Braunbauchamazilie

Braunbauchamazilie

Braunbauchamazilie (Saucerottia castaneiventris)

Systematik
Klasse:Vögel (Aves)
Ordnung:Seglervögel (Apodiformes)
Familie:Kolibris (Trochilidae)
Gattung:Saucerottia
Art:Braunbauchamazilie
Wissenschaftlicher Name
Saucerottia castaneiventris
(Gould, 1856)

Die Braunbauchamazilie (Saucerottia castaneiventris, Syn.: Amazilia castaneiventris) ist ein Kolibri aus der Gattung Saucerottia. Sie ist in Kolumbien heimisch.

Beschreibung

Die Braunbauchamazilie erreicht eine Größe von 9 Zentimetern. Das Männchen hat einen geraden mittelgroßen Schnabel mit einer fleischroten Basis am Unterschnabel. Die Oberseite ist bronzegrün. Kehle und Oberbrust sind glitzernd goldgrün. Unterbauch, Unterschwanzdecken und Schwanzfedern sind kastanienfarben. Die Steuerfedern weisen grünliche Ränder auf. Das Weibchen hat einen etwas helleren Bauch und ein weißes Subterminalband auf den oberen Kehlfedern. Die immaturen Vögel haben rostbraune Ränder an den Nacken- und Bürzelfedern.

Unterarten

Im Moment sind keine Unterarten der Braunbauchamazilie bekannt. Sie gilt als monotypisch.[1]

Etymologie und Forschungsgeschichte

John Gould beschrieb die Braunbauchamazilie unter dem Namen Amazilius castaneiventris. Das Typusexemplar stammte aus Santafé de Bogotá und wurde ihm aus der Sammlung eines Herrn Mark zur Verfügung gestellt.[2] Später wurde die Art der Gattung Amazilia zugeordnet. Dieser Name stammt aus einem Roman von Jean-François Marmontel, der in Les Incas, Ou La Destruction De L’Empire Du Pérou von einer Inkaheldin namens Amazili berichtete.[3] »Castaneiventris« ist ein lateinisches Wort aus »castaneus« für »kastanienbraun« und »venter, ventris« für »Bauch«.[4]

Verbreitung und Lebensraum

Verbreitungsgebiet der Braunbauchamazilie

Die Braunbauchamazilie ist endemisch an den Hängen der Serranía de San Lucas und in den Ostanden im nördlichen Zentralkolumbien. Am Osthang der Serranía de San Lucas wurde sie nur einmal im Jahre 1947 gefunden, alle neueren Beobachtungen stammen vom Westhang aus den Tälern von Sagamosa und Lebrija sowie aus Soatá, Boyacá und Santander in den Ostanden. Die Braunbauchamazilie bewohnt Canyons mit Buschvegetation und Ränder von Bergfeuchtwäldern in Höhenlagen von 850 bis 1500 m, selten bis 2200 m. An der Serranía de San Lucas wurde sie in einer Höhe von 120 m beobachtet.

Lebensweise

Die Braunbauchamazilie ernährt sich vom Nektar verschiedener Blüten, einschließlich der Gattungen Salvia und Trichanthera. Kleine Gliederfüßer bereichern das Nahrungsangebot. Die Brutzeit ist von August bis Dezember. Das Gelege besteht aus zwei Eiern, die vom Weibchen bebrütet werden.

Status

BirdLife International schätzt den Bestand der Braunbauchamazilie auf zwischen 1000 und 2500 Exemplare. Die Braunbauchamazilie lebt in einem einschränkten Verbreitungsgebiet, das durch Überweidung und Brandrodung gefährdet ist. Der Großteil des Osthanges der Serranía de San Lucas war 1996 besiedelt und durch landwirtschaftliche Nutzung und Kokaanbau verändert worden. Weiters ist ihr Lebensraum durch Zuwanderung, eine Öl-Pipeline und die Bergbauindustrie bedroht. Die Braunbauchamazilie ist in Anhang II des CITES-Abkommens gelistet.

Literatur

  • John Gould: On two new species of Humming-birds belonging to the genus Amazilius. In: Proceedings of the Zoological Society of London. Band 24, Nr. 310, 1856, S. 150–151 (biodiversitylibrary.org [abgerufen am 8. Juli 2014]).
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World. Band 5: Barn-Owls to Hummingbirds. Lynx Edicions, 1999, ISBN 84-87334-25-3.
  • Nueva localidad para La Quincha de Soatá (Amazilia castaneiventris) en el municipio de San Gil, Santander, Colombia. (sao.org.co PDF, spanisch).
  • René Primevère Lesson, Prosper Garnot: Voyage autour du monde exécuté par Ordre du Roi, sur la Corvette de Sa Majesté, La Coquille pendant les années 1822, 1823, 1824 et 1825, sous le ministère et conformément aux instructions de S. E. M. Marquis de Clermont-Tonnerre, ministre de la marine; et publié sou les auspices de son excellence Mgr le Cte de Chabrol, ministre de la Marine et des colonies, par M. L. Dupppery, capitaine de frégate. chevalier de Saint-Louis et membre de la legion d'honaire, commandant de l’expédition. Band 1: Zoologie, Nr. 2. Arthus-Bertrand, Paris 1828 (biodiversitylibrary.org [abgerufen am 8. Juli 2014]).
  • Redescubrimiento del Colibri Amazilia castaneiventris una especie endémica y amenazada de Colombia. (asociacioncolombianadeornitologia.org PDF, spanisch).

Weblinks

Commons: Braunbauchamazilie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. IOC World Bird List Hummingbirds
  2. John Gould, S. 150.
  3. René Primevère Lesson u. a. (1827), S. 683 (Tafel 3).
  4. James A. Jobling S. 93.

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Amazilia castaneiventris Amazilia buchicastaña Chestnut-bellied Hummingbird (8771904965).jpg
Autor/Urheber: Félix Uribe from Rionegro, Antioquia, Colombia, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Boavita, Boyacá, Colombia