Burgruine Rosenau

Burgruine Rosenau

Die Burgruine Rosenau

StaatDeutschland
OrtKönigswinter
Entstehungszeitum 1222
BurgentypHöhenburg
ErhaltungszustandMauerreste
Ständische StellungNiederadel, Klerikale
BauweiseTrachyt
Geographische Lage50° 41′ N, 7° 14′ O
Burgruine Rosenau (Nordrhein-Westfalen)
(c) Thomas Römer/OpenStreetMap data, CC BY-SA 2.0
Siebengebirge

Die Burgruine Rosenau steht auf dem Berg Rosenau, auch Große Rosenau (322,1 m ü. NHN)[1], im Naturpark Siebengebirge in Nordrhein-Westfalen. Sie befindet sich auf dem Stadtgebiet von Königswinter zwischen dem Nonnenstromberg und dem Großen Ölberg.

Geschichte

Es ist bis heute nicht bekannt, wann die Höhenburg errichtet wurde. Wahrscheinlich gehörte sie dem Kölner Erzbistum, denn die Anlage passte gut in dessen Burgensystem, das mit der Burg Rolandseck, der Godesburg, der Burg auf dem Drachenfels und der Wolkenburg die Südflanke des Erzstiftes schützte.

In einer Urkunde vom 27. Februar 1222 werden die Burganlage Rosenau und ihr damaliger Besitzer Dietrich erstmals erwähnt. Dietrich von Dorndorf entstammte dem niederen Adel und nannte sich seit jener Zeit nach der Burg, deren Herr er war, auch Dietrich von Rosenau (Dietrich von Rosenouwe). Nach seinem Tod verkaufte seine Witwe Agnes die Rosenau im November 1243 an das Kloster Heisterbach. Im Vertrag wurde dem neuen Eigentümer ausdrücklich das Recht auf Zerstörung der Burg zugesichert, was ein sehr ungewöhnlicher Vorgang war.

Nachdem im Jahre 1249 ein zweiter Verkaufsvertrag geschlossen wurde, weil eine Schwiegertochter der Agnes von Rosenau Einspruch erhoben hatte, wurde die Burg um 1250 durch das Kloster Heisterbach zerstört. Die Steine wurden vermutlich wiederverwendet und kamen als Baumaterial an den Klostergebäuden zum Einsatz.[2]

1885 zählte der nahe der Burgruine gelegene Wohnplatz Rosenau 20 Einwohner in drei Gebäuden.[3] In der Zeit von 1896 bis 1898 ließ der damalige Eigentümer Anselm Bachem auf dem Areal ein Hotel errichten; die Baumaterialien wurden über ein im Mai 1896 angelegtes Stichgleis von der Heisterbacher Talbahn zur Rosenau transportiert. Der Rohbau des neuen Hotels war bereits Ende November 1896 fertiggestellt, aufgrund des Einsturzes der Westfassade ins Gebäudeinnere konnte es aber erst am 4. Mai 1898 eröffnet werden. Zur besseren Anbindung des Hotels wurde der alte Stenzelberger Karrenweg zur Fahrstraße ausgebaut und am 1. April 1899 freigegeben.[4] Bei dem Anlegen von Wegen und dem Bau eines Pavillons wurden 1902 Mauern freigelegt, die der rheinische Provinzial-Konservator Edmund Renard als ein „[…] längliches Rechteck von etwa 18 m Breite und 30 m Länge […]“[5] beschrieb. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 wurde im Zuge einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme eine Autostraße von Heisterbacherrott zur Rosenau errichtet.[6] Nachdem das Hotel im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt worden war, ließ der heutige Eigentümer, die IG Bergbau und Energie, das Gebäude abreißen.

Die Burgruine besteht heute aus den bis zu sechs Meter hohen Resten einer Ringmauer aus Trachyt, die sich an der Südseite eines künstlich angelegten Plateaus erheben. Sie wurden 1990/91 mit Hilfe der IG Bergbau und Energie, des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Königswinter konservatorisch gesichert.

Literatur

  • Winfried Biesing: Die Rosenau im Siebengebirge. Eine vergessene Burg. In: Rhein-Sieg-Kreis (Hrsg.): Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises 1988. Edition Blattwelt, Siegburg 1987, ISSN 0932-0377, S. 128 ff.
  • Jennifer Göbel, Christian Schwabroh: Untersuchungen an der Burg Rosenau. In: Harald Koschik (Hrsg.): Archäologie im Rheinland 1991. Rheinland Verlag, Köln 1992, ISBN 3-7927-1326-8, S. 124–126.
  • Edmund Renard: Die Kunstdenkmäler des Siegkreises. Druck und Verlag von L. Schwann, Düsseldorf 1907, S. 155. (=Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 5, Abt. 4, S. 855) (Unveränderter Nachdruck Verlag Schwann-Bagel, Düsseldorf 1984, ISBN 3-590-32120-2) (Internet Archive).
  • Angelika Schyma: Stadt Königswinter. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmäler im Rheinland, Band 23.5.) Rheinland-Verlag, Köln 1992, ISBN 3-7927-1200-8, S. 181.

Einzelnachweise

  1. Angabe laut Digitalem Geländemodell und Digitaler Topographischer Karte 1:25.000 (abrufbar im Kartendienst TIM-online)
  2. J. Göbel, C. Schwabroh: Untersuchungen an der Burg Rosenau. S. 125.
  3. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6, S. 116 (Digitalisat).
  4. Karl Josef Klöhs: Kaiserwetter am Siebengebirge. Edition Loge 7, Königswinter 2003, ISBN 3-00-012113-7, S. 155.
  5. Zitiert nach J. Göbel, C. Schwabroh: Untersuchungen an der Burg Rosenau. S. 124.
  6. Ansgar Sebastian Klein: Aufstieg und Herrschaft des Nationalsozialismus im Siebengebirge. Klartext Verlag, Essen 2008, ISBN 978-3-89861-915-8, S. 473 (zugleich Dissertation Universität Bonn, 2007).

Weblinks

Commons: Burgruine Rosenau – Sammlung von Bildern

Auf dieser Seite verwendete Medien

North Rhine-Westphalia location map 05.svg
Positionskarte Nordrhein-Westfalen, Germany. Geographische Begrenzung der Karte:
Castle.svg
an icon for castles and fortresses
Siebengebirge Übersichtskarte.png
(c) Thomas Römer/OpenStreetMap data, CC BY-SA 2.0
Übersichtskarte des Siebengebirges
Rosenau.jpg
Autor/Urheber: Tohma (talk) / StefanServos upload to de.wikipedia 25. Apr 2006, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Burgruine Rosenau
Alfter Schloss (03).png
Autor/Urheber: Prof. emeritus Hans Schneider (Geyersberg), Lizenz: CC BY 3.0
Schloss Alfter
Burgruine Rosenau 018.JPG
Autor/Urheber: Wolkenkratzer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Burgruine Rosenau, Luftaufnahme (Oktober 2015)