Buschiri bin Salim

Buschiri bin Salim um 1888

Buschiri bin Salim, wahrscheinlich richtiger Abushiri ibn Salim al-Harthi († 15. Dezember 1889), war einer der Anführer des Aufstandes der Küstenbevölkerung des sansibarischen Festlandsstreifens (im heutigen Tansania) gegen die Machtübernahme durch die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft im Jahre 1888.

Buschiri war Plantagenbesitzer in der Nähe der alten Hafenstadt Pangani (am Indischen Ozean zwischen Daressalam und Tanga). Er wurde zur Gruppe der Küstenaraber gezählt; sein Vater war Araber omanischer Abstammung und die Mutter Afrikanerin.

Die deutsche Kolonialpropaganda hat ihn später oft als „Sklavenhändler“ bezeichnet. Dies findet keine Grundlage in den zeitgenössischen Berichten etwa des Koloniallexikons oder Wissmanns Bericht an die deutsche Regierung.

Im August 1888 beteiligte sich Buschiri am Aufstand, der in Pangani gegen die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft losbrach. Er wurde schnell zum Führer der Bewegung im nördlichen Küstenstreifen zwischen dem britischen Gebiet und Daressalaam. Die Bewegung war anfangs erfolgreich und führte schließlich zum Zusammenbruch der Herrschaft der Kolonialgesellschaft. Dadurch wurde die deutsche Regierung zum Einschreiten veranlasst. Der Einsatz deutscher Regierungstruppen, einschließlich eines Kreuzergeschwaders unter Konteradmiral Deinhard auf der Kreuzerfregatte SMS Leipzig, hatte dann sukzessive die Niederlage des Aufstandes zur Folge.

Die deutschen Befehlshaber, Konteradmiral Deinhard und Reichskommissar Wissmann, schlossen Waffenstillstandsabkommen mit Buschiri ab, die aber keinen Bestand hatten. Buschiri selbst nahm mehrfach Europäer gefangen, die er nach Verhandlungen und Lösegeldzahlungen jeweils wieder freiließ. Prominenteste Gefangene waren 1888 der renommierte deutsche Afrikaforscher Hans Meyer (der im Jahr darauf als erster Weißer den Kilimandscharo bezwang) und sein Gefährte Oskar Baumann, die erst nach Zahlung von 10.000 Rupien und unter Verlust ihrer kompletten Expeditionsausrüstung freikamen.

Buschiri überfiel 1888 während des Waffenstillstandes das Dorf Kaule bei Bayamoyo, fing einen schwarzen Maurer, welcher an der Station Bayamoya mitgearbeitet hatte, und schickte ihn mit abgehauenen Händen und der Aufforderung, nun weiter den Deutschen zu helfen, an Wissmann, dem er einen schönen Gruß bestellen ließ[1].

Nachdem Buschiri, militärisch bereits geschlagen, auf dem Wege nach Mombasa von afrikanischen Gegnern gefangengesetzt und dem deutschen Militär übergeben wurde, wurde ihm ein kurzer Prozess vor einem Kriegsgericht gemacht und er wurde am 15. Dezember 1889 öffentlich gehängt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bruno Garlepp: "Bismarck-Denkmal für das Deutsche Volk", Vaterländischer Verlag, Berlin, 1915, S. 486

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