Blattader

Dieser Artikel wurde aufgrund von formalen oder inhaltlichen Mängeln in der Qualitätssicherung Biologie zur Verbesserung eingetragen. Dies geschieht, um die Qualität der Biologie-Artikel auf ein akzeptables Niveau zu bringen. Bitte hilf mit, diesen Artikel zu verbessern! Artikel, die nicht signifikant verbessert werden, können gegebenenfalls gelöscht werden.

Lies dazu auch die näheren Informationen in den Mindestanforderungen an Biologie-Artikel.

netzartige, gefiederte Blattaderung bei der Rotbuche (Fagus sylvatica)
Parallele Blattaderung beim Bärlauch (Allium ursinum)

Blattadern, auch Blattnerven oder in ihrer Gesamtheit Nervatur genannt, sind die Leitbündel in den Blattspreiten der Laubblätter. Sie dienen dem Zustrom von Wasser und Nährstoffen, dem Abtransport von Assimilaten (in Lebewesen durch Umwandlung körperfremder in körpereigene Stoffe entstehende Produkte), sowie der mechanischen Verstärkung.

Man unterscheidet zwischen den stärkeren Hauptadern (auch Hauptnerven) und den zarteren Leitbündeln (Seitennerven). Grundsätzlich werden vier Formen der Nervatur unterschieden:

  • Einnervig (uninervate): mit einer zentralen Ader ohne sekundäre Adern, zum Beispiel bei den Schachtelhalmen (Equisetum) oder den Gabelblattgewächsen (Psilotaceae)
  • Parallelnervatur (parallel veined): überwiegend bei den Liliopsida (Einkeimblättrige). Die Hauptleitbündel verlaufen längs und parallel zueinander, wodurch der meist glatte Blattrand der Einkeimblättrigen entsteht. Sie sind durch schwächere Querbündel verbunden, die manchmal mit dem bloßen Auge erkennbar sind. Auch die Stomata sind meist parallel ausgerichtet.
  • Netznervatur (reticulate) (geschlossene Nervatur): typisch für Zweikeimblättrige. Die komplizierte Anordnung der Leitbündelnetze macht eine fast beliebige Form der Blattspreite und des Blattrandes möglich. Auch die Stomata sind unregelmäßig angeordnet. Weiter unterscheidet man nun drei Typen:
    • gefiedert (pinnate): mit sekundären Adern entlang einer zentralen Mittelader.
    • dreizählig (ternate): mit 3 Hauptadern aus dem basalen Punkt.
    • handförmig (palmate): mit 4 oder mehr primären Adern aus dem basalen Punkt.

Man unterscheidet noch zwei spezielle Formen:

  • (penni-parallel): Mit im Wesentlichen parallelen, sekundären Adern, die sich von der Mittelrippe bis zu den Rändern erstrecken.
  • (palmati-parallel): Bei mehreren primären Adern von einem einzigen Punkt, mit parallelen Nebenadern.

Die tertiären Adern können durchlaufend, treppenförmig (percurrente, scalariforme) oder netzartig (reticulate), sowie rechtwinklig zur Hauptader (perpendicular) sein.

  • Gabel- oder Fächeraderung (dichotome): ist vor allem bei Polypodiophyta (Farnpflanzen) und dem zu den Pinophyta (Nacktsamer) gehörenden Ginkgo zu finden. Die Leitbündel sind dichotom (gabelförmig) verzweigt und enden blind am vorderen Blattrand (offene Nervatur).

Die Einteilung der Nervatur kann auch nach einem anderen, komplizierten System erfolgen; nach Hickey und Wolfe, 1975.[1]

Blattadern sind in der klassischen Botanik ein Merkmal zur Bestimmung der Verwandtschaft. Dieses Merkmal ist allerdings nur begrenzt aussagekräftig, bei einigen Taxa lassen sich die Verwandtschaftsverhältnisse sehr gut anhand der Blattadern feststellen, bei anderen Taxa funktioniert das nicht. In der Paläobotanik werden die Blattadern genutzt, um fossilisierte Blätter mit den Blättern heute lebender Arten zu vergleichen und die Verwandtschaft zu bestimmen.

Literatur

  • Andreas Bresinsky, Christian Körner, Joachim W. Kadereit, Gunther Neuhaus, Uwe Sonnewald: Strasburger – Lehrbuch der Botanik. 36. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-1455-7.

Einzelnachweise

  1. Leo J. Hickey und Jack A. Wolfe: The bases of angiosperm phylogeny: vegetative morphology. In: Annals of the Missouri Botanical Garden. 62(3), 1975, S. 538–589, Zitiert in: Leaf Architecture Working Group: Manual of Leaf Architecture. Smithsonian Institution, 1999, ISBN 0-9677554-0-9, online (PDF; 4,06 MB), auf geosc.psu.edu, abgerufen am 15. Juni 2017.

Weblinks

Wiktionary: Blattader – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Auf dieser Seite verwendete Medien

Tulip Tree Liriodendron tulipifera Leaf Underside Closeup 3008px.jpg
Autor/Urheber: Photo by and (c)2007 Derek Ramsey (Ram-Man), Lizenz: GFDL 1.2
Closeup photograph of the leaf underside of the Tulip Treeen (Liriodendron tulipifera en ).
Taro leaf underside, backlit by sun - edit.jpg
(c) Avenue at Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
Underside of taro leaf (Colocasia esculenta), backlit by direct sunlight. Growing in a backyard in Auckland, New Zealand.
Allium ursinum.JPG
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Yellow autumn leaves.jpg
Autor/Urheber: Lukas Riebling, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Herstliche Blätter
Vein sceleton hydrangea ies.jpg
Vein skeleton hydrangea
Ginkgo Tree Ginkgo biloba Leaf Right 3008px.jpg
Autor/Urheber: Photo (c)2007 Derek Ramsey (Ram-Man), Lizenz: GFDL 1.2

Photograph of the autumn leaves of the Ginkgo Treeen (Ginkgo biloba en ). Photo taken at the Tyler Arboretum where it was identified.

Camera and Exposure Details:
Camera: Nikon D50
Lens: Sigma 70mm f/2.8 EX DG Macro
Exposure: 70mm (105mm in 35mm equivalent) f/6.3 @ 1/640 s. (200 ISO)