Burgstall Baierbrunn

Burgstall Baierbrunn
Alternativname(n)Pairbrunn, Pairbrunnen, Beigerbrunn, Konradshöhe
StaatDeutschland
OrtBaierbrunn
Entstehungszeit12. Jahrhundert
BurgentypHöhenburg
ErhaltungszustandBurgstall
Ständische StellungGrafen, Herzog
Geographische Lage48° 1′ N, 11° 29′ O
Höhenlage620 m ü. NHN
Burgstall Baierbrunn (Bayern)

Der Burgstall Baierbrunn, auch Pairbrunn, Pairbrunnen, Beigerbrunn, Konradshöhe genannt, ist eine abgegangene Höhenburg auf der Konradshöhe bei 620 m ü. NHN über der Isar in Baierbrunn im Landkreis München in Bayern.[1]

Geschichte

Über die frühe Geschichte der Burg Baierbrunn liegen noch keine Erkenntnisse vor, sie wurde wohl im 12. Jahrhundert erbaut. 1140 wurde sie im Namen des Erchambolt de Paigerbrunn indirekt erwähnt, möglicherweise war er auch der Bauherr. Die Herren von Baierbrunn waren Vögte des Klosters Schäftlarn. Anfang des 13. Jahrhunderts ging die Anlage an die Wittelsbacher über. 1238 wurde die Burg im Streit zwischen den Wittelsbachern und den Grafen von Andechs zerstört und danach wieder aufgebaut. Nach dem Aussterben der Baierbrunner Niederadelsfamilie 1322 oder 1333 mit Konrad IV. von Baierbrunn ging Burg Baierbrunn an die Herren von Preysing-Wolnzach über. Die Witwe Konrads heiratete damals Rudolf von Preysing zu Wolnzach. 1399 wurde sie von Rudolfs Sohn Konrad von Preysing an Herzog Ludwig im Bart von Ingolstadt verkauft. 1421 wurde die Burg im Zuge der Ingolstädter Fehde durch die Münchner Bürgerwehr eingenommen und anschließend innerhalb von 14 Tagen abgebrochen.

1899 wurden die letzten Überbleibsel der Burganlage, ein Brunnenschacht und Reste der Ringmauer durch Überbauung, unter anderem durch ein Hotel, beseitigt. 1960 fanden noch weitere Neubauten auf der Burgstelle statt. Das Gelände liegt auf Privatgrund.[2][3]

Heute ist die Stelle als Bodendenkmal D-1-7934-0082 „Burgstall des hohen und späten Mittelalters (‚Burg Baierbrunn‘)“ vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege erfasst.[4]

Beschreibung

Der Burgstandort auf einem Nagelfluhfelsen wird an seiner Ostseite durch den Steilabfall zur Isar geschützt, im Nordwesten schützte sie der Geudergraben, ein Trockental. Nach Südwesten zu einem Hochplateau hin war der an der Spornspitze gelegenen und durch einen Halsgraben gesicherten Hauptburg zwei Vorburgen mit jeweiligen Abschnittsgraben vorgelegt. Das Gelände der heute durch Überbauung nicht mehr erkennbaren Vorburgen fällt über Stufen zur tieferliegenden Hauptburg auf der Konradshöhe ab, durch den Halsgraben führt heute die Burgstrasse.

Literatur

  • Michael Weithmann: Burgen in München. Mittelalterliche Burgen und Mauern, Tore und Türme in München und im Münchner Umland. Stiebner, München 2006, ISBN 3-8307-1036-4, S. 157–159.
  • Michael W. Weithmann: Inventar der Burgen Oberbayerns. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Herausgegeben vom Bezirk Oberbayern, München 1995, S. 91–92.
  • Werner Meyer: Burgen in Oberbayern – Ein Handbuch. Verlag Weidlich, Würzburg 1986, ISBN 3-8035-1279-4, S. 178.
  • Wilhelm Neu, Volker Liedke (Bearb.): Oberbayern. Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Geländedenkmäler. Hrsg.: Michael Petzet, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (= Denkmäler in Bayern. Band I.2). Oldenbourg, München 1986, ISBN 3-486-52392-9.

Weblinks

  • Eintrag zu Baierbrunn in der privaten Datenbank „Alle Burgen“.

Einzelnachweise

  1. Lage des Burgstalles im Bayern Atlas
  2. Michael W. Weithmann: Inventar der Burgen Oberbayerns, S. 91 f.
  3. Werner Meyer: Burgen in Oberbayern, S. 178.
  4. Denkmalliste für Baierbrunn (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (PDF; 126 kB)

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