Bezirk Treptow

WappenKarte
Wappen des ehemaligen Bezirks Treptow
Details
Lage Bezirk Treptow in Berlin
Lage des Bezirks Treptow in Berlin
Basisdaten
StadtBerlin
Geografische Lage52° 29′ N, 13° 29′ O
(Rathaus Treptow)
Höhe34 m ü. NN
Fläche40,65 km²
Bevölkerung114.598
(31. Dezember 2000)
Bevölkerungsdichte2783 Einwohner je km²
Politik
Letzter BezirksbürgermeisterSiegfried Stock (SPD)

Der Bezirk Treptow [ˈtreːptoː] ist ein ehemaliger Verwaltungsbezirk von Berlin. Er wurde im Rahmen des Groß-Berlin-Gesetzes am 1. Oktober 1920 gegründet. Nach 1945 lag es im Sowjetischen Sektor Berlins und gehörte somit bis 1990 zu Ost-Berlin. Am 1. Januar 2001 wurde er mit dem Nachbarbezirk Köpenick zum neuen Bezirk Treptow-Köpenick von Berlin zusammengeschlossen.

Gliederung

Der Bezirk Treptow war in mehrere Ortsteile gegliedert:

Geschichte

Rathaus Treptow

Der Bezirk Treptow entstand entlang der Görlitzer Bahn, die sich längs durch den ehemaligen Bezirk zog. Diese Bahntrasse begann am ehemaligen Görlitzer Bahnhof am Nordende des Ortsteils Alt-Treptow und führte parallel zur Straßenmagistrale des Adlergestells nach Königs Wusterhausen. Der ehemalige Bezirk Treptow erstreckte sich als langgestrecktes Gebiet von der Innenstadt Berlins bis zur Stadtgrenze.

Zu beiden Seiten der Görlitzer Bahn entwickelten sich Industriegebiete, und aus den dörflichen Ortschaften wuchsen Stadtteile Berlins heran, die 1920 eingemeindet wurden. Vom Besiedlungsanfang in Alt-Treptow liegen die Siedlungsgebiete im Wechsel links/rechts an der Bahnstrecke/Straßenstrecke, Plänterwald (östlich), Baumschulenweg (westlich), Niederschöneweide (östlich), Johannisthal (westlich), Adlershof (östlich), Altglienicke (westlich), danach Grünau (östlich, zum Stadtbezirk Köpenick) und Bohnsdorf (westlich). Auch hinter der Stadtgrenze Berlins läuft die durchgehende Besiedlung entlang der Görlitzer Bahn weiter, es folgen Eichwalde, Zeuthen, Wildau (je östlich) bis ins Siedlungsgebiet von Königs Wusterhausen.

Die letzten drei Ortschaften liegen allerdings schon im Grünen, jeweils im Osten den Zeuthener See, im Westen die Görlitzer Bahn mit den Kiebitzer Feldern und dem heutigen Flughafen Berlin-Schönefeld. Diese Ortschaften ohne Industriegebiete wurden daher bei der Eingemeindung 1920 nicht berücksichtigt, und wurden über Königs Wusterhausen in Brandenburg verwaltet.

Mit der Berliner Gebietsreform gab mit Wirkung zum 1. April 1938 der Bezirk den Ortsteil Oberschöneweide und die Wuhlheide an den Bezirk Köpenick ab. Gleichzeitig kam Bohnsdorf vom Bezirk Köpenick zum Bezirk Treptow. Vom Bezirk Neukölln fielen im Raum Späthsfelde die Gebiete nordöstlich des Teltowkanals an den Bezirk Treptow. Die Einwohnerzahl des Bezirks sank durch die Grenzänderungen um 20.024 und die Fläche des Bezirks verringerte sich um 45 Hektar.[1]

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Bezirk Treptow Teil des Sowjetischen Sektors von Berlin und gehörte somit bis 1990 zu Ost-Berlin. Von 1961 bis 1990 verlief entlang der Grenze zu seinen westlichen Nachbarbezirken Kreuzberg und Neukölln die Berliner Mauer.

Seit 2001: Der neue Bezirk Treptow-Köpenick in Berlin, gebildet aus den ehemaligen Bezirken Treptow (hellgrün) und Köpenick (mittelgrün)

Durch die Bezirksreform 2001 ging der Bezirk Treptow im neuen Bezirk Treptow-Köpenick auf.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner[2]
192597.524
1933124.534
1937127.245
19390118.1591
1946108.035
1950112.702
1955111.300
1960113.263
JahrEinwohner[3]
1965130.543
1970132.348
1975126.761
1980122.969
1985111.072
1990102.295
2000114.598
1 
Bevölkerungsverlust bei der Bezirksreform von 1938[4]

Politik

Wahlen zur Bezirksverordnetenversammlung

Stimmenanteile der Parteien in Prozent:

1921–1933

JahrUSPDKPDSPDDVPDNVPDDP1ZenNSDAP
192120,512,723,816,010,907,503,5
192501,421,635,506,417,607,203,4
192926,930,906,315,605,203,904,3
193320,124,110,501,704,537,7

1 1933 DStP

1946

JahrSPDSEDCDULDP
194640,731,219,308,8

1992–1999

JahrSPDPDSCDUFDPGrüne
199235,427,214,703,411,5
199528,333,721,908,9
199924,736,327,401,004,1

Bezirksbürgermeister

ZeitraumNamePartei
1921–1933  Julius GrunowUSPD/SPD
1933–1945Julius KoehneNSDAP
1945Paul MayKPD
1945–1946Paul DonnerKPD/SED
1946–1948Erwin G. BennewitzSPD
1948–1951Paul IckertSED
1951–1952Elfriede DallmannNDPD
1952–1959Paul GräfeSED
1959–1961Joachim HoffmannSED
1961–1963Walter SackSED
1963–1965Fritz StrutzkeSED
1965–1967Horst StranzSED
1967–1974Walter SackSED
1974–1977Franz StenglSED
1977–1981Günter ScheelSED
1981–1986Günther ManowSED
1986–1989Günter PolaukeSED
1990–1998Michael BrücknerSPD
1998–2000Siegfried StockSPD

Weblinks

Commons: Bezirk Treptow – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Bezirk Treptow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Bezirk Treptow – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Berlin in Zahlen, 1949
  2. 1925 bis 1933 Statistisches Jahrbuch von Berlin; ab 1946 Statistisches Jahrbuch der DDR (jeweilige Jahre)
  3. ab 1990 Einwohnerinnen und Einwohner im Land Berlin am 31. Dezember (jeweilige Jahre) Statistischer Bericht A I 5 - hj. März 2023, S. 25 (statistik-berlin-brandenburg.de [PDF]).
  4. Berlin in Zahlen 1946, S. 27: Veränderungen der Wohnbevölkerung 1938

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