Bunte Wicke

Bunte Wicke

Bunte Wicke (Vicia villosa subsp. varia)

Systematik
Familie:Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie:Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus:Fabeae
Gattung:Wicken (Vicia)
Art:Zottige Wicke (Vicia villosa)
Unterart:Bunte Wicke
Wissenschaftlicher Name
Vicia villosa subsp. varia
(Host) Corb.
Blütenstand der Bunten Wicke

Die Bunte Wicke (Vicia villosaRoth subsp. varia(Host) Corb., Syn.: Vicia variaHost, Vicia dasycarpaTen.) ist eine Unterart der Zottigen Wicke (Vicia villosa) aus der Gattung Vicia in der Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Faboideae)[1]. Sie kommt in Mitteleuropa zerstreut vor. Als Kulturpflanze hat diese Art wegen ihres zähen Stängels keine Bedeutung und gilt als minderwertig.

Beschreibung

Vicia villosa subsp. varia(Host) Corb. ist Vicia villosaRoth subsp. villosa relativ unähnlich, aber anfangs sind bei der Bunten Wicke Stängel, Blätter und Kelch anliegend (Haare länger als 1 mm) behaart, später verkahlend – bei der Nominatform aber von Anfang an stark filzig behaart.

Habitus und Blätter

Die Bunte Wicke ist eine meist einjährige, selten ausdauernde krautige Pflanze. Der Stängel ist dünn, zäh und wie die Laubblätter zerstreut und kurz behaart bis fast kahl.

Die gefiederten Laubblätter haben viele Blättchen in sieben bis zehn Paaren und sind kleiner als bei V. villosa. Sie sind meist 1 bis 2 cm lang und 2 bis 3 mm breit, abgerundet bis spitz, seltener ausgerandet, frischgrün und schwach behaart.

Die Nebenblätter sind klein, die unteren halbspießförmig.

Blütenstände und Blüten

Die Blütenstände sind so lang bis wenig länger als die Laubblätter, meist nur etwa fünf- bis 15-blütig (selten mit bis zu 25 Blüten) und ziemlich locker aufgebaut.

Die Blüten sind mehr oder weniger 12 bis 17 mm lang, abstehend und nur zuletzt nickend. Der Kelch ist glockig, oft violett überlaufen und besitzt kurze, fast kahle Zähne. Die unteren Kelchzähne sind lanzettlich, länger als die oberen, aber kürzer als die Röhre. Die fünf Kronblätter sind meist purpurviolett, selten auch weiß. Die Flügel sind heller als die Fahne. Sie blüht in den Monaten Juni bis August.

Früchte und Samen

Die Hülsen sind etwa 2 bis 4 cm lang und 7 bis 10 mm breit, mit einem aus dem Kelch wenig hervorragenden Stielchen. Sie besitzen zwei bis acht Samen.

Die Samen sind rundlich, etwas abgeflacht, matt und von violettbrauner bis schwarzer Färbung.

Chromosomenzahl

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14.[2]

Vorkommen

Die Bunte Wicke ist in Südeuropa von der Iberischen Halbinsel bis zu den Balkanländern, Dänemark und Südschweden, sowie Kleinasien, Syrien und Nordafrika beheimatet.

Sie wächst in Deutschland häufiger nur in Ostdeutschland, Nordbayern und in Südwestdeutschland.

Die Bunte Wicke wächst in Getreidefeldern, an Wegrändern und hat ähnliche Standortansprüche wie die Zottige Wicke. Besonders gern kommt sie in Mitteleuropa im Papaveretum argemones des Verbands Aperion spicae-venti vor.[2]

Literatur

  • Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa, 1975, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg, ISBN 3-489-70020-1
  • Christian August Friedrich Garcke: Illustrierte Flora, 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0
  • Sebald, Seybold, Philippi: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs, 1990, Ulmer Verlag, Stuttgart, ISBN 978-3-8001-3323-9
  • Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
  • August Binz, Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, 1986, Schwabe & Co. AG, Basel, ISBN 3-7965-0832-4
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, 1990, Ulmer Verlag, Stuttgart, ISBN 3-8001-3454-3

Einzelnachweise

  1. Vicia villosa subsp. varia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  2. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 612.

Weblinks

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