Breuna

WappenDeutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten:51° 25′ N, 9° 11′ O
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk:Kassel
Landkreis:Kassel
Höhe:289 m ü. NHN
Fläche:40,5 km2
Einwohner:3574 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:88 Einwohner je km2
Postleitzahl:34479
Vorwahlen:05693, 05641 (Wettesingen), 05676 (Niederlistingen, Oberlistingen)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen:KS, HOG, WOH
Gemeindeschlüssel:06 6 33 004
Gemeindegliederung:5 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Volkmarser Straße 3
34479 Breuna
Website:www.breuna.de
Bürgermeister:Jens Wiegand
Lage der Gemeinde Breuna im Landkreis Kassel
KarteBad KarlshafenGutsbezirk ReinhardswaldTrendelburgTrendelburgHofgeismarHofgeismarWesertalReinhardshagenLiebenauGrebensteinImmenhausenFuldatalEspenauVellmarCaldenBreunaZierenbergZierenbergAhnatalHabichtswaldWolfhagenNaumburgBad EmstalSchauenburgBaunatalFuldabrückLohfeldenSöhrewaldHelsaKaufungenNiesteNiestetalKassel
Karte

Breuna (Platt: „Brüne“) ist eine Gemeinde im nordhessischen Landkreis Kassel.

In Breuna befindet sich die Abfüllanlage der benachbarten Mineralwasserquelle „Urstromquelle Wolfhagen“.

Geographie

Breuna liegt am Nordwestrand des Naturparks Habichtswald, etwa 30 km nordwestlich von Kassel an der A44.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde Breuna grenzt im Norden an die Städte Warburg (Kreis Höxter in Nordrhein-Westfalen) und Liebenau, im Osten an die Gemeinde Calden und die Stadt Zierenberg, im Süden an die Stadt Wolfhagen (alle vier im Landkreis Kassel), sowie im Westen an die Stadt Volkmarsen (Landkreis Waldeck-Frankenberg).

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde gehören neben dem Hauptort Breuna die Ortsteile Niederlistingen, Oberlistingen, Rhöda und Wettesingen.

Geschichte

Kirche in Niederlistingen

Rhöda ist der kleinste und älteste Ortsteil und wurde erstmals zwischen 820 und 840 erwähnt.[2]

Das Dorf Breuna war ab 1341 hessisches Lehen der Herren Rabe von Calenberg. 1457 wurde es an Heinrich V. von Gudenberg verkauft. Nach dem Tod des letzten Gudenbergers im Jahre 1534 kam es an die Herren von der Malsburg, die es bis 1824 besaßen.

Breuna und Rhöda bildeten schon seit 200 Jahren eine Verwaltungsgemeinschaft. 2007 feierte der Ort Breuna sein 750-jähriges Bestehen.

Bis 2014 war der Ort ein anerkannter Luftkurort,[3] seitdem ist er Erholungsort.[4]

Zum 31. Dezember 1971 wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbständige Gemeinde Wettesingen eingegliedert.[5] Niederlistingen und Oberlistingen kamen am 1. August 1972 kraft Landesgesetz hinzu.[6][7] Für alle Ortsteile wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[8]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag, dem 9. Mai 2011, in Breuna 3726 Einwohner. Nach dem Lebensalter waren 646 Einwohner unter 18 Jahren, 1521 zwischen 18 und 49, 769 zwischen 50 und 64 und 788 Einwohner waren älter.[9] Unter den Einwohnern waren 57 (1,5 %) Ausländer, von denen 44 aus dem EU-Ausland, 5 aus anderen europäischen Ländern und 9 aus anderen Staaten kamen.[10] Die Einwohner lebten in 1518 Haushalten. Davon waren 351 Singlehaushalte, 388 Paare ohne Kinder und 584 Paare mit Kindern, sowie 170 Alleinerziehende und 27 Wohngemeinschaften.[11] In 409 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 2513 Haushaltungen lebten keine Senioren.[12]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[13]
• 1585:85 Hausgesesse
• 1747:133 Haushaltungen
Breuna: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
901
1840
  
933
1846
  
977
1852
  
970
1858
  
933
1864
  
971
1871
  
924
1875
  
906
1885
  
1.026
1895
  
1.002
1905
  
970
1910
  
982
1925
  
1.062
1939
  
1.046
1946
  
1.576
1950
  
1.533
1956
  
1.304
1961
  
1.286
1967
  
1.357
1970
  
1.424
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2009
  
3.687
2011
  
3.726
2015
  
3.590
2020
  
3.520
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[13]; Statistische Berichte[14], Zensus 2011[10]
Nach 1970 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Gemeinden.

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[13]
• 1885:893 evangelische (= 95,61 %), ein katholischer (= 0,11 %), 40 jüdische (= 4,28 %) Einwohner
• 1961:1173 evangelische (= 91,21 %), 100 katholische (= 7,78 %) Einwohner
• 1987:3156 evangelische (= 85,23 %), 380 katholische (= 10,26 %), 167 sonstige (= 4,51 %) Einwohner[15]
• 2011:2797 evangelische (= 75,07 %), 414 katholische (= 11,11 %), 515 sonstige (= 13,82 %) Einwohner[15]

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[16] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[17][18][19]

Gemeindevertretung – Kommunalwahlen 2021
Stimmenanteil in %
Wahlbeteiligung 56,4 %
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
61,2
(+0,3)
38,8
(−0,3)
2016

