Bondo (Kongo)

Bondo
Bondo (Demokratische Republik Kongo)
Bondo
Koordinaten3° 49′ N, 23° 41′ O
Basisdaten
StaatDemokratische Republik Kongo
ProvinzBas-Uele
TerritoriumBondo
Höhe494 m
Einwohner17.860 (2016)

Bondo (ehemals: Djabir) ist eine Stadt in der Provinz Bas-Uele im Norden der Demokratischen Republik Kongo. Sie ist das Verwaltungszentrum des gleichnamigen Territoriums. Im Jahr 2016 hatte sie eine geschätzte Bevölkerungszahl von 17.860.[1]

Infrastruktur

Eine Zweigstrecke der inzwischen stillgelegten 600-mm-Schmalspurbahn Vicicongo, die von der Société des Chemins de Fer Vicinaux du Congo (Teil der historischen Uelle-Bahnen) gebaut wurde, endet am Südufer. Die Eisenbahnzweigstrecke von Komba über Likati und Libogo wurde 1927–1928 vom belgischen Staat gebaut.

Die Stadt hat eine 1300 m lange Landebahn für Flugzeuge, da der Ort auf andere Weise relativ schwer erreichbar ist, da er nur über unbefestigte Wege erreichbar ist, die nach starkem Regen unpassierbar sind.

Der Ort liegt am Fluss Uelle, der mit Kanus überquert werden muss, da es keine feste Brücke gibt. Die Schifffahrt auf dem Uelle ist durch Katarakte eingeschränkt.

Weiteres

Gegründet wurde Bondo im April 1890 durch die belgischen Offiziere und Angehörige der Force Publique Jules Alexandre Milz und Léon Roget. Hintergrund der Gründung war der Befehl, dem Eindringen von arabisch-sansibarischen Elfenbein- und Sklavenhändlern entgegenzutreten.[2] Vor und während der belgischen Kolonialzeit erhielten Städte und Dörfer die Namen ihrer Häuptlinge. Insofern hieß Bondo Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts Djabir, benannt nach dem Sultan Djabir.[3]

Bondo ist ein Ausgangspunkt, um den Bili-Wald zu erreichen, der an einem unbefestigten Weg liegt, der östlich von der Stadt verläuft. 2014 erklärte die Africa Wildlife Foundation (AWF) die gesamte Region von Uélé bis Mbomou zum „Bili-Mbomu-Waldsavannenmosaik“. Sie nennt die Region auch „Bili-Uele-Schutzgebiet“. Die Regierung der Demokratischen Republik Kongo erkennt diese Gebiete nicht als schutzwürdig an. Die im Wald endemische Schimpansenpopulation wurde in der Vergangenheit „Bondo Mystery Ape“ genannt und referenziert damit auf eine sagenhaften Affenart, die nach dem Aussehen Schimpansen, vom Verhalten aber Gorillas ähneln. Obwohl lange Zeit nur ein Mythos, treffen diese Charakteristika auf die Population im Bili-Wald zu.[4]

Bondo ist Sitz der Bistums Bondo, einer römisch-katholischen Diözese, die 1926 von Papst Pius XI. mit der Apostolischen Konstitution Admonet supremi aus Gebietsabtretungen des Apostolischen Vikariates West-Uélé als Apostolische Präfektur Bondo errichtet wurde.[5] Am 10. November 1959 wurde das Apostolische Vikariat Bondo durch Papst Johannes XXIII. mit der Apostolischen Konstitution Cum parvulum zum Bistum erhoben.[6]

Einzelnachweise

  1. Bondo Population figure from 2004. In: mindat.org Link. Abgerufen am 12. Februar 2025.
  2. Marthe Coosemans: MILZ (Jules Alexandre). Biographie Belge d'Outre-Mer. Vol. I. Academie Royale des Sciences d'Outre-Mer. Brüssel. 1948. PDF. Spalten 697–701. Abgerufen am 4. Februar 2025.
  3. Kirsten Alsaker Kjerland & Bjørn Enge Bertelsen: Navigating Colonial Orders: Norwegian Entrepreneurship in Africa and Oceania. Berghahn Books. 2014. ISBN 978-1-78238-540-0.
  4. Elaine Jean Struthers: Koolakamba auf Primate Info Net, 11. September 2008; abgerufen am 20. August 2017.
  5. Pius XI: Const. Apost. Admonet supremi, AAS 18 (1926), n. 10, S. 371f.
  6. Ioannes XXIII: Const. Apost. Cum parvulum, AAS 52 (1960), n. 6, S. 372ff.

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