Burg Peiting

Burg Peiting
Alternativname(n)Welfenburg
StaatDeutschland
OrtPeiting-„Schlossberg“
Entstehungszeitum 1055
BurgentypHöhenburg, Gipfellage
ErhaltungszustandBurgstall, Wälle und Gräben
Geographische Lage47° 48′ N, 10° 55′ O
Höhenlage816 m ü. NHN
Burg Peiting (Bayern)

Die Burg Peiting, auch Welfenburg genannt, ist eine abgegangene hochmittelalterliche Gipfelburg auf dem 816 m ü. NHN hohen „Schlossberg“ südlich des Lechs nordwestlich über dem Markt Peiting auf dem Gemeindegebiet der Stadt Schongau im Landkreis Weilheim-Schongau in Bayern.[1]

Geschichte

Vermutlich wurde die Burg um 1055 von Herzog Welf I. erbaut und 1101 als „nova arx Bitengoe“ erwähnt.[2] Die erste urkundliche Erwähnung Peitings 1055 als „neue“ Burg Peiting der hier ansässigen Welfen die „Welfenburg“ auf dem Schlossberg war Mittelpunkt aller Handlungen der Lechrainer Welfen. Diese Welfen nahmen u. a. auch an Kreuzzügen teil und gründeten die Klöster Rottenbuch und Steingaden. Die Peitinger Welfenlinie starb 1191 aus.[3] Der letzte dieser Linie war Welf VI.[4] Als weitere Besitzer der Burg werden 1191 die Staufer, 1268 die Wittelsbacher und 1325 Bertold von Seefeld, der die Burg als Pfand von Kaiser Ludwig dem Bayern erhalten hatte, genannt. 1348 wurde die Burg vermutlich durch ein Erdbeben beschädigt und 1632 im Zuge des Dreißigjährigen Krieges durch die Schweden zerstört. 1806 wurden die letzten Reste (Tuffquader) der Burganlage entfernt.[2]

Von der ehemaligen Burganlage sind noch Wälle und umlaufende Gräben erhalten. Heute ist der Burgstall als landschaftsprägendes Bodendenkmal D-1-8131-0053 „Burgstall des Mittelalters und der frühen Neuzeit (‚Schlossberg‘) sowie Siedlung des Neolithikums, der Bronzezeit und der Urnenfelderzeit, Siedlung und Brandopferplatz der römischen Kaiserzeit und mehrgliedriger Ringwall vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung“ vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege erfasst.[5]

Literatur

  • Michael W. Weithmann: Inventar der Burgen Oberbayerns. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Herausgegeben vom Bezirk Oberbayern, München 1995, S. 317–318.
  • Werner Meyer: Burgen in Oberbayern – Ein Handbuch. Verlag Weidlich, Würzburg 1986, ISBN 3-8035-1279-4, S. 267.

Weblinks

  • Eintrag zu Burg Peiting in der privaten Datenbank Alle Burgen.

Einzelnachweise

  1. Lage des Burgstalles im Bayern Atlas
  2. a b Michael W. Weithmann: Inventar der Burgen Oberbayerns, S. 317.
  3. Peiting und Schongau (Altenstadt) unter den Welfen (1050–1200), Historischer Verein von und für Oberbayern, München 1920, S. 4.
  4. Peiting und Schongau (Altenstadt) unter den Welfen (1050–1200), Historischer Verein von und für Oberbayern, München 1920, S. 8 f.
  5. Denkmalliste für Schongau (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (PDF; 149 kB)

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Schloss Höhenried; Walmdachbau mit östlich und westlich angesetzten Rundtürmen, umbautem Gartenhof und Brunnenhof, Neubarockgarten, Südterrasse, 1937/40 in historisierenden Formen