Gelände in das Biberttal ab. 0,5 km westlich des Ortes liegt der Buttendorfer Wald, 0,5 km südlich das Waldgebiet Im Sand. Unmittelbar östlich befindet sich der Rehbühl (351 m ü. NHN). Die Kreisstraße FÜ 15 führt nach Roßtal (2,1 km südöstlich) bzw. zur Staatsstraße 2245 bei Ammerndorf (1,5 km nördlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Neuses (0,8 km nördlich).[3]

Geschichte

1132 wurden im Stiftungsbrief des Klosters Heilsbronn unter den Zeugen „Gernot und Rudolf von Buttendorf“ erwähnt. Dies ist zugleich die erste urkundliche Erwähnung des Ortes.[4] Die Herren von Buttendorf gehörten dem Geschlecht derer von Leonrod an. Zwei Drittel des großen Zehnt in Buttendorf waren zu dieser Zeit ein Reichslehen derer von Buttendorf/Leonrod, während ein Drittel an das Hochstift Bamberg ging.[5] Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Buoto, der Personenname des Siedlungsgründers.[2]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Buttendorf 17 Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das brandenburg-ansbachische Richteramt Roßtal aus. Grundherren waren das Kastenamt Cadolzburg (zwei Höfe, zwei Halbhöfe, acht Güter, zwei Häuser, Gemeindehirtenhaus), das Landesalmosenamt der Reichsstadt Nürnberg (ein Hof, ein Gütlein) und der Nürnberger Eigenherr von Grundherr (ein Gut).[6] 1799 gab es im Ort 16 Anwesen, von denen 13 ansbachisch und drei nürnbergisch waren.[7]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Buttendorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Weinzierlein und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Weinzierlein zugeordnet. 1 Anwesen unterstand in der freiwilligen Gerichtsbarkeit von 1822 bis 1835 dem Patrimonialgericht Boxdorf.[8]

Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde Buttendorf am 1. Mai 1978 nach Roßtal eingemeindet.

Boden- und Baudenkmäler

  • Turmhügel Buttendorf
  • evangelisch-lutherische Filialkirche St. Aegidius

Einwohnerentwicklung

Jahr001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987001997002007002018002019
Einwohner127140151159175141147221163191303367*367*365*366*
Häuser[9]2125282827313484
Quelle[10][11][12][13][14][15][16][17][18][19][20][1][1][1][1]
* inklusive Zweitwohnsitzen

Religion

Die Bewohner des Ortes sind seit der Reformation überwiegend evangelisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Laurentius (Roßtal), die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach Christkönig (Roßtal) gepfarrt.

Literatur

Weblinks

Commons: Buttendorf (Roßtal) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. a b c d e Einwohnerzahlen auf der Website rosstal.de
  2. a b W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 20 f.
  3. Buttendorf im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 1. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 39 (Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
  5. Buttendorf
  6. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 107.
  7. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 517 f.
  8. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 234 f.
  9. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 15 (Digitalisat).
  11. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 70 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1032, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1198, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1128 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1196 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1234 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1065 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 782 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 337 (Digitalisat).

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Wappen von Roßtal.
Das Wappen zeigt ein weißes Pferd, das aus einer roten Kirche kommt, auf gelbem Hintergrund.
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Evangelische Kirche Sankt Jakob/Sankt Aegidius im Ortsteil Buttendorf von Roßtal. 14. Jahrhundert, Chor 1510, Renoviert 1779,
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