2021

Sitzverteilung
Insgesamt 23 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften%
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPDSozialdemokratische Partei Deutschlands61,21460,91467,81659,51462,514
CDUChristlich Demokratische Union Deutschlands38,8939,1932,2740,5937,59
Gesamt100,023100,023100,023100,023100,023
Wahlbeteiligung in %61,457,056,555,868,7

Bürgermeister

Seit 2019 ist Jens Wiegand (parteilos) Bürgermeister in Breuna. Er wurde am 16. Juni 2019 mit 51,53 % der abgegebenen Stimmen gewählt[20]

Ortsbeiräte

Gemeinde Breuna

Für die Ortsteile Niederlistingen, Oberlistingen, Wettesingen und Breuna mit Rhöda bestehen Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher, nach Maßgabe der §§ 81 und 82 HGO und des Kommunalwahlgesetzes in der jeweils gültigen Fassung. Die Ortsbezirke werden durch die Gemarkungsgrenzen der ehemaligen eingegliederten Gemeinden abgegrenzt. Die Ortsbeiräte werden im Rahmen der Kommunalwahlen gewählt. Der Ortsbeirat wählt eines seiner Mitglieder zum Ortsvorsteher bzw. zur Ortsvorsteherin.[8]

Ortsteil Breuna mit Rhöda

Der Ortsbeirat Breuna mit Rhöda besteht aus neuen Mitgliedern. Für diesen Ortsbezirk betrug die Wahlbeteiligung zur Wahl des Ortsbeirats bei der Kommunalwahl 2021 65,29 %. Dabei wurden gewählt: fünf Mitglieder der SPD und vier Mitglieder der CDU.[21] Der Ortsbeirat wählte Holger Flörke (SPD) zum Ortsvorsteher.[22]

Wappen

Wappen von Breuna
Wappen von Breuna
Blasonierung: „Im von Silber und Rot im Flammenschnitt mit vier Spitzen geteilten Schilde oben drei grüne Eichenblätter, unten eine silberne Rose mit goldenem Butzen und goldenen Kelchblättern.“[23]

Das Wappen wurde am 9. August 1979 durch das Hessische Ministerium des Innern genehmigt.

Flagge

Die Flagge wurde der Gemeinde am 27. Februar 1985 durch das Hessische Ministerium des Innern genehmigt und wird wie folgt beschrieben:

„Die Flagge der Gemeinde Breuna zeigt auf der von Grün, Rot, Weiß, Rot, und Grün im Verhältnis 1:1:8:1:1 längs geteilten Flagge in der oberen Hälfte der weißen Mittelbahn das Wappen der Gemeinde.“[24]

Partnerschaft

Die Gemeinde Breuna unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu

Naturdenkmäler

  • Gerichtseiche bei Breuna mit einem Brusthöhenumfang von 6,49 m (2016)[25]

Weblinks

Commons: Breuna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Dieter Carl: 1150 Jahre Rhöda. Zur Geschichte des ältesten Ortsteils der Gemeinde Breuna. In: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, 95. Jg. (1990), S. 11–18.
  3. Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung: 80. Sitzung des Fachausschusses für Kurorte, Erholungsorte und Heilbrunnen in Hessen vom 14. Oktober 2014. Staatsanzeiger für das Land Hessen 7/2015 Seite 148
  4. Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung: 80. Sitzung des Fachausschusses für Kurorte, Erholungsorte und Heilbrunnen in Hessen vom 14. Oktober 2014. Staatsanzeiger für das Land Hessen 7/2015 Seite 148
  5. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 62. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  6. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hofgeismar, Kassel und Wolfhagen (GVBl. II 330-17) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 225, § 7 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 411.
  8. a b Hauptsatzung. (PDF; 210 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Bteuna, abgerufen im August 2023.
  9. Bevölkerung nach fünf Altersklassen: Breuna. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  10. a b Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (Gruppen): Breuna. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  11. Haushalte nach Familien: Breuna. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  12. Haushalte nach Seniorenstatus: Breuna. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  13. a b c Breuna, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 25. November 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  14. Die Bevölkerung der hessischen Gemeinden ab 2009. Statistische Ämter des Bundes und der Länder, abgerufen im Juni 2023.
  15. a b Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 102, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. März 2022;.
  16. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  17. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
  18. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
  19. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
  20. Bürgermeisterwahl in Vreuna 2019. In: Votemanager. Gemeinde Breuna, abgerufen im August 2023.
  21. Ortsbeiratswahl Breuna mit Rhöda. In: Votemanager. Gemeinde Breuna, abgerufen im August 2023.
  22. Ortsvorsteher für Breuna mit Rhöda. In: Webauftritt. Gemeinde Breuna, abgerufen im August 2023.
  23. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Breuna, Landkreis Kassel, Reg.-Bez. Kassel vom 27. August 1979. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1979 Nr. 35, S. 1742, Punkt 956 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).
  24. Genehmigung einer Flagge der Gemeinde Breuna, Landkreis Kassel, Reg.-Bez. Kassel vom 18. März 1985. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1985 Nr. 11, S. 514, Punkt 245 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).
  25. Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 10. Januar 2017.

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Wappen des Landkreises Kassel, Hessen
„Im von Blau und Gold schräglinks geteilten Schild oben der goldgekrönte und -bewehrte, wachsende hessische Löwe, unten drei fächerförmig gestellte grüne Eichenblätter, denen zwei hintereinander liegende, schräglinks gestellte schwarze Wolfsangeln aufgelegt sind.“
§ 1 der Satzung zum Schutze des Wappens und der Flagge des Landkreises Kassel
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