Birte Weigang

Birte Weigang
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1987-0619-034 / CC-BY-SA 3.0
Birte Weigang bei den DDR-Schwimmmeisterschaften in Erfurt (1987)
Persönliche Informationen
Name:Birte Weigang
Nation:Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Schwimmstil(e):Rücken, Schmetterling
Geburtstag:31. Januar 1968
Geburtsort:Leipzig
Größe:1,76 m
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1988-0722-033 / CC-BY-SA 3.0
Birte Weigang bei den 39. DDR-Schwimmmeisterschaften in Potsdam, 22. Juli 1988

Birte Weigang (* 31. Januar 1968 in Leipzig) ist eine ehemalige deutsche Schwimmerin, die für die DDR startete. Weigang ist Opfer des staatlich verordneten Dopings im DDR-Leistungssport.

Werdegang

Die Tochter des ehemaligen Fußballer des Jahres der DDR Horst Weigang startete in ihrer Karriere für den SC Turbine Erfurt und setzte zunächst die Tradition der Rückschwimmer fort, die Roland Matthes durch seine Erfolge begründete.

Ihren ersten großen Erfolg feierte sie 1985, als sie über 100 Meter Rücken in Sofia Europameisterin wurde. Außerdem konnte sie sich den Europameistertitel über 4 × 100 Meter Lagen, gemeinsam mit Sylvia Gerasch, Kornelia Greßler und Heike Friedrich und die Silbermedaille über 100 Meter Schmetterling, sichern.

Später konzentrierte sie sich auf die Schmetterlingslage und gewann 1986 bei den Weltmeisterschaften über 200 Meter Schmetterling mit der Bronzemedaille ihre einzige Weltmeisterschaftsmedaille.

Ein Jahr später bei den Schwimmeuropameisterschaften 1987 in Straßburg wurde sie abermals Europameisterin mit der 4-mal-100-Meter-Lagenstaffel und Vizeeuropameisterin über 100 und 200 Meter Schmetterling.

Mit der 4-mal-100-Meter-Lagenstaffel der DDR wurde sie bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul Olympiasiegerin und holte zwei Silbermedaillen über 100 Meter und 200 Meter Schmetterling.

Sie beendete ihre Schwimmkarriere 1989 auf Grund eines diagnostizierten Bandscheibenvorfalls und wurde danach Lehrerin in Berlin.[1]

Birte Weigang wurde 1986 mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber und 1988 in Gold ausgezeichnet.[2][3]

DDR-Doping

Weigang bestätigte die unwissentliche Einnahme von Dopingpräparaten, von Seiten der DDR-Sportfunktionäre und Mediziner. Sie wurde nach ihrer Schwimmkarriere mit massiven gesundheitlichen Problemen als Resultat des jahrelangen systematischen Dopingprogramms der DDR konfrontiert. Die Einnahme von anabolen Steroiden, wie Oral-Turinabol, bewirkte beispielsweise die Entwicklung einer zu kräftigen Muskulatur für ihr Skelett, was zu multiplen Wirbelbrüchen führte und schließlich auch wirklicher Grund ihres Karriereendes war[1].

Auch Weigangs ehemalige Trainingskollegen Cornelia Sirch und Torsten Karl, der 2003 an einem Gehirntumor starb, gehören zu den Dopinggeschädigten.[4]

Weigang fasst die systematischen Dopingpraktiken der DDR für sich wie folgt zusammen:

„Ich wurde nicht gefragt, ob ich will, dass mein Körper in einem Jahr Training zehn Jahre altert.“[1]

Weblinks

Commons: Birte Weigang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Markus Völker: Schatten in der Biografie. In: Berliner Zeitung. 1. April 2003, abgerufen am 10. Juli 2015.
  2. Neues Deutschland, 15. Oktober 1986, S. 7
  3. Neues Deutschland, 12./13. November 1988, S. 4
  4. "Ex-Schwimmer Torsten Karl verstorben" (Memento vom 10. Dezember 2010 im Internet Archive) online unter sportgericht.de, 28. April 2008; Stand: 7. Mai 2009.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Swimming pictogram.svg
Pictograms of Olympic sports - Swimming. This is unofficial sample picture. Images of official Olympic pictograms for 1948 Summer Olympics and all Summer Olympics since 1964 can be found in corresponding Official Reports.
Olympic rings without rims.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here pertains to the 2016 Olympics in Rio de Janeiro.
Flag of Australia (converted).svg

Flag of Australia, when congruence with this colour chart is required (i.e. when a "less bright" version is needed).

See Flag of Australia.svg for main file information.
Bundesarchiv Bild 183-1987-0619-034, Birte Weigang.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1987-0619-034 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Birte Weigang ADN-ZB Kluge 19.6.87 Erfurt: DDR-Schwimmeisterschaften - Die 19jährige Birte Weigang (SC Turbine Erfurt) setzte den Glanzpunkt des vierten Tages der meisterschaften mit ausgezeichneten 59,47 s (Jahreswltbestzeit) über 100 m Schmetterling. Sie kam damit in der ewigen Weltbestenliste von Platz 11 auf Rang 6.
Bundesarchiv Bild 183-1988-0722-033, Birte Weigang.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1988-0722-033 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Birte Weigang ADN-ZB Settnik 22.7.88 Potsdam: 39. DDR-Meisterschaften im Schwimmen- Birte Weigang (SC Turbine Erfurt) verteidigte in 100-M-Schmetterling-Finale in ausgezeichneten 59,65 s ihren Titel und verfehlte den Europarekord nur um 0,24 s.