Britischer Friedhof (Kabul)

Der Britische Friedhof in Kabul

Der Britische Friedhof (British Cemetery, auch als Christ Cemetery bezeichnet) in Kabul ist ein Friedhof zur Beisetzung britischer Verstorbener und Kriegsgräberstätte, sowie der einzige christliche Friedhof in Afghanistan. Er befindet sich im Stadtteil Shāre Naw und wird finanziell von der Britischen Botschaft in Kabul unterhalten.

Der Friedhof wurde 1879 von der britischen Armee auf der Stelle des britischen Militärlagers Sherpur Cantonment nach dessen Belagerung für die toten Soldaten des zweiten Anglo-Afghanischen Krieges erbaut.[1] Das Gelände war einst mit Kiefern bepflanzt, die gefällt und später durch Pfirsichbäume ersetzt wurden. Er ist von einer höheren Mauer umgeben und zugänglich über ein spitzbogiges Tor mit einer Holztür aus zwei Flügeln.

Auf dem Friedhof befinden sich etwa 150 Gräber. Begraben sind dort unter anderem Gefallene der International Security Assistance Force und Touristen, die in den 1960er und 1970er Jahren auf dem Hippie trail nach Afghanistan reisten und dort einem Drogenkonsum zum Opfer fielen.[2] Neben Briten wurden auf dem Friedhof auch Menschen anderer Nationalitäten, wie z. B. aus China, Dänemark, Deutschland, Frankreich,[1] Indien, den Philippinen, Polen, Russland und den Vereinigten Staaten beigesetzt.

Auf Gedenktafeln ist zu lesen „Diese Gedenkstätte ist all jenen britischen Offizieren und Soldaten gewidmet, die ihr Leben in den afghanischen Kriegen des 19. und 20. Jahrhunderts ließen“ und „Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden“.[3] Auf dem Friedhof befindet sich das Grab eines deutschen Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Soldat war auf dem Weg nach Indien und geriet dabei in einen Hinterhalt.

Sherpur Cantonment, 1879
Gedenktafeln

Beigesetzte Persönlichkeiten

  • John Cook, Träger des Victoria-Kreuzes
  • Aurel Stein, Entdecker und Archäologe

Weblinks

Commons: Britischer Friedhof in Kabul – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • British Cemetery, Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, abgerufen am 29. November 2017

Einzelnachweise

  1. a b Ungewöhnlicher Spaziergang: Der britische Friedhof von Kabul. Abgerufen am 16. März 2017.
  2. High sein, frei sein, überall dabei sein, Auf dem Hippietrail nach Kabul (Memento des Originals vom 11. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.arte.tv
  3. SPIEGEL ONLINE,: „Ins Herz getroffen“ - DER SPIEGEL 33/2010. Abgerufen am 16. März 2017.

Koordinaten: 34° 32′ 33,7″ N, 69° 10′ 26,1″ O

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Durbar Maidan of Sherpur Cantonment in 1879.jpg
Durbar Maidan and Logar Chiefs [Sherpur Cantonment, Kabul].

Photograph taken by John Burke in 1879, showing the Maidan or open space at the cantonment at Sherpur, situated a mile north of the city of Kabul, and the gathering of chieftains from Logar in Afghanistan for a durbar or meeting with the British. Following the killing of the British Resident Sir Louis Cavagnari and his mission at Kabul in September 1879, General Roberts and his forces entered the city and occupied the cantonment in October. Roberts was tasked with launching punitive action against the Afghans, securing his force at Kabul and establishing a line of communication with British forces via the Khyber Pass. The cantonment, set up by the Amir Sher Ali as winter quarters for his troops, offered a secure and easily defendable position close to the city; it was large enough to accommodate the troops and provided easy access eastwards through the Khyber Pass towards Peshawar, northwards towards Kohistan and westwards into the Chardeh Plain.

Burke accompanied the British army into Afghanistan in 1878 and worked steadily in the hostile environment of Afghanistan and the North West Frontier Province,

recording military and topographical scenes as well as the peoples of the country during the Second Afghan War (1878-80). Burke also photographed many darbars or meetings that took place between British combat leaders and Afghan chiefs which led to the uneasy peace treaties characteristic of the campaign. His two-year Afghan expedition produced a visual document which resulted in his achieving significance as the photographer of the region of the Great Game (the Anglo-Russian territorial rivalry).
British Cemetery (1 of 1)-2.jpg
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Western Troops Go To Pay Respects
British Cemetery (1 of 1)-4.jpg
Autor/Urheber: LarkAbroad, Lizenz: CC BY-SA 3.0
View of a memorial wall inside Cemetery