Bretagne (Territoire de Belfort)

Bretagne
StaatFrankreich
RegionBourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.)Territoire de Belfort (90)
ArrondissementBelfort
KantonGrandvillars
GemeindeverbandSud Territoire
Koordinaten47° 36′ N, 7° 0′ O
Höhe335–377 m
Fläche4,67 km²
Einwohner270 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte58 Einw./km²
Postleitzahl90130
INSEE-Code

Mairie Bretagne

Bretagne (deutsch früher Brett(en) oder Bretingen) ist eine französische Gemeinde im Département Territoire de Belfort in der Region Bourgogne-Franche-Comté.

Geographie

Bretagne liegt auf 350 m Höhe, etwa zwölf Kilometer ostsüdöstlich der Stadt Belfort (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich im Flachland der Burgundischen Pforte, leicht erhöht südlich der weiten Talebene des Ruisseau de Saint-Nicolas, in den hier die Suarcine mündet, gegenüber von Montreux-Château.

Die Fläche des 4,67 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der nur schwach reliefierten Landschaft im Bereich der Burgundischen Pforte (Trouée de Belfort). Die nördliche Grenze verläuft meist entlang dem Ruisseau de Saint-Nicolas, der sich mit Mäandern durch eine breite Talebene windet. Unterhalb der Einmündung der Madeleine erhält das Gewässer den Namen Bourbeuse. In der mehr als ein Kilometer breiten Talebene befindet sich auch die Wasserstraße des Rhein-Rhône-Kanals, die bei Bretagne die Höhendifferenz mit zwei Schleusen überwindet. Von der Bourbeuse beziehungsweise dem Ruisseau de Saint-Nicolas erstreckt sich das Gemeindeareal nach Südosten über die Talaue und einen sanft ansteigenden Hang, der durch mehrere kurze Seitenbäche untergliedert wird, auf das angrenzende Plateau. Dieses liegt durchschnittlich auf 370 m und ist mit Acker- und Wiesland bedeckt. Ganz im Südosten befindet sich das Waldgebiet Bois de Ragie de la Dame, in dem mit 377 m die höchste Erhebung von Bretagne erreicht wird. In Mulden- und Tallagen gibt es verschiedene Weiher, die für die Fischzucht angelegt wurden.

Nachbargemeinden von Bretagne sind Montreux-Château im Norden, Montreux-Jeune und Chavannes-les-Grands im Osten, Vellescot und Grosne im Süden sowie Brebotte und Autrechêne im Westen.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Dorf im Jahr 1365 als Bretaine. Weitere Erwähnungen waren Bruttinguen (1520), Bretta (1576), Bretaigne und Bretaingne (1579) und Britingen (1615). Mitte des 14. Jahrhunderts gelangte das Dorf unter die Oberhoheit der Habsburger und gehörte dabei zur Herrschaft Montreux. Zusammen mit dem Sundgau kam Bretagne mit dem Westfälischen Frieden 1648 an die französische Krone. Seit 1793 gehörte das Dorf zum Département Haut-Rhin, verblieb jedoch 1871 als Teil des Territoire de Belfort im Gegensatz zum restlichen Elsass bei Frankreich. Bretagne gehörte dem 1999 gegründeten Kommunalverband Communauté de Communes du Bassin de la Bourbeuse an, der 2017 in der Communauté d’agglomération Grand Belfort aufging.

Bevölkerung

Mit 270 Einwohnern (1. Januar 2019) gehört Bretagne zu den kleinen Gemeinden des Département Territoire de Belfort. Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutlich abgenommen hatte (1886 wurden noch 272 Personen gezählt), wurde seit Beginn der 1970er Jahre wieder ein Bevölkerungswachstum verzeichnet.

Jahr1962196819751982199019992006
Einwohner139133161171202191228

Wirtschaft und Infrastruktur

Bretagne war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft (Ackerbau, Obstbau und Viehzucht), die Fischzucht und die Forstwirtschaft geprägtes Dorf. Daneben gibt es heute einige Betriebe des lokalen Kleingewerbes. Mittlerweile hat sich das Dorf zu einer Wohngemeinde gewandelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung und in der Agglomeration Belfort ihrer Arbeit nachgehen.

Die Ortschaft liegt abseits der größeren Straßenverbindungen an einer Departementsstraße, die von Delle nach Fontaine führt. Der nächste Anschluss an die Autobahn A36 befindet sich in einer Entfernung von ungefähr elf Kilometern. Weitere Straßenverbindungen bestehen mit Brebotte, Grosne und Chavannes-les-Grands.

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Territoire de Belfort. Flohic Editions, Paris 1999, ISBN 2-84234-037-X, S. 195.
  • Georg Stoffel: Topographisches Wörterbuch des Ober-Elsasses: die alten u. neuen Ortsnamen enthaltend. Walluf (bei Wiesbaden): Sändig, 1974, ISBN 3-500-29350-6, S. 69.

Weblinks

Commons: Bretagne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Blason de la ville de Bretagne (Territoire-de-Belfort) : D'hermine au chef de gueules chargé de trois coquilles d'argent
Bretagne, Mairie.jpg
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Rathaus in Bretagne, Territoire de Belfort