Burg Rodenscheid

Burg Rodenscheid
Gelände an der Flur Rotenschitt östlich des Burgstalls, altes Steinbruchgelände

Gelände an der Flur Rotenschitt östlich des Burgstalls, altes Steinbruchgelände

StaatDeutschland
OrtLich
EntstehungszeitAnfang 13. Jh.
BurgentypNiederungsburg
ErhaltungszustandBurgstall
Geographische Lage50° 31′ N, 8° 50′ O
Höhenlage165 m ü. NN
Burg Rodenscheid (Hessen)
(c) Karte/Map: NordNordWest/Lencer, Lizenz/Licence: Creative Commons by-sa-3.0 de
Burg Rodenscheid (Hessen)

Die Burg Rodenscheid ist eine abgegangene Niederungsburg in bzw. bei der Wüstung Rotenschitt (Flurname Am Kirchberg), dicht an der Umgehungsstraße östlich[1] der Stadt Lich im Landkreis Gießen in Hessen.

Rotenschitt war ein kleiner Ort, der 1210 in den Urkunden des Klosters Arnsburg erstmals erwähnt wurde. 1287 wurden der Ritter Guntram de Olfe[2] und seine Frau Jutta genannt, als sie dem Kloster ihre Güter zu Rotenschitt schenkten.[3] Bei der Falkensteiner Teilung 1271 erhielt Werner I. von Falkenstein, Begründer des Licher Linie des Geschlechts, u. a. das zum Gericht Lich gehörige Dorf Rotenschitt. 1301, 1306 und 1322 werden die Adligen von Falkenstein für Rotenschitt mehrfach urkundlich genannt.[4]

Bisher einzig bekannter schriftlicher Hinweis auf die Existenz der Burg ist die Erwähnung im Jahre 1306 eines zum Kastell Rotenschitt gehörigen („castrensis de rotenschitt“) Rudolf, der dort wohl Burgmann war. Wann und von wem die Burg Rodenscheid erbaut wurde, ist unbekannt, vermutlich geschah es jedoch im frühen 13. Jahrhundert zum Schutz von Lich und von Handelswegen und Furten über die Wetter. Die kleine Burganlage verlor mit der Stadtbefestigung von Lich ihre Bedeutung und verfiel bereits wieder im 14. Jahrhundert. Von der ehemaligen Burganlage sind keine Reste erhalten.[5][6]

Literatur

  • Sven Weigel: Burgen und Schlösser im Kreis Gießen. Verlag Emil Winter, Heuchelheim 2000, ISBN 3926923288.
  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 2. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 1995, ISBN 3-86134-228-6, S. 310.

Einzelnachweise

  1. vgl. Karte LAGIS Hessen: Wüstung Burg Rotenscheid.
  2. Guntram III. von Ulfa.
  3. Ludwig Baur (Bearbeiter und Herausgeber): Urkundenbuch des Klosters Arnsburg in der Wetterau, Teil 3. Die ungedruckten Quellen vom Jahre 1355 bis 1499, Verlag des Historischen Vereins für das Großherzogtum Hessen, Darmstadt 1851, S. 508–777
  4. Repertorien des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt: Solmser Urkunden: Regesten zu den Urkundenbeständen und Kopiaren der Grafen und Fürsten von Solms im Staatsarchiv Darmstadt (Abteilungen B 9 und F 24 B), im gräflichen Archiv zu Laubach und im fürstlichen Archiv zu Lich; 1131 - 1913 / bearb. von Friedrich Battenberg: Teil 1: Urkundenregesten Nr. 1-1273 (1131-1450)
  5. Eintrag zu Burg Rodenscheid in der privaten Datenbank Alle Burgen.
  6. Burg Rodenscheid, Gemeinde Lich, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser (LAGIS)

Weblinks

Commons: Rotenschitt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Castle.svg
an icon for castles and fortresses
Gelände am Rotenschitt 03.JPG
Autor/Urheber: Cherubino, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Gelände am Rotenschitt