Burg Wildenstein (Horgen)

Burg Wildenstein
Burg Wildenstein
(c) qwesy qwesy, CC BY 3.0

Burg Wildenstein

Entstehungszeit:13. Jahrhundert
Burgentyp:Höhenburg, Spornburg
Erhaltungszustand:Mauerreste des Wohnturms und der Ringmauer
Ständische Stellung:Ministeriale, Adlige
Ort:Zimmern ob Rottweil-Horgen
Geographische Lage:48° 8′ 7,4″ N, 8° 34′ 49,5″ O
Höhe:625 m ü. NN
Burg Wildenstein (Baden-Württemberg)
Burg Wildenstein

Die Burg Wildenstein ist die Ruine einer Spornburg auf 625 m ü. NN über dem Eschachtal bei dem Ortsteil Horgen der Gemeinde Zimmern ob Rottweil im Landkreis Rottweil in Baden-Württemberg.

Geschichte

Die Burg diente zusammen mit der gegenüberliegenden Burg Rotenstein zur Überwachung eines Straßenabschnittes zwischen Rottweil nach Villingen an einem Übergang über die Eschach.[1]

Im Jahr 1315 wurde mit Aigelwart von Falkenstein erstmals ein Angehöriger der auf der Burg sitzenden Familie erwähnt. 1399 war die Burg im Lehensbesitz des Balthasar von Kirneck. Die Anlage war wohl eine Dienstmannenburg der Herren von Lupfen, denn 1466 wurde die damals zerstörte und daraufhin als Burgstall bezeichnete Burg Wildenstein samt Hof von Graf Heinrich von Lupfen an das Kloster St. Georgen verlehnt.

Im 16. Jahrhundert war die Burg weiterhin ruinös, auf der Rottweiler Pürschgerichtskarte von 1564 wurde sie als Ruine verzeichnet, obwohl die auf dem gegenüberliegenden Eschachufer liegende Burg Oberrotenstein bzw. Burg Rotenstein noch intakt gewesen ist.[2]

Beschreibung

Die Burg stand auf einem Felssporn auf einem lang gestreckten, von drei Seiten von der Eschach umflossenen und steil abfallenden Umlaufberg, und war so nur von der Westseite zugänglich. Der Burgplatz wird durch vier den gesamten Bergsporn überquerende Gräben in drei Bereiche geteilt, an der Westseite, zur anschließenden Hochfläche hin befand sich die Kernburg, dieser folgten in Richtung Spornspitze zwei Vorburgen.

Im Bereich der Kernburg sind noch die Mauerreste eines quadratischen Turmes sichtbar, der sich unmittelbar über dem tiefen Graben erhob. Seine Ausmaße betragen 11,5 mal 11,5 Meter bei einer Mauerstärke von 3,7 Metern.[3] Bei diesem Turm handelte es sich wohl um einen Wohnturm, denn seine benutzbare Innenfläche beträgt etwa sieben mal sieben Meter. An diesen im Nordwesteck der Kernburg stehenden Turm schloss sich östlich ein weiteres Gebäude an, vermutlich der einstige Palas der Burg. Die gesamte Südseite der Kernburg bildete früher den von einer Ringmauer begrenzten Burghof, in ihm befand sich auch eine Zisterne. Die Ostseite diente wohl als eigens ummauerter Zwinger, hier lag auch der Zugang durch ein Torhaus.

Auf dem mittleren Burgbereich befand sich wohl ein Wirtschaftsgebäude, es war mittels Palisaden geschützt. Der östlichste Bereich trug möglicherweise einen Wachturm mit Hilfe dessen man die Talauen überblicken konnte.[4]

Literatur

  • Arthur Hauptmann: Burgen einst und jetzt – Burgen und Burgruinen in Südbaden und angrenzenden Gebieten, Band 2. Verlag Südkurier, Konstanz 1987, ISBN 3-87799-075-4, S. 73–76.
  • Wilfried Pfefferkorn: Burgen unseres Landes, Band 3: Oberer Neckar mit Stuttgart und Umgebung. J. Fink Verlag, Stuttgart o. J. (1973?), ISBN 3-7718-0241-5, S. 14.
  • Friedrich-Wilhelm Krahe: Burgen des deutschen Mittelalters – Grundriss-Lexikon. Sonderausgabe. Flechsig Verlag, Würzburg 2000, ISBN 3-88189-360-1, S. 667.

Weblinks

Commons: Burg Wildenstein (Horgen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landkreis Rottweil, abgerufen am 17. Oktober 2014
  2. Arthur Hauptmann: Burgen einst und jetzt - Burgen und Burgruinen in Südbaden und angrenzenden Gebieten, Band 2, S. 75
  3. Friedrich-Wilhelm Krahe: Burgen des deutschen Mittelalters – Grundriss-Lexikon, S. 667
  4. Quelle Beschreibung: Arthur Hauptmann: Burgen einst und jetzt - Burgen und Burgruinen in Südbaden und angrenzenden Gebieten, Band 2, S. 73 ff.

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Ruine Wildenstein: 13. Jh. Die Burg Wildenstein befindet sich vermutlich im Besitz der Herren von Falkenstein; 1779 Wildenstein wird Eigentum der Familie Birk-Rapp; 1912 Der Burgenforscher K. A. Koch gräbt die Reste der dreiteiligen Burganlage teilweise aus.