Burgstall Londorf

Burgstall Londorf
Die abgegangene Talburg in Londorf (Gemeinde Rabenau), Gemälde von Carl Engel von der Rabenau

Die abgegangene Talburg in Londorf (Gemeinde Rabenau), Gemälde von Carl Engel von der Rabenau

Alternativname(n)Unterburg
StaatDeutschland
OrtRabenau-Londorf
Entstehungszeitum 1250
BurgentypNiederungsburg
ErhaltungszustandBurgstall
Geographische Lage50° 40′ N, 8° 52′ O
Höhenlage227 m ü. NHN
Burgstall Londorf (Hessen)
(c) Karte/Map: NordNordWest/Lencer, Lizenz/Licence: Creative Commons by-sa-3.0 de
Burgstall Londorf (Hessen)

Der Burgstall Londorf, auch Unterburg genannt, ist eine abgegangene Wasserburg an der Lumda auf einem künstlichen Hügel südöstlich von Londorf, größter Ortsteil der Gemeinde Rabenau, im Landkreis Gießen in Hessen.

Die Burg wurde von den Herren von Nordeck um 1250 erbaut und mit Adolf von Nordeck nach der Rabennau 1287 erwähnt. Im Zuge des Hessischen Bruderkrieges wurde die Burg vergeblich belagert und 1785 abgebrochen.[1][2]

Die Burg wurde im Spätmittelalter erweitert und durch zwei weitere Burgen bzw. burgähnlich befestigte Gutshöfe ergänzt, die Mittelburg (errichtet ab 1555, mit heute noch existierendem Fachwerkhaus von 1696) und die Oberburg (Gutsbetrieb, Hauptgebäude um 1776). Die Gesamtanlage der drei Burgen nördlich der Lumda (Burgstraße 2–14, Gießener Straße 22) etwa eingegrenzt durch die Burgstraße und die Gießener Straße, wobei sich die Hauptgebäude der Burgen östlich des von Süd nach Nordost verlaufenden Teils der heutigen Burgstraße befanden und westlich davon die Burggärten vorgelagert waren und heute als Park gestaltet ist, wird auch als Gesamtanlage Burg Rabenau[3][4] bezeichnet.

Literatur

  • Sven Weigel: Burgen und Schlösser im Kreis Gießen. Verlag Emil Winter, Heuchelheim 2000, ISBN 3926923288.
  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 2. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 1995, ISBN 3-86134-228-6, S. 307.
  • Johann Wilhelm Christian Steiner: Geschichte des Patrimonialgerichts Londorf und der Freiherrn von Nordeck zur Rabenau, Darmstadt 1846.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Londorf, Landkreis Gießen. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 23. Juli 2012). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 26. November 2012.
  2. Eintrag zu Londorf (Unterburg) in der privaten Datenbank Alle Burgen.
  3. Karlheinz Lang; Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Hessen. Landkreis Gießen II. Buseck, Fernwald, Grünberg, Langgöns, Linden, Pohlheim, Rabenau (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland). Theiss Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2178-7
  4. Eintrag zu Burg Rabenau in der privaten Datenbank Alle Burgen.

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Talburg in Rabenau in Hessen. Nach dem Aussterben der Geschlechter von Londorf und von Nordeck-Braun erbten die Herren Nordeck zur Rabenau deren sämtliche Besitzungen. Vermutlich infolge einer Pestepidemie gegen Ende des 15. Jahrhunderts waren alle Mitglieder der Familie bis auf Winter von Nordeck zur Rabenau gestorben. Er war Domherr zu Mainz und Köln und trat mit päpstlichem Dispens in den weltlichen Stand zurück. Später heiratete er Catharina Lutter von Losshausen und wurde Stammvater aller weiteren Nachkommen der Familie. Anmerkung: Das Bild zeigt das ehemalige Feste Haus der Oberburg (nach: Johann Wilhelm Christian Steiner: Geschichte des Patrimonialgerichts Londorf und der Freiherrn von Nordeck zur Rabenau, Darmstadt 1846, Vorseite.)