Briareum

Briareum

Briareum sp.

Systematik
Stamm:Nesseltiere (Cnidaria)
Klasse:Blumentiere (Anthozoa)
Unterklasse:Octocorallia
Ordnung:Weichkorallen (Alcyonacea)
Familie:Briareidae
Gattung:Briareum
Wissenschaftlicher Name
Briareum
de Blainville, 1830
Briareum asbestinum in Sea aquarium Prague

Briareum ist eine Gattung der Weichkorallen (Alcyonacea). Sie gehört in die monogenerische Familie Briareidae. Die krustenförmige Form ähnelt den Röhrenkorallen (Stolonifera). Briareum wird aber wegen seines Skelettaufbaus zu der Gruppe der Kalkachsenkorallen (Scleraxonia) und damit zu den Gorgonien gerechnet.

Einige Arten sind auch als Pfleglinge in Meerwasseraquarien beliebt.

Merkmale

Die Kolonien der einzigen atlantische Art Briareum asbestinum wachsen krustig oder fingerförmig, die der indopazifischen Arten krustig, fingerförmig oder zylindrisch verzweigt. Die zylindrischen Zweige können innen hohl sein. Die Mehrzahl ihrer Sklerite sind spindelförmig, teilweise sind diese verzweigt. Auf den Skleriten sind niedrige oder hohe, stachlige Tuberkel in relativ deutlichen Gürteln vorhanden. Die basalste Schicht enthält im Allgemeinen mehrfach verzweigte, netzartige und verwachsene Formen mit sehr hohen, komplexen Tuberkeln. Die Sklerite der Medulla (Mark) sind magentafarben, die des Cortex (Rinde) sind magentafarben oder farblos. Nur bei Briareum violaceum sind die Sklerite beider Lagen des Coenenchym magentafarben.[1]

Briareum hat, wie alle ihre Verwandten aus der Unterklasse Octocorallia, Polypen mit acht gefiederten Tentakeln. Auch der Gastralraum wird durch acht Längswände (Mesenterien) in acht Kammern geteilt. Die Polypen sind von brauner Farbe und können vollständig in die magentafarbene Rinde der Koralle (Coenenchym) zurückgezogen werden.

Lebensraum und Lebensweise

Briareum sind Zooxanthelle Arten, ihr Lebensraum, ist damit auf flache sonnendurchflutete Gewässerzonen (Euphotische Zone) beschränkt.[1]

Briareum ist schnellwüchsig und kann durch ungeschlechtliche Vermehrung große Flächen überziehen. Daneben vermehren sie sich durch Abgabe von Spermien und Eizellen in das freie Wasser auch geschlechtlich. Die Eizellen haben ca. einen Millimeter Durchmesser und sind rot.

Arten

Nach Samimi-Namin und van Ofwegen umfasst die Gattung vier Arten aus dem Indopazifik und eine Art aus dem Atlantik:[1]

  • Briareum asbestinum (Pallas, 1766) – Atlantik
  • Briareum cylindrumSamimi-Namin & van Ofwegen, 2016 – zentrale und östliche Indopazifik Region
  • Briareum hamrum (Gohar, 1948) – westlicher Indischer Ozean
  • Briareum stechei (Kükenthal, 1908) – zentrale und östliche Indopazifik Region
  • Briareum violaceum (Quoy & Gaimard, 1833) – zentrale und östliche Indopazifik Region

Das World Register of Marine Species nennt daneben noch drei weitere Arten:[2]

  • Briareum contortum (Kükenthal, 1906), nach Samimi-Namin und van Ofwegen Alcyonium (Erythropodium) contortum
  • Briareum palmachristiDuchassaing & Michelotti, 1860
  • Briareum frieleiKoren & Danielssen, 1883 (taxon inquirendum)

Literatur

  • S. A. Fosså, & A. J. Nilsen: Korallenriff-Aquarium, Band 4, Birgit Schmettkamp Verlag, Bornheim, ISBN 3-928819-05-4

Einzelnachweise

  1. a b c Kaveh Samimi-Namin, Leen P. van Ofwegen: Overview of the genus Briareum (Cnidaria, Octocorallia, Briareidae) in the Indo-Pacific, with the description of a new species. In: Zookeys. 2016 (557), S. 1–44. PMC 4740834 (freier Volltext).
  2. World Register of Marine Species (WoRMS): Briareum Blainville, 1834

Weblinks

Commons: Briareum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Sea corall Briareum asbestinum in Prague sea aquarium “Sea world”, Czech Republic
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