Brombachtal

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 49° 44′ N, 8° 57′ O

Basisdaten
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk:Darmstadt
Landkreis:Odenwaldkreis
Höhe:321 m ü. NHN
Fläche:20,44 km2
Einwohner:3501 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte:171 Einwohner je km2
Postleitzahl:64753
Vorwahl:06063
Kfz-Kennzeichen:ERB
Gemeindeschlüssel:06 4 37 005
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 59
64753 Brombachtal
Website:www.brombachtal.de
Bürgermeister:Willi Kredel (parteilos, bis 2021 SPD)
Lage der Gemeinde Brombachtal im Odenwaldkreis
BreubergHöchst im OdenwaldLützelbachBad KönigBrensbachBrombachtalFränkisch-CrumbachReichelsheim (Odenwald)MossautalMichelstadtErbach (Odenwald)OberzentLandkreis Darmstadt-DieburgBayernBaden-WürttembergBaden-WürttembergLandkreis BergstraßeLandkreis BergstraßeLandkreis BergstraßeKarte
Über dieses Bild

Brombachtal ist eine Gemeinde im südhessischen Odenwaldkreis.

Geografie

Geografische Lage

Brombachtal liegt im Zentrum des Odenwalds in der Nähe von Bad König. Drei der fünf Ortsteile der Gemeinde liegen im Einzugsbereich des Brombachs, der so für Brombachtal namensgebend wurde. Höchste Erhebung im Gemeindegebiet ist im Westen der 443 Meter hohe Heidelberg im Böllsteiner Odenwald. Der tiefste Punkt mit etwa 185 Meter liegt im Osten in der Mümlingniederung am Straßenrand der Bundesstraße 45, die hier die Gemeindegrenze bildet.

Nachbargemeinden

Brombachtal grenzt im Norden und Osten an die Stadt Bad König, im Süden an die Stadt Michelstadt sowie im Westen an die Gemeinden Reichelsheim und Brensbach.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus den fünf Ortsteilen Birkert, Böllstein, Hembach, Kirchbrombach (Sitz der Gemeindeverwaltung) und Langenbrombach. Zu Kirchbrombach gehören auch die Weiler Balsbach und Herrenwäldchen.

Geschichte

Gemeindebildung

Die Gemeinde entstand am 1. Oktober 1971 im Zuge der Gebietsreform in Hessen durch den freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Birkert, Böllstein, Hembach, Kirch-Brombach (jetzt Kirchbrombach) und Langen-Brombach (jetzt Langenbrombach).[2][3] Am Ortsausgang von Kirchbrombach Richtung Langenbrombach wurde ein neues Rathaus gebaut. Für die Ortsteile Böllstein, Birkert und Hembach wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Brombachtal 3585 Einwohner. Darunter waren 184 (5,1 %) Ausländer, von denen 93 aus dem EU-Ausland, 75 aus anderen europäischen Ländern und 19 aus anderen Staaten kamen.[5] (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 7,2 %.[6]) Nach dem Lebensalter waren 603 Einwohner unter 18 Jahren, 1377 waren zwischen 18 und 49, 861 zwischen 50 und 64 und 741 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 1554 Haushalten. Davon waren 405 Singlehaushalte, 495 Paare ohne Kinder und 510 Paare mit Kindern, sowie 117 Alleinerziehende und 27 Wohngemeinschaften. In 321 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 987 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[7] In 320 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 985 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]

Einwohnerentwicklung

Brombachtal: Einwohnerzahlen von 1970 bis 2020
Jahr  Einwohner
1970
  
2.603
1973
  
2.886
1975
  
2.999
1980
  
3.169
1985
  
3.243
1990
  
3.415
1995
  
3.675
2000
  
3.718
2005
  
3.720
2010
  
3.635
2011
  
3.585
2015
  
3.475
2020
  
3.787
Quelle(n): LAGIS[9]; Hessisches Statistisches Informationssystem[6]; Gemeinde Brombachtal; Zensus 2011[5]

Religionszugehörigkeit

• 1987:2227 evangelische (= 70,3 %), 524 katholische (= 16,5 %), 418 sonstige (= 13,2 %) Einwohner[10]
• 2011:1982 evangelische (= 55,3 %), 519 katholische (= 14,5 %), 1084 sonstige (= 30,2 %) Einwohner[10]

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[11] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[12][13][14]

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021
Insgesamt 19 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften%
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPDSozialdemokratische Partei Deutschlands35,1745,7941,2846,6952,012
CDUChristlich Demokratische Union Deutschlands36,3733,4633,0636,6735,38
GRÜNEBündnis 90/Die Grünen3,2114,8320,949,4210,22
FDPFreie Demokratische Partei5,216,114,817,412,61
LINKEDie Linke2,30
G.S.B.Grün. Sozial. Brombachtal.17,83
Gesamt100,019100,019100,019100,019100,023
Wahlbeteiligung in %59,065,753,751,560,7
Rathaus von Brombachtal

Bürgermeister

Nach der hessischen Kommunalverfassung ist der Bürgermeister Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Brombachtal neben dem Bürgermeister fünf ehrenamtliche Beigeordnete angehören. Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt.[15]

Die letzte Bürgermeisterwahl fand am 6. März 2022 statt. Zur Wahl standen Ralf Drexelius (SPD) und Andreas Koch (CDU).[16][17] Andreas Koch wurde dort mit 58,8 % zum Bürgermeister gewählt, Ralf Drexelius erreichte 41,2 %.[18] Koch gewann in Böllstein (82,2 %) und Hembach (74,5 %) mit deutlichen Abstand vor Drexelius, während Drexelius in Kirchbrombach mit 53,2 % knapp vorne lag.

Bürgermeister ist seit 31. Juli 2004 Willi Kredel (parteilos, bis 2021 SPD). Er setzte sich in einer Stichwahl am 11. Juli 2004 mit 66,9 % der Stimmen gegen Sonja Kredel (CDU) durch.[19] 2010 wurde er (als einziger aufgestellter Kandidat) mit 93,2 % der Stimmen im Amt bestätigt. Am 6. März 2016 wurde Willi Kredel mit 73,1 % der Stimmen gegen seinen Konkurrenten Andreas Funken (CDU) für eine dritte Amtszeit wiedergewählt. 2021 trat Kredel aus der SPD aus.[20]

Seine direkt gewählten Amtsvorgänger waren:[15]

  • bis 2004 Bernd Kredel (CDU)

Wappen und Flagge

Banner Brombachtal.svg

Wappen

Wappen von Brombachtal
Blasonierung: „Durch schwarzes Balkenkreuz viergeteilt, rechts oben sechsfach rot-silber geschacht, links oben sechsstrahliger roter Stern auf Silber, rechts unten rote Rose auf Silber, links unten zwei rote Balken auf Silber.“[21]

Das Wappen wurde der Gemeinde Brombachtal am 19. März 1980 durch das Hessische Innenministerium genehmigt. Gestaltet wurde es durch den Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt.

Das schwarze Kreuz, das das Wappen spaltet stammt aus dem Wappen des Klosters Fulda. Das obere, rechte Feld Zeigt das Wappen der Herren von Rodenstein, der Stern ist ein Verweis auf die Grafen von Erbach, die Rose ein Verweis auf die Grafen von Wertheim und die beiden Balken das Wappen der Herren von Breuberg. Alle diese Familien und Fulda hatten Besitz in den heutigen Ortsteilen von Brombachtal.

Flagge

Die Flagge wurde der Gemeinde gemeinsam mit dem Wappen am 19. März 1980 genehmigt und wird wie folgt beschrieben:

„Auf rot/weißer Flaggenbahn in der oberen Hälfte aufgelegt das Gemeindewappen.“

Gemeindepartnerschaften

Seit dem 30. Mai 1987 besteht eine Partnerschaft zwischen Brombachtal und der französischen Gemeinde La Rivière-de-Corps (Champagne).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Im Ortsteil Kirchbrombach befindet sich die Mitte des 15. Jahrhunderts erbaute evangelische Kirche mit dem um 1518 errichteten St. Alban-Flügelaltar. Die Kirche gehörte bis zur Reformation zum Stift St. Alban in Mainz. Die amtliche Liste der Kulturdenkmäler in Brombachtal umfasst 29 Positionen.

In Langenbrombach befindet sich auf der südlichen Anhöhe eine "XXL-Bank".

Regelmäßige Veranstaltungen

Regional sind die Feste zur Kerb, die in den Ortsteilen jeweils getrennt stattfindet, bekannt. In Kirchbrombach findet in der Vorweihnachtszeit ein kleiner Weihnachtsmarkt statt. Daneben gibt es über das Jahr verteilt mehrere Dorf- und Straßenfeste, wie das Erdbeerfest in Birkert.

Musik

In Langenbrombach besteht eine Blaskapelle.

Sport

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftsstruktur

Großunternehmen gibt es in Brombachtal nicht. Kleinere, regional bekannte Unternehmen sind die TKS Sicherheitsdienste GmbH und die Knusperhahn GmbH.

Bildung

Im Ortsteil Kirchbrombach befindet sich eine öffentliche Grundschule. Ferner befinden sich dort in Trägerschaft der AWO bzw. der evangelischen Kirchengemeinde zwei Kindergärten.

Verkehr

Durch die Bundesstraßen B45 (HanauEberbach) und die B47 (WalldürnWorms) ist die Gemeinde an das Verkehrsnetz angeschlossen.

Im Schienenverkehr ist die Gemeinde durch den Haltepunkt Bad König-Zell, der früher entsprechend dem Namen eines Ortsteils Zell-Kirchbrombach hieß, sowie durch den Bahnhof Bad König an der Odenwaldbahn angebunden.

Trivia

Die umgangssprachliche, im lokalen Dialekt verankerte Bezeichnung Bromisch dient wahlweise für die gesamte Gemeinde, für die beiden Ortsteile Langenbrombach und Kirchbrombach oder nur für Kirchbrombach.

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2021 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 25. Oktober 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 43, S. 1603, Punkt 1425; Abs. 16. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,6 MB]).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 358.
  4. Hauptsatzung. (PDF; 46 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Brombachtal, abgerufen im Februar 2021.
  5. a b Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (Gruppen):  Brombachtal. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im April 2022.
  6. a b Hessisches Statistisches Informationssystem In: Statistik.Hessen.
  7. a b Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 36 und 90;.
  8. Haushalte nach Seniorenstatus:  Brombachtal. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im April 2022.
  9. Brombachtal, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 1. Juni 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  10. a b Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 134;.
  11. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  12. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
  13. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2011.
  14. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
  15. a b Bürgermeister-Direktwahlen in xBrombachtal. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im Januar 2021.
  16. Details. Abgerufen am 27. September 2021.
  17. Echo Zeitungen GmbH: Ralf Drexelius soll Brombachtals Bürgermeister werden. 14. Juli 2021, abgerufen am 2. August 2021.
  18. Ergebnis. Abgerufen am 7. März 2022.
  19. Protokoll über die Sitzung der Gemeindevertretung am Samstag, dem 31. Juli 2004: Amtseinführung des Bürgermeisters Willi Kredel
  20. Sandra Breunig: Brombachtaler Willi Kredel is' raus - Odenwälder Journal. In: https://www.odw-journal.de/. 7. Februar 2022, abgerufen am 6. März 2022 (deutsch).
  21. Genehmigung eines Wappens und einer Flagge der Gemeinde Brombachtal, Odenwaldkreis vom 19. März 1980. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1980 Nr. 14, S. 619, Punkt 423 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5 MB]).

Literatur

Weblinks

Commons: Brombachtal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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