Burgstall Weißenburg

Burgstall Weißenburg
Ansicht von Stuttgart von Matthäus Merian, 1624. Vorn Mitte: Bopserbrunnen, links am Hang : Ruine der Weißenburg. Siehe: Merians Stuttgart-Ansichten

Ansicht von Stuttgart von Matthäus Merian, 1624. Vorn Mitte: Bopserbrunnen, links am Hang : Ruine der Weißenburg. Siehe: Merians Stuttgart-Ansichten

StaatDeutschland
OrtStuttgart
Entstehungszeitum 1250
BurgentypHöhenburg
ErhaltungszustandBurgstall
Ständische StellungGrafen, Adlige
Geographische Lage48° 46′ N, 9° 11′ O
Höhenlage380 m ü. NN
Burgstall Weißenburg (Baden-Württemberg)
Burgstall Weißenburg (Baden-Württemberg)

Der Burgstall Weißenburg bezeichnet die Stelle eine abgegangene Höhenburg auf einem nach Norden gerichteten 380 m ü. NN hohen Bergvorsprung über der Neuen Weinsteige im Garten hinter der abgebrochenen Villa Weißenburg im Weißenburgpark rund 1400 Meter südlich der Stadtmitte der Landeshauptstadt Stuttgart in Baden-Württemberg.

Geschichte

Die vermutete Erbauungszeit der Burg ist vor 1250 anzunehmen, Erbauer waren die Grafen von Württemberg. 1263 wird die Burg erstmals erwähnt als Graf Ulrich von Wirtenberg eine Urkunde auf der Weißenburg ausstellt und am 18. Januar 1270 einmalig die Herren von Weißenburg bei einer Urkundsbezeugung.

Ende des 13. Jahrhunderts ist die Burg vermutlich in Besitz Bertholds von Mühlhausen, gelangt aber bald wieder an die Herrschaft Wirtemberg. 1312 wird die Burg zerstört und findet 1659 im Landbuch als „Weißenburg, abganngen Burgstall“ Erwähnung.

Um 1844 wird die Fellgersburg durch die Gebrüder Fellger auf dem Burggelände erbaut und diente zunächst als Luft- und Molken-Kuranstalt und später als private Erziehungs- und Bewahrungsanstalt.

Noch vor 1927 wird die Fellgersburg zur Villa Weißenburg für den Geheimen Hofrat Dr. h. c. Ernst Sieglin um- und ausgebaut. 1959 bis 1960 wird die Parkanlage umgestaltet und mit einer Aussichtsplatte auf dem Burghügel ausgestattet. 1964 wird die Villa Weißenburg abgebrochen.

Beschreibung

Von der ehemaligen Burganlage sind keine sichtbaren Mauerreste erhalten geblieben, nur wenige Reste eines inneren und eines äußeren Halsgrabens sind noch sichtbar. Der Burghügel hat eine Ausdehnung von etwa 35 mal 15 Meter. Die kaum noch erkennbare Vorburg hatte ursprünglich eine Ausdehnung von etwa 50 mal 40 Metern. Der alte Zugang vom Tal zur Burg war die in ihrem Verlauf noch erkennbare „Burgstaig“. Von der Villa Weißenburg sind noch ein bewirtschaftetes Teehaus und ein Marmorsaal erhalten. Beide Bauten wurden 1989 restauriert.

Literatur

  • Gerhard Wein: Die mittelalterlichen Burgen im Gebiet der Stadt Stuttgart, 1. Band: Die Burgen im Stuttgarter Tal. Klett Verlag, Stuttgart 1967.
  • Manfred Waßner: Weißenburg, in: Stadtarchiv Stuttgart (Hg.): digitales Stadtlexikon, publiziert am 14. September 2022.
  • Gustav Wais: Alt-Stuttgart. Die ältesten Bauten, Ansichten und Stadtpläne bis 1800. Mit stadtgeschichtlichen, baugeschichtlichen und kunstgeschichtlichen Erläuterungen. Stuttgart 1954, Seite 65, 176.
  • Hartwig Zürn: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmale und die mittelalterlichen Burgstellen des Stadtkreises Stuttgart und der Kreise Böblingen, Esslingen und Nürtingen. Verlag Silberburg, Stuttgart 1956, S. 8.

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„Bey Stutgart“, Kupferstich von Matthäus Merian, 1624. Gespiegelte Abbildung des seitenverkehrten Originals. – Ansicht aus Südosten vom Bopser aus. Vorn Mitte: Bopserbrunnen, links Mitte: Ruine der Weißenburg, dahinter, von links: Turm des Alten Schlosses, Äußeres Eßlinger Tor (mit zwei Türmen), dahinter: Lusthaus, rechts davon: Lustgartenmauer bis zum Jerusalemsturm, weiter rechts: Wasserturm im Stöckach, Hintergrund Mitte: Wolframshalde mit dem hölzernen Dreiecksgalgen (links) und dem hohen eisernen Galgen.