Billafingen (Owingen)

Billafingen
Gemeinde Owingen
Koordinaten: 47° 49′ 59″ N, 9° 8′ 22″ O
Höhe: 528 m ü. NHN
Fläche:9,17 km²
Einwohner:728 (31. Dez. 2006)
Bevölkerungsdichte:79 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Januar 1975
Postleitzahl:88696
Vorwahl:07557

Das Dorf Billafingen ist ein Ortsteil der baden-württembergischen Gemeinde Owingen im westlichen Bodenseekreis in Deutschland.

Geographie

Geographische Lage

Billafingen liegt im sogenannten Billafinger Tal, rund dreieinhalb Kilometer nordwestlich der Owinger Ortsmitte.

Ausdehnung des Gebiets

Die Gesamtfläche der Gemarkung Billafingen beträgt 917 Hektar.[A 1]

Gliederung

Zu Billafingen gehören das Dorf Billafingen, der Weiler Höllsteig, die Höfe Benklershof (Im Menzenmösle), Beurenhof, Hippshof, Nassental, Neubaurenhof (Thumshof), Neuhäuserhof, Neuhof, Oberfrickhof (Breitehof und Raithaldenhof), Simonshof (Bischofshof, Voglershof) und Unterfrickhof und die Häuser Drechslerhaus, Häuptlehaus, Im Hasenbühl (Akzisorhaus), Im Nägelsee (Küferhaus, Martinshof), Sattlerhaus, Wagnerhaus und Weierhaus.[1]

Schutzgebiete

Auf der Gemarkung Billafingens findet sich der Heinz-Sielmann-Weiher mit drei kleinen Inseln, die geschützte Brutmöglichkeiten für zahlreiche Vogelarten bieten.[2]

Geschichte

Billafingen

1684 gelangte Billafingen in Besitz der Familie Roth von Schreckenstein.

Billafingen war eine selbstständige Gemeinde im Landkreis Überlingen. Als dieser im Zuge der Kreisreform am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde, kam Billafingen zum Bodenseekreis. Im Zuge der Gebietsreform in Baden-Württemberg wurde die Gemeinde Billafingen am 1. Januar 1975 nach Owingen eingemeindet.[3]

Beim Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ im Jahr 2010 wurde Billafingen mit Silber ausgezeichnet.

Einwohnerentwicklung

Billafingen hatte am 6. Juni 1961 360, am 27. Mai 1970 401 und am 31. Dezember 2006 728 Einwohner.

Wappen

Das Wappen der ehemals selbständigen Gemeinde Billafingen zeigt in Rot einen silbernen Balken mit zwei roten Ringen und im schwarzen Herzschild einen rot bezungten silbernen Einhornrumpf. Das Einhorn ist aus dem Wappen der Familie Roth von Schreckenstein entlehnt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Im Billafingen gibt es einen Dorf- und Naturlehrpfad mit 33 Stationen.[2]

Auf dem Unteren Frickhof der sich in der öffentlichen Hand befindet, ist seit 1987 ein Sortenerhaltungsgarten für Birnen, mit mehr als 400 unterschiedlichen meist alten Sorten. Es handelt sich hierbei um Most-, Brenn-, Dörr- und Speisebirnen.[4][5][6][7][8] Dieses Projekt wird auch von der Heinz Sielmann Stiftung im Rahmen des Sielmanns Biotopverbund Bodensee gefördert. Der Biotopverbund begann mit dem Projekt Heinz-Sielmann-Weiher der 2004 angelegt wurde. Dieser liegt auf der Gemarkung Billafingen hat eine Größe von 1,5 ha und bildet das Zentrum eine Feuchtgebietbiotops von ca. 10 ha Größe.[9]

Bauwerke

  • Die katholische Pfarrkirche St. Mauritius wurde im Spätmittelalter erbaut. Ihre Weihe datiert ins Jahr 1488, der Turm ist älter. Die Kreuzwegstationen von 1880 sind Werke des Kunstmalers Franz Krombach.[10]
  • Die Burg Zwingenburg ist eine abgegangene Burg.[11]
  • Das Schloss Billafingen, auch Schloss Schreckenstein genannt, war Familiensitz der Roth von Schreckenstein.[12]

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Ein Höhepunkt des Ortsgeschehens ist die Schwäbisch-alemannische Fasnet, sie wird aktiv durch die „Narrengesellschaft Billafingen“ mit der Narrenfigur „Einhorn“ gestaltet.

Persönlichkeiten

Anmerkungen

  1. Gemarkungsfläche 917 ha 3 a 43 m².

Einzelnachweise

  1. Vgl. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 547–626
  2. a b c Eva-Maria Bast: Owingen. „Ich fühle mich hier pudelwohl“. In: Die Region stellt sich vor. Wir sind hier. Sonderbeilage des Südkurier vom 19. November 2010, S. 8.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 546.
  4. Sortenerhaltungsprogramm Bodenseekreis (Memento des Originals vom 15. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bodenseekreis.de
  5. Streuobstkonzeption Baden-Württemberg – Stadt Waiblingen
  6. Der Mostbirnensortengarten „Unterer Frickhof“, Owingen-Billafingen / Thomas Hepperle, Weingarten, Staatliches Liegenschaftsamt Ravensburg, 1994
  7. Sebastian Pantel: Der Hüter der Birnen. Südkurier, 30. August 2012; abgerufen 15. Januar 2017
  8. Landkreis Konstanz Fachschüler unterwegs
  9. 10 Jahre gelungene Naturschutzarbeit 2004-2013 (Memento des Originals vom 15. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.naturschutz.landbw.de (PDF) Heinz Sielmann Stiftung
  10. Pfarrkirche St. Mauritius Billafingen. se-owingen.de; abgerufen am 15. Juli 2011
  11. Theodor Lachmann: Die Zwingenburg bei Billafingen. In: Anton Birlinger (Hrsg.): Überlinger Sagen. In: Alemannia, Band XVIII. Peter Hanstein, 1890, S. 179–181 (Wikisource)
  12. Archiv der Freiherren Roth von Schreckenstein; abgerufen am 14. Juli 2011

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Blick auf Billafingen vom Hasenbühl