Burg Elkerhausen

Burg Elkerhausen
Burgbauten um 1907

Burgbauten um 1907

Alternativname(n)Schloss Elkerhausen
StaatDeutschland
OrtWeinbach-Elkerhausen
Entstehungszeitum 1530 (als Nachfolge älterer Burganlage)
BurgentypNiederungsburg
ErhaltungszustandErhalten oder wesentliche Teile erhalten
(zwei Haupthäuser vom Renaissanceschloss, Ringmauer und Vorburg)
Ständische StellungAdlige (Reichsritter)
BauweiseFachwerkobergeschosse, Bruchstein
Geographische Lage50° 25′ N, 8° 17′ O
Höhenlage215 m ü. NHN
Burg Elkerhausen (Hessen)
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Burg Elkerhausen (Hessen)

Die Burg Elkerhausen, auch Schloss Elkerhausen genannt, ist eine ehemalige Wasserburg im „Weinbachtal“ am „Weinbach“ im Ortsteil Elkerhausen der Gemeinde Weinbach im Landkreis Limburg-Weilburg in Hessen. Heute sind keine Befestigungsanlagen mehr erhalten, sondern lediglich zwei Fachwerkhäuser.

Wappen derer von El(c)ker(s)hausen genannt Klüppel, um 1707

Geschichte

Die Turmburg des 12. Jahrhunderts wurde im 14. Jahrhundert zu einer Wasserburg mit Vorburg erweitert. Sie war die Stammburg des Rittergeschlechtes von Elkerhausen, das 1191 erstmals urkundlich erwähnt, 1725 ausstarb. Die Burg wurde innerhalb des Hauses per Ganerbschaft weitergegeben.

1352 belagerte das Landfriedensheer unter Erzbischof Balduin von Trier die Talburg, die nach Unterzeichnung eines Urfehde-Vertrags mit Zustimmung der Burgbesatzung geschleift (nicht zerstört) wurde. Einige Angehörige der Ritterfamilie von Elkerhausen errichteten daraufhin die Höhenburg Neu-Elkerhausen an der Lahn gegenüber von Gräveneck (Ortsteil von Weinbach). „Alt-“ Elkerhausen wurde im Laufe des 16. Jahrhunderts zu einem Wasserschloss mit fünftürmigem, polygonalen Bering und Wirtschaftshof ausgebaut. Die beiden Elkerhäuser Burgen werden bis heute in der Literatur oft verwechselt und ihre Historie vermischt.

1719 verkaufte Franz Klüppel von Elkerhausen als Letzter des Geschlechts die Burg samt zugehöriger Besitzungen und Rechte für 26.000 Gulden an Nassau-Weilburg. 1786 richtete das Fürstentum dort eine Nadelfabrik ein, die 1820 privatisiert wurde. 1844 kaufte die Gemeinde Elkerhausen die verbleibenden Häuser der Burg und nutzte das Querhaus als Schule, den Ostflügel als Wohnhaus. Als die Schule 1914 einen Neubau bezog, rückte die Gemeindeverwaltung in den Querbau nach. 1980 veräußerte die Gemeinde das Schloss an einen privaten Erwerber.

Anlage

Die Burganlage des 14. Jahrhunderts wird in den Quellen als uneinnehmbar beschrieben und die zugehörige Vorburg erwähnt. Im Laufe des 16. Jahrhunderts entstanden in dem Bereich der Kernburg neue Häuser und Bauten. Von der Vorburg, der mit mehreren Türmen versehenen Mauer der Hauptburg und dem Wassergraben sind heute keine Überreste mehr vorhanden. Zum Teil wurden diese erst am Anfang des 20. Jahrhunderts beseitigt.

Erhalten ist heute im Wesentlichen ein zweiflügeliger Fachwerkbau. Der Ostflügel ist dabei der ältere Bauabschnitt, wohl aus dem frühen 16. Jahrhundert. Der Westflügel wurde um 1700 herum mittig und rechtwinklig an diesen Gebäudeteil angeschlossen. Beide Flügel ruhen auf Bruchsteinsockeln, die wiederum auf älteren Kellern stehen. Im Inneren sind die Gebäude von den Umbauten des 19. Jahrhunderts geprägt.

Literatur

  • Ingrid Krupp: Burg Elkerhausen. In: Nassauische Annalen. Nr. 93, 1982, S. 213–224.
  • Ingrid Krupp: Burg Elkerhausen. In: Jahrbuch für Hausforschung. Band 32. Detmold 1982, S. 321 ff.
  • Ingrid Krupp: Die Stammburg der Herren von Elkerhausen genannt Klüppel. In: Burgen und Schlösser. Heft II. Braubach am Rhein 1982, S. 111 ff.
  • Ingrid Krupp: Auskauf pro Immedietät. Klüppel contra Nassau. Mitteilungen aus Reichskammergerichts- und Reichshofratsakten des 16. bis 18. Jahrhunderts (= Elkerhäuser Schriften. Band 3). Selbstverlag Dr. Ingrid Krupp M.A., Weinbach 2010 (Der Band geht der Frage nach, warum der Letzte des Geschlechtes der Klüppel von Elkerhausen seinen Stammsitz Elkerhausen verkauft hat. Ausführliches Register und bibliographisches Literaturverzeichnis.).
  • Rolf Müller (Hrsg.): Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, ISBN 3-89214-017-0, S. 363f.
  • Ingrid Krupp: Schloss Elkerhausen. Schloss- und Museumsführer (= Elkerhäuser Schriften. Band 1). Selbstverlag Dr. Ingrid Krupp M.A., Weinbach-Elkerhausen 2005.

Weblinks

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Autor/Urheber: Oliver Abels (SBT), Lizenz: CC BY 2.5
Dies ist ein Bild des hessischen Kulturdenkmals mit der Nummer
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Wappen derer von El(c)kershausen genannt Klüppel